Begeisterung für Technik
Berufsbörse für Mädchen „Ich werde, was ich will“

Sophia-Marie, Lea und Eileen von der Eitorfer Sekundarschule probieren sich in der Elektrotechnik.  | Foto: Zierden
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  • Sophia-Marie, Lea und Eileen von der Eitorfer Sekundarschule probieren sich in der Elektrotechnik.
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Sankt Augustin - Metallrosen und Herzen aus Ytong-Steinen lockten zahlreiche Mädchen
zu den Informations- und Aktionsständen aus den Bereichen Metallbau
und Baugewerbe. Davon abhalten konnte sie weder das Gedränge im
Kellerraum noch das nasskalte Wetter draußen am Sankt Augustiner
Jugendzentrum „Matchboxx“. Rund 250 Schülerinnen der achten
Klassen von Sekundar-, Gesamt-, Haupt- und Förderschulen aus dem
rechtsrheinischen Kreisgebiet entdeckten hier bei der Berufsbörse
für Mädchen verschiedene Berufsbilder.

„Dieses Jahr sind die Mädchen sehr interessiert und sehr gut
vorbereitet“, sagt Brigitta Lindemann, Gleichstellungsbeauftragte
vom Rhein-Sieg-Kreis. Die Vorbereitung wird traditionell von den
Schulen übernommen. Berufsorientierung sei ihnen als Schule sehr
wichtig, so Christiane Andrich von der Gesamtschule
Neunkirchen-Seelscheid. Die stellvertretende Schulleiterin kam mit 40
Schülerinnen, die selbständig ihre Erfahrungen machten. „Hier sind
viele Angebote, wo man etwas lernen oder ausprobieren kann“, meint
die 14-jährige Luise. Ihre Mitschülerin Awigeja (13) nutzte sogleich
ihre Chance, um künstlerisch aktiv zu werden, da sie Holz- und
Elektrotechnik bereits im Unterricht hat. Insgesamt acht Aussteller
von Metall-, Elektro- und Holztechnik bis hin zu Baugewerbe,
Garten-und Landschaftsbau sowie Farbtechnik/Raumgestaltung und
Altenpflege informierten die Schülerinnen.

Grundübungen in Elektro zeigten Lehrer Till Graue mit zwei Schüler,
Marco Kappdin und Kilian Weber, aus dem Abschlussjahrgang des
Berufskolleg Sankt Ansgar aus Hennef. Diejenigen, die zu ihnen kämen,
würden ruhig und konzentriert arbeiten. Schließlich galt es auf
einem Holzstück verschiedene Kabel in Lüsterklemmen zu befestigen.
Für Sophia-Marie Schwarzer (14) von der Eitorfer Sekundarschule stand
schnell fest: „Wir wollten das mal ausprobieren, aber ich habe keine
ruhigen Hände“. Ihre Freundinnen Lea und Eileen (beide 14) sind
sich da auch noch nicht ganz sicher. Allerdings steht bei ihnen bald
ein Praktikum an, so dass sie hiermit diverse Berufe ausschließen
können.

Ganz individuell schaut der Bonner Verein für Pflege- und
Gesundheitsberufe, wer sich bei ihnen für das Fachseminar für
Altenpflege bewirbt. Laut Altenpflegerin Sabine Schieffer hat sich
gerade in diesem Bereich in der Vergangenheit viel verändert. Nach
dem häufigen ersten Zögern der Mädchen, schaffte sie es allerdings
mit ihren Kollegen das Interesse zu wecken.

Positiv angenommen sahen die Mädchen-Berufsbörse vor allem Notburga
Kunert, stellvertretende Landrätin des Rhein-Sieg-Kreises, und Jutta
Bergmann-Gries, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Sankt
Augustin. „Mädchen haben eine andere Ästhetik als Jungen“, so
Kunert, da seien Herzen aus Ytong und Rosen aus Metall schon etwas
Besonderes. Letzteres stand neben Namensschildern und Flaschenöffner
bei Metallbaumeister Rigo Arndt zur Auswahl. „Wir helfen, da es
etwas schwerer ist, aber sie sollen das schon selbst versuchen“.
Arndt ist bereits seit zehn Jahren bei der Berufsbörse dabei und
konnte ein paar Mädchen im Anschluss ausbilden. Es sei eben kein
typischer Beruf für Mädchen, aber diejenigen, die das wollten,
würden das auch schaffen.

Die interessierten Mädchen konnten aber nicht nur die Rosen sondern
jegliche selbst erstellte Andenken mit nach Hause nehmen. Ausgerichtet
wird die Berufsbörse seit 15 Jahren von der Koordinierungsstelle für
Jugendberufshilfe des Kreisjugendamtes in Kooperation mit der
Gleichstellungsstelle des Rhein-Sieg-Kreises und dem Jugendzentrum
Matchboxx.

- Monika Zierden

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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