Zwei Wohngruppen
Für insgesamt 20 minderjährige Geflüchtete
Stadtverwaltung und der freie Jugendhilfeträger "Korallenriff" haben im März in kurzer Zeit zwei stadteigene Häuser in der Wehrfeldstraße für die Aufnahme und Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten bereitgestellt. Dies geschah in direkter Reaktion auf die Kriegsereignisse und den sich abzeichnenden Aufnahmebedarf von flüchtenden Menschen aus der Ukraine.
Für die Aufnahme und Sicherstellung der Betreuung von unbegleiteten ausländischen Minderjährigen (UMA) sind die kommunalen Jugendämter zuständig. Die Wohnräume in den beiden Häusern in der Wehrfeldstraße mussten dafür ertüchtigt, möbliert und eingerichtet werden. In enger Kooperation zwischen dem Jugendamt und dem örtlichen Jugendhilfeträger Korallenriff sowie mit allen zu beteiligenden Fachstellen bei der Stadt (Bauordnungsamt, Hochbauamt, Kämmerei, Fachdienst Soziales) gelang dies in wenigen Wochen.
So ist es möglich geworden, dass seit April in den beiden Häusern in der Wehrfeldstraße geflüchtete Kinder und Jugendliche, die ohne Eltern oder andere erwachsene Bezugspersonen nach Deutschland gekommen sind, aufgenommen und pädagogisch betreut werden. Die Einrichtung kann 20 Aufnahmeplätze, aufgeteilt in zwei betreute Wohngruppen, zur Verfügung stellen. Die Kinder und Jugendlichen stammen aus der Ukraine, aus Syrien, Afghanistan und weiteren Kriegs- und Krisengebieten. Inzwischen ist das Haus mit 20 Minderjährigen voll belegt. Der Träger "Korallenriff" übernimmt dabei mit einem Team von pädagogischen Fachkräften die Alltagsbetreuung der Kinder und Jugendlichen. Die Mitarbeiter des Bezirkssozialdienstes im Jugendamt die Zuweisung und Steuerung der Hilfegewährleistung für jeden Einzelnen der aufgenommen Kinder und Jugendlichen.
Für alle Kommunen in NRW gibt es gemäß der Landesverteilordnung eine durch das Land festgelegte Aufnahmequote. Für Sankt Augustin liegt diese gegenwärtig bei 16 verpflichtend aufzunehmenden unbegleiteten ausländischen Kindern und Jugendlichen. Sankt Augustin erfüllt diese Quote voll und ganz
und kann unter anderem durch die geschaffene Einrichtung derzeit auch den benachbarten Jugendämtern helfen, einen Betreuungsplatz für aufzunehmende Kinder bereitzustellen. Die Aufwendungen für die Jugendhilfemaßnahmen für die UMA werden vom Land übernommen.
Perspektivisch plant der Träger "Korallenriff" die Weiterentwicklung der UMA-Wohngruppen zu einer
vollgültigen stationären Jugendhilfeeinrichtung zur Aufnahme auch anderer Kinder und Jugendlicher mit
Jugendhilfebedarf. Diese Planung geschieht in enger Abstimmung mit dem Jugendamt Sankt Augustin.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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