Unterkunft geschlossen
Die letzten Flüchtlinge sind aus den Containern ausgezogen

Foto: Flüchtlingshilfe Hangelar/O. Deibler

Hangelar - Nach fast vier Jahren wurden die drei Container für Flüchtlinge
geschlossen und die restlichen dort noch lebenden Familien und
Einzelpersonen in andere Unterkünfte im Stadtgebiet verteilt.

Über 200 Personen aus über 15 Nationen haben in dieser Zeit dort
gelebt und sich in Hangelar angekommen gefühlt. Viele Paten
kümmerten sich von Anfang an um sie. Stand zu Beginn das Ankommen,
die Ausstattung mit dem Notwendigsten, eigens organisierte
Deutschkurse, Arzt- und Behördenbesuche im Vordergrund, entwickelte
sich mit der Zeit eine intensivere Unterstützung.

Bei professionellen Deutsch- und Integrationskursen musste geholfen
werden, Praktika, Ausbildungsstellen und Jobs wurden gesucht und
gefunden und der größte Wunsch - eine eigene Wohnung - konnte in
vielen Fällen erfüllt werden.

Kinder wurden geboren, Kindergartenplätze wurden besorgt und der
Schulanfang begleitet. Auch schwierige Wege von
Familienzusammenführungen konnten nach langen Bemühungen erfolgreich
abgeschlossen werden. Bei vielen Prozessen und Beratungen wurde
geholfen aber auch viele Personen wurden zum Flughafen oder zur
Busstation zur Rückkehr in ihre Heimatländer begleitet. Ein oft sehr
tränenreicher Abschied insbesondere von Familien und ihren Kindern,
die in den vielen Monaten vielen Bürgern und vor allem den
Mitgliedern der Flüchtlingshilfe Hangelar ans Herz gewachsen waren.

Was bleibt? Viele engagierte Paten haben sich auch untereinander
kennen- und schätzen gelernt und sich häufig gegenseitig geholfen,
Mut zugesprochen und auch gemeinsam getrauert und sich häufig über
die Bürokratie geärgert.

Auch mancher Strauß mit dem Rhein-Sieg-Kreis und der Stadt wurden zu
Beginn ausgefochten, bis alle Seiten erkannten, wie wichtig die Arbeit
jedes Bereichs ist und es wurde daraus häufig ein gutes Miteinander.
Was fehlen wird, sind die gemeinsamen Feste und die vielen Gespräche
quer über alle Sprachbarrieren und Nationalitäten und Religionen
hinweg. Die vielen Kontakte zu anderen Paten und zu Sponsoren, die oft
finanziell geholfen haben, wenn Not am Mann war. Die vielen Kinder,
die einem schon entgegenliefen, wenn man in die Container kam.

Was bleibt noch? Auch weiterhin die vielen Kontakte zu den hier
lebenden Menschen aber auch noch zu den Zurückgeschickten und ein
gutes Gefühl, dass die Flüchtlinge vielen Hangelarern nicht
gleichgültig waren, egal warum sie aus Krieg oder Not zu uns kamen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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