Neue Heimat für Siegburgs Waggons?
„Die Sache ist zu gut, um sie zu beerdigen“
Sankt Augustin. Mit der Ratssitzung Anfang März hatte sich die Siegburger Lokalpolitik von dem Jugendprojekt „Bahnhof Brückberg“ verabschiedet. Eigentlich sollten zwei ausrangierte Eisenbahnwaggons den Kindern und Jugendlichen eine neue Heimat für innovative Jugendarbeit bieten. Doch aufgrund von Anwohnerprotesten und machtpolitischem Ränkespiel wurde das bereits begonnene Projekt in der Kreisstadt gekippt.
„Wir haben das Ganze natürlich mitverfolgt und als die Entscheidung gefallen war, überlegt, ob man sich die auch bei uns grundsätzlich vorstellen könnte“, erläuterte Denis Waldästl, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses in Sankt Augustin. Auf Antrag von SPD, Grünen und FDP kamen hier alle schnell zu dem einstimmigen Beschluss, zu prüfen, ob Eisenbahnwaggons für die offene Kinder- und Jugendarbeit in der Nachbarkommune Verwendung finden.
„Dafür gibt es drei wesentliche Aspekte. Erst einmal schaut man, ob sich das Konzept aus Siegburg eins zu eins hier verwirklichen lässt. Wir haben 2020 die Kinder- und Jugendarbeit neu aufgestellt und es ist abzuwägen, ob es als Ergänzung funktioniert oder gegebenenfalls ein anderes Angebot ersetzen könnte. Zweitens geht es um den bestmöglichen Standort, und letztens auch um die Finanzierbarkeit.“
An dieser Stelle verweist Waldästl auf die Anschaffungskosten, bei denen man mit der Siegburger Verwaltung sprechen müsse, weiterhin den Bedarf für den laufenden Betrieb. „Wir schauen genau hin, wie das mit den finanziellen Mitteln der Stadt darzustellen ist. Das Konzept, das das evangelische Jugendwerk seinerzeit in der Kreisstadt präsentierte, begeisterte die Sankt Augustiner sofort, dennoch spielt die Einbindung in die vorhandene Struktur eine immense Rolle. Wir versuchen das Vorhaben umzusetzen, da die Sache einfach zu gut ist, um sie zu beerdigen“, sagt Waldästl.
Die Ergebnisse der Prüfungen erfährt die Öffentlichkeit in der Jugendhilfeausschusssitzung am Mittwoch, 14. Juni. „Ich wünsche mir, dass dieses Jugendprojekt Realität werden kann und beide Waggons am Ende des Tages in Sankt Augustin stehen“, so Waldästl. „Auch fände ich es schön, wenn die Siegburger dann hier vorbeikommen und hinterher doch noch Waggons anschaffen, wenn sie sehen, wie toll es geworden ist.“
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Dirk Woiciech aus Siegburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.