Großer Andrang im 19. Jahrhundert
Ferienaktionen der Stadt Sankt Augustin begeisterten
Sankt Augustin -
Erst regnete es draußen dicke Regentropfen, dann fiel drinnen
Konfetti auf den Turnhallenboden. Zur Eröffnung des Jahrmarktes
zündeten Sandra Clauß, Leiterin des städtischen Fachbereiches
Kinder, Jugend und Schule, und Ali Doğan, städtischer Beigeordneter
für Soziales, zwei Konfettikanonen. Bei der Kinder-Ferienaktion war
der Markt das Finale der Aktionswoche, die ganz unter dem Motto
„Zeitreise ins 19. Jahrhundert“ stand.
An der Offenen Ganztagsschule in Sankt Augustin-Ort spielten die 60
Kinder an verschiedenen Stationen Dosenwerfen, Tüten bemalen, puzzlen
und Kästchenhüpfen. Letzteres hatte es Lukas besonders angetan.
„Mir gefällt es besonders gut“, sagt Lukas. Der Achtjährige
besuchte bereits eine Woche zuvor schon die Ferienaktion.
Insgesamt betreut die Stadt Sankt Augustin in den Sommerferien mehr
als 450 Kinder bei den fünf Aktionen. „Der Andrang ist sehr
groß“, sagt Christina Jung vom Fachbereich Kinder, Jugend und
Schule. Mit der intensiven Vorbereitung begann sie bereits im Herbst
des Vorjahres. Dazu suchte sie die Standorte und Aktionsleitungen aus,
die daraufhin anfingen die Aktionen detailliert zu planen und
Ferienhelfer zu engagieren. „Das läuft dann relativ
selbständig“.
Berücksichtigt würde aber auch, dass viele Eltern berufstätig seien
und das Angebot nicht zur Kernzeit von 10 bis 16 Uhr nutzen. Die Stadt
bietet zusätzlich die sogenannte Früh- oder Spätbetreuung an. Bei
der Frühbetreuung verzeichnete sie fast die gleichen Teilnehmerzahlen
wie zur Kernzeit. Um die Betreuung zu gewährleisten, berufen sich die
Aktionsleitungen vor allem auf zahlreiche Ferienhelfer. „Es gibt
viele junge Augustiner, die mithelfen“, weiß auch
Fachbereichsleiterin Sandra Claus. Bei der hiesigen Aktion konnte
Aktionsleiterin Maria Papies sich auch auf ihre ehemaligen
OGS-Schützlinge verlassen. Erik Weisleder gehört dazu. Der
17-Jährige ist als Helfer bei den Kindern sehr gefragt. „Es ist
schon eine Herausforderung, aber irgendwann hat man den Dreh
heraus“.
Alle Ferienhelfer wurden von der Stadt beispielsweise zum Thema
Aufsichtspflicht geschult und auf ihre Aufgaben ausreichend
vorbereitet. Einen wichtigen Hinweis hält Christina Jung zudem parat:
„Sie sollen ihre Aktionen vorher ausprobieren“. Es sei etwas
anderes zu Hause mit einer Bachmischung zu backen als in der
Aktionszeit mit den Kindern nach Rezept. Die Aktionen planen die
Ferienhelfer selbst, doch insgesamt verspricht die Ferienwoche
„einen gewissen Teil Unterhaltungswert, aber auch etwas Bildung“,
so Sandra Clauß. Gerade für vier teilnehmende Flüchtlingskinder
eine gute Gelegenheit die neue Sprache einfacher zu lernen. Von der
Mischung der teilnehmenden Kinder zeigte sich auch der städtische
Beigeordnete Ali Doğan beeindruckt. Ob Flüchtling, mit oder ohne
Behinderung – die Kinder kamen hier in lockerer Atmosphäre
zusammen. Der erste Tag sei immer etwas schwierig, weiß
Aktionsleiterin Maria Papies, doch dann würden schnell Freundschaften
geschlossen.
- Monika Zierden
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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