Kein Kontakt zu Verwandten
Bewohner in Seniorenheimen dürfen nicht besucht werden

Die Seniorenwohnheime in Sankt Augustin sind für die aktuelle Situation gewappnet. | Foto: Gaebel
  • Die Seniorenwohnheime in Sankt Augustin sind für die aktuelle Situation gewappnet.
  • Foto: Gaebel
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Sankt Augustin - Das aktuelle Corona-Virus bestimmt das alltägliche Leben eines Jeden
von uns. Einschränkungen des öffentlichen Lebens sind mittlerweile
zur Norm geworden. Ziel der Maßnahmen ist es, das Ansteigen der
Krankheitsfälle zu verlangsamen, aber auch Risikogruppen zu
schützen. Doch wie gestaltet sich das Leben in Einrichtungen, in
denen ausschließlich Risikogruppen leben, wie zum Beispiel in
Seniorenheimen?

Aufgrund des uneingeschränkt geltenden Besuchsverbot für Altenheime,
aber auch für Krankenhäuser, ist der persönliche Kontakt zwischen
den Bewohnern und ihren Familien zurzeit nicht möglich. Um den
Bewohnern über die schwere Zeit der Einsamkeit und Isolation zu
helfen, haben die Seniorenheime in Sankt Augustin Möglichkeiten
eingerichtet, mit den Angehörigen und Freunden telefonisch oder durch
Videokonferenzen in Kontakt zu treten. Auch „Fensterkontakt“ mit
gebührendem Abstand sei vereinzelt möglich. Neben dem Kontakt nach
außen wird großer Wert daraufgelegt, dass die täglichen Angebote
fortgeführt werden. So gibt es weiterhin die Möglichkeit, an Sing-,
Spiel- und Bastelstunden teilzunehmen. Wo zuvor externe Mitarbeiter
das Programm durchgeführt haben, übernehmen nun interne Mitarbeiter.
Dies soll verhindern, dass zu viele Menschen die Gebäude betreten und
so potentielle Ansteckungsgefahren mit sich bringen. Das schöne
Wetter können die Seniorenheimbewohner in Sankt Augustin in den
jeweiligen Gärten der Wohnanlage genießen. Die Bewohner der
Seniorenheime zeigen größtenteils Verständnis für die aktuelle
Situation, verfolgen die Entwicklungen durch die Nachrichten und
nehmen begeistert am angebotenen Programm teil.

Aktuell hat kein Seniorenwohnheim in Sankt Augustin einen
Corona-Ansteckungsfall. Um dies auch in Zukunft zu verhindern, sind
die Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit und der Pflege von Bewohnern
gesteigert worden. So wird vermehrt auf Hygiene durch häufiges
Händewaschen und Desinfektion von Händen als auch Flächen geachtet.
Sobald ein Bewohner Erkältungssymptome zeigt, trägt das
Pflegepersonal Mundschutz. Sollte eine bestätigte Corona-Ansteckung
in den Seniorenheimen auftreten, würde ein sog. Pandemieplan
aktiviert. Dieser kann von Einrichtung zu Einrichtung variieren.

Grundsätzlich ist man in diesen Einrichtungen auf den Umgang mit hoch
ansteckenden Krankheiten eingestellt, weil sie oft mit Krankheiten wie
der MRSA- und MRGN-Infektion konfrontiert werden. Das Pflegepersonal
ist deshalb für den Umgang mit solchen Krankheiten geschult, die
notwendigen Hygienestandards werden eingehalten. Probleme gibt es
momentan aber vor allem mit der Nachlieferung von Schutzkleidung wie
Mundschützen und Schutzkitteln. Hohe Preise und Lieferengpässe
könnten dazu führen, dass es hier in Zukunft zu Mangeln kommt.

Die Recherche für diesen Artikel wurde aufgrund der aktuellen Lage
ausschließlich telefonisch geführt. Dies hat sich als schwierig
erwiesen, da einige Seniorenwohnheime abweisend reagiert haben und
keine Auskunft über die Situation in ihrer Einrichtung geben wollten.
Glücklicherweise haben sich aber doch einige Einrichtungen gefunden,
die über ihren Alltag im Corona-Wahnsinn berichten und zeigen, dass
man das Beste aus der aktuellen Situation macht.

- Bianca Gaebel

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

26 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.