Die Menschen mobilisieren
Die Johannesstraße soll ein „Quartier in Bewegung" werden

Die Vertreter der Stadt, von „kivi“ und den Projektpartnern gaben vor dem Stadtteilladen den Auftakt für das Gesundheitsprojekt „Quartier in Bewegung“. | Foto: Woiciech
  • Die Vertreter der Stadt, von „kivi“ und den Projektpartnern gaben vor dem Stadtteilladen den Auftakt für das Gesundheitsprojekt „Quartier in Bewegung“.
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Menden - Mit der Johannesstraße konnte für das Gesundheitsprojekt „Quartier
in Bewegung“ kaum ein besserer Standort gefunden werden. Neben
Troisdorf-Friedrich-Wilhelms-Hütte und Swisttal-Heimerzheim ist dies
der dritte Platz in der Region, wo der Rhein-Sieg-Kreis, der
KreisSportBund und der Verein „kivi“ das Präventionsvorhaben
durchführen möchten.

Im Stadtteilladen kamen Vertreter der Stadt, von „kivi“ und
weiteren Projektpartnern zusammen, um den Startschuss zu geben.
Relevant ist hier, vor Ort nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern
auch ihre Familien zu erreichen, damit mehr Bewegung im Alltag
stattfindet und ein gesünderer Lebensstil praktiziert wird. Doch
„kivi“ bekommt in Menden wohl leichtes Spiel. „Man verfügt
bereits über ein ganz großes Netzwerk, das aktiv ist“, so der
zuständige Beigeordnete Ali Doğan.

Schon 2011 wurde der Stadteilladen etabliert, der mit vielen Angeboten
die Menschen, unter ihnen sozioökonomisch Benachteiligte, erreicht.
Neben Hausaufgabenhilfe, Eltern-Café oder Sprachkursen gibt es
Beratungs- und Freizeitmöglichkeiten für Jung und Alt. Somit lässt
sich für „Quartier in Bewegung“ bereits eine funktionierende
Struktur nutzen.

„Aufgrund dessen fällt der Netzwerkaufbau weg“, freut sich
„kivi“-Kinder- und Jugendgesundheitsprojektleiter Karsten
Heusinger. Nun will Janette Kawaschinski von „kivi“ dort ansetzen.
„Wir haben aktuell erste Treffen mit den Partnern durchgeführt“,
erläuterte sie. An einem solchen runden Tisch kommen Fach- und
Lehrkräfte sowie Multiplikatoren zusammen und entwerfen einen
Aktionsplan. Nach der Leitbildentwicklung wird der Bedarf überprüft,
bevor nachhaltige Maßnahmen umgesetzt werden. Institutionen wie
Schulen oder Vereine sollen anschließend die Gesundheitsprogramme
realisieren. Doch in Menden hat zum Beispiel die KiTa Apfelbäumchen
mit „Kita Vital“ schon Bewegung und gesunde Ernährung in den
Alltag integriert. Auch die Max und Moritz-Grundschule ist längst
„Tutmirgut“-zertifiziert.

Für „Quartier in Bewegung“ fließen unter anderem 10.000 Euro
ein. Damit lassen sich zum Beispiel Fachkräfte qualifizieren oder ein
geplantes Zirkusprojekt organisieren, wo jeder mitmachen kann. Eine
gemeinsame Projektwoche soll später dann in einem Gesundheitsfest
gipfeln. Ziel ist, nach Beendigung der zweijährigen Laufzeit von
„Quartier in Bewegung“, dass die Multiplikatoren genügend
„Handwerkszeug“ besitzen, um dauerhaft weiterzuarbeiten und den
Standard im Wohnumfeld zu halten. Für die Projektpartner - vom Verein
der Städtischen Jugendeinrichtungen bis zum Jugendmigrationsdienst -
ist es kein Problem, den Nachwuchs vor Ort zu erreichen und
anzusprechen, viel schwieriger wird es sein, die Erwachsenen mit ins
Boot zu holen. „Wir müssen das Engagement der Bürger haben. Es
geht nicht darum, nur die Angebote zu konsumieren, sondern es muss
auch aktiv mitgewirkt werden“.

Wilfried Müller, 2. „kivi“-Vorsitzender sieht das ähnlich:
„Man braucht dafür einen langen Atmen. Wir erlebten das beim
MiL-Projekt, das sich an ältere Bürger wendet. Aber es ist wichtig,
bei den Menschen den Bedarf abzufragen und nicht einfach zu sagen, was
sie machen sollen. Ausschlaggebend ist, die Leute zu mobilisieren“.
Doch wenn in der Johannesstraße das Gesundheitsprojekt mit den
gewachsenen Strukturen läuft, sind die Bewohner sicherlich hier mit
Spaß und Freude dabei. Um die Nutzer des Stadtteilladens
kennenzulernen, bietet sich das große Sommerfest am Samstag, 29.
September, ab 15 Uhr auf dem Spielplatz Johannesstraße hervorragend
an. Hierzu sind Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern herzlich
eingeladen.

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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