Nicht nur die Tonlage beeindruckt
Ein neuer Gerätewagen für den Löschzug Menden
Menden - Als das amerikanische Bullhorn ertönt, werden alle Gespräche
kurzzeitig unterbrochen. Der neue Gerätewagen Logistik, bei den
Feuerwehrangehörigen kurz GW-L genannt, ist jedoch nicht nur in der
Tonlage beeindruckend. Beim Feuerwehrfest in Menden übergab
Bürgermeister Klaus Schumacher das Fahrzeug an die Wehrleute.
Stadtbrandinspektor Herbert Maur reichte den Schlüssel sogleich an
den stellvertretenden Löschzugführer Raimund Lindlahr weiter. Dieser
betonte daraufhin: „Ich nehme den Schlüssel stellvertretend für
alle Kameraden an“. Diakon Hartwig Schüpp vom katholischen
Seelsorgebereich in Sankt Augustin hatte den Feuerwehrwagen kurz zuvor
gesegnet. Demnach hieß es von allen Seiten nicht nur „Allseits gute
Fahrt“ sondern besonders, dass alle Frauen und Männer gesund aus
den Einsätzen zurückkehren.
Rund zwei Jahre hatte die Freiwillige Feuerwehr mit der Stadt das
Fahrzeug inklusive Ausstattung und Beladung geplant. Dazu war eigens
eine Projektgruppe aus dem Mendener Löschzug initiiert worden. Hierzu
zählten Gilbert Fey, Volker Wendelstein, Rainer Könsgen, Paul-Pierre
Klein, Stefan Bonerath, Sascha Dollhausen und Jan Hofenbitzer. Sie
präsentierten beim Feuerwehrfest auch die neue Ausstattung.
„Es ist ein Fahrzeug, das aus keiner Wünsch-Dir-Was-Sendung stammt,
sondern ganz klar an der Notwendigkeit ausgerichtet ist“, sagte
Bürgermeister Klaus Schumacher und gab zu, dass es sich hierbei um
kein „Schnäppchen“ handelt. Anhand des Brandschutzbedarfsplanes
waren 353.000 Euro investiert worden.
Der Stadtrat und die Freiwillige Feuerwehr hatten sich dazu für einen
Lkw-Aufbau der Firma MAN mit einer Motorleistung von 250kW, was rund
340 PS entspricht und eine Ausstattung der Firma Hensel entschieden.
Neben dem Bullhorn zählt vor allem die verbaute Technik. Insgesamt 15
Rollcontainer können die Wehrleute bei bestimmten Einsatzlagen
nutzen. Diese sind beispielsweise mit Material für Sturmschäden oder
zur Ausleuchtung von Einsatzstellen bestückt. Zusätzlich gibt es
einen eigenen Stromerzeuger, der das Fahrzeug versorgt. Mit der
großzügigen Ladefläche können auch Schläuche, Schaummittel oder
Sandsäcke transportiert werden. Die Stollenreifen und das
Allradgetriebe lassen den Gerätewagen zudem auch durch sehr
unwegsames Gelände fahren.
„Die Vielseitigkeit ist gefragt“, sagt Volker Wendelstein von der
Projektgruppe. Zudem kann der Wagen auch für Schlepp- und
Abschleppdienste eingesetzt werden. Der aktuelle Stand der Technik
„trägt zur Motivation der eigenen Einheit bei“, sieht Herbert
Maur, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr, einen weiteren Vorteil. Einen
Nachteil gibt es jedoch: „Das Fahrzeug kann nie nach Meindorf durch
die Unterführung mit 3,10 Meter Höhe fahren“. Der Gerätewagen hat
eine Höhe von fast 3,70 Meter und passt noch gut in die Mendener
Fahrzeughalle. Letzteres wurde direkt bei der ersten Besichtigung
nachgemessen.
Das alte Fahrzeug wird zukünftig von den hauptamtlichen Gerätewarten
in der Feuerwehrtechnischen Zentrale genutzt.Insgesamt zählt die
Feuerwehr in Sankt Augustin für dieses Jahr bereits 400 Einsätze.
„Wir sind stolz, bei 58.000 Einwohnern immer noch eine Freiwillige
Feuerwehr zu haben“, sagte Bürgermeister Klaus Schumacher. Dies sei
nicht möglich ohne die Unterstützung der umliegenden Städte. Denn
zahlreiche Frauen und Männer, die nicht in Sankt Augustin arbeiten,
dürften trotzdem an den Tageseinsätzen mitfahren.
Der Mendener Löschzug hatte allen Grund, ein besonderes Feuerwehrfest
zu feiern. Den Samstagabend bestimmten die Rockband „Peacepipe“
und DJ Rene Pilger.
„Es war eine lustige und gemütliche Runde“, sagt Raimund
Lindlahr. Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen des neuen
Gerätewagens und der Kinder. Die Spielstraße warb mit neuen Spielen
und zog die Kleinsten fast magisch an.
- Monika Zierden
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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