Neue Heimat
Fläche an der Friedensstraße ist eine grüne Oase und ideal für Bienen

Imker Markus Montag mit Marcus Lübken und Birgit Dannefelser (v.li.) bei der Ansiedlung der ersten Bienen auf dem WVG-Gelände an der Friedensstraße | Foto: WVG Sankt Augustin
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  • Imker Markus Montag mit Marcus Lübken und Birgit Dannefelser (v.li.) bei der Ansiedlung der ersten Bienen auf dem WVG-Gelände an der Friedensstraße
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Sankt Augustin - Es war für die Wasserversorgungs GmbH (WVG) eine ungewöhnliche
Anfrage, die Geschäftsführer Marcus Lübken dennoch sehr gern mit
ausdrücklicher Zustimmung beantwortete: Dem Sankt Augustiner Biologen
und Imker Markus Montag war eine unscheinbare, von satten Wiesen
umsäumte Betriebsfläche im Wohngebiet Friedensstraße aufgefallen -
ein idealer Standort für neue Bienenvölker zur Unterstützung der
Artenvielfalt und des Naturschutzes, wie Markus Montag und Marcus
Lübken nun bei einem Ortstermin feststellten.

Die WVG hat als kommunales Unternehmen die Aufgabe, die Bevölkerung
mit Ausnahme von Birlinghoven mit Trinkwasser zu versorgen. „Das
Thema Umwelt- und Klimaschutz macht vor uns nicht halt. Maßnahmen
für mehr Artenvielfalt und einen schonenden Umgang mit der Umwelt
gehören zum strategischen Leitbild unseres Unternehmens“, erklärt
Lübken. „Bienen spielen eine zentrale Rolle im Erhalt unseres
Ökosystems und sind massiv bedroht. Was liegt näher, als dieses
kleine, unscheinbare Insekt und jene Bürger, die sich mit Herzblut
für den Schutz der Artenvielfalt einsetzen, aktiv zu unterstützen,
denn die Bienen dienen dem Erhalt unserer Kultur- und
Landwirtschaft“.

Markus Montag war viele Jahre am Universitätsklinikum Bonn tätig,
bevor er 2013 als Biologe selbständig wurde. Nach einem Imkerkurs
betreut er nun bis zu zehn Völker im Jahresverlauf. Seine Bienen
stehen auf einer Biotopfläche nahe dem Hangelarer Sportplatz, an der
Hochschule Bonn/Rhein-Sieg und jetzt auch auf dem Gelände der WVG. Er
fährt die Standorte mit seinem „Honigfahrrad“ ab und erntet pro
Saison 80 bis 100 Kilogramm Honig. Seine Bienenvölker leben naturnah
und Eingriffe werden aufs Nötigste reduziert. Montag liefert im
Stadtgebiet sogar völlig klimaneutral den Honig direkt zu seinen
Kunden (st-augustin@honigfahrrad.de).

Das Gelände an der Friedensstraße wurde der Stadt als Fläche zur
Umsetzung von Maßnahmen zum landschaftspflegerischen Ausgleich
verpachtet. Die Ausgleichsmaßnahmen - die Ansaat einer Wiesenfläche
sowie Gehölzpflanzungen - sind im Bebauungsplan für das umgebende
Baugebiet festgeschrieben und wurden in den vergangenen Jahren
sukzessive unter der Regie des städtischen Umweltbüros umgesetzt. Im
Frühjahr dieses Jahres wurde die Zaunanlage ertüchtigt und die
Fläche für die Einsaat vorbereitet.

Anfragen von Imkern auf der Suche nach geeigneten Stellflächen
erhält das Sankt Augustiner Umweltbüro immer wieder. „In einigen
anderen städtischen Biotopflächen sowie in vielen Hausgärten sind
Bienenvölker aufgestellt. Auch mitten in Wohngebieten leisten
Honigbienen wie auch Wildbienen sehr wertvolle Bestäuberdienste“,
so die Biologin Birgit Dannefelser vom Umweltbüro, die selbst
Hobbyimkerin ist.
Nachdem nun alle Details, wie die Möglichkeit des regulären Zugangs
zur Fläche für den Hobbyimker sowie die Frage der Sicherheit der
WVG-Mitarbeiter vor den Bienen geklärt sind, wird das erste Volk auf
dem WVG-Gelände angesiedelt. „Wir hoffen, dass die Bienen sich dort
wohl fühlen und natürlich einen reichen Ertrag bringen, sodass wir
bald den ersten goldenen ,WVG-Honig‘ in Händen halten dürfen“,
sagt Marcus Lübken.

Imker Markus Montag mit Marcus Lübken und Birgit Dannefelser (v.li.) bei der Ansiedlung der ersten Bienen auf dem WVG-Gelände an der Friedensstraße | Foto: WVG Sankt Augustin
Das Bienenvolk ist am neuen Standort angekommen. | Foto: WVG Sankt Augustin
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