Forschung hautnah erleben
H-BRS-Forscher präsentierten ihre verschiedenen Projekte
Sankt Augustin -
Was passiert, wenn Forscher verschiedenster Disziplinen der Hochschule
Bonn-Rhein-Sieg und interessierte Bürger zusammentreffen, zeigte sich
deutlich im Deutschen Museum Bonn während des Museumsmeilenfestes:
Interessante Gespräche, neugierige Fragen und ein offener Austausch
fanden zwischen den Experten und den Besuchern statt.
Die Wissenschaftler des Projektes effiziente Transportalternativen
(eTa) der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg stellten der Öffentlichkeit ihre
Forschung vor. Dafür brachten sie Anschauungsmaterial, ihre
Forschungsgegenstände und ganz viel Know-how mit. „Die Besucher
waren sehr aufgeschlossen und interessiert“, sagt Projektleiter
Professor Alexander Asteroth über die Ausstellungstage im Deutschen
Museum. Informatiker, Ingenieure, Wirtschaftswissenschaftler,
Kommunikationsexperten sowie Naturwissenschaftler aus insgesamt vier
verschiedenen Fachbereichen der Hochschule kommen unter dem Dach von
eTa zusammen. Sie beschäftigen sich mit der Effizienz von Fahrzeugen,
aber auch mit alternativen und effizienteren Mobilitätskonzepten
sowie der Frage nach der Technik-Akzeptanz.
Geschätzt 600 Besucher am eTa-Stand, 125 ausgefüllte Fragebögen
Die Organisatoren Melanie Ludwig und Professor Klaus Lehmann legten
großen Wert darauf, dass während der Besuchszeiten immer deutsch-
sowie englischsprachige Projektmitarbeiter anwesend waren, um auch dem
internationalen Publikum gerecht zu werden.
Insgesamt 13 Mitarbeiter des eTa-Projektes stellten sich an vier Tagen
den Fragen der Besucher, nutzten aber gleichzeitig auch die
Gelegenheit, ihrerseits mithilfe eines Fragebogens Feedback zu ihrer
Arbeit zu bekommen. Lehmann, der vor seiner Berufung an die H-BRS
langjährig beim Deutschen Museum in der Wissenschaftsvermittlung
tätig war, geht von rund 600 Gästen aus, die sich am eTa-Stand
informiert haben. „Auch unsere Fragebögen kamen gut an“, sagt
Lehmann und freut sich über 125 ausgefüllte Exemplare. Man habe oft
das Gefühl gehabt, der Besucher nahm sich gerne die Zeit, um auf
diese Weise das Projekt und die Forschung zu unterstützten.
Besonders viel Aufmerksamkeit zog das Velomobil der eTa-Forscher auf
sich. Dabei handelt es sich um ein dreirädriges Spezialfahrrad mit
einer stromlinienförmigen Verkleidung. An diesem messen die
Wissenschaftler unter anderem die Luftströmung, um Rückschlüsse auf
die Aerodynamik des Fahrrads ziehen zu können. Aber anders als im
statischen Windkanal tun sie dies draußen, bei freier Fahrt und unter
echten Fahrbedingungen. Dafür haben sie einen autonom fliegenden
Hexacopter gebaut, der mit einer Kamera die Bewegungen kleiner
Wollfäden im Wind aufzeichnet, die mit einem Schachbrettmuster an der
Außenhülle des Velomobils angebracht sind. Die Informatiker können
dann mit einer eigens programmierten Software anhand der
Video-Aufnahmen darstellen, wie die Luft unter realen Bedingungen um
das Velomobil strömt.
Einen Grundstein legen
„Wir möchten besonders Kinder frühzeitig für nachhaltige
Mobilität begeistern und ich denke, dass wir beim Museumsmeilenfest
den Grundstein dafür gelegt haben“, sagt eTa-Mitarbeiterin Melanie
Ludwig. „Die Kinder haben erfahren, dass neben dem Auto und
klassischen Fahrrädern auch weitere Alternativen zu
energieeffizienten Fahrzeugen und Antrieben mit fossilen Brennstoffen
gibt“, sagt die Informatikerin. Im Rahmen ihrer Promotion
beschäftigt sie sich mit der Frage, wie man bei der Fahrt mit einem
Elektrofahrrad so trainieren kann, ohne sich zu überanstrengen und
trotzdem nicht zu stark vom Motor unterstützt wird. „Es gab sehr
viele Fragen dazu, wo der Zusammenhang zwischen der Informatik und
Velomobilen sei“, berichtet die Doktorandin. Für die kleinen
Besucher gestaltete sie im Vorfeld eigens ein kleines Comicheft, in
dem die Forschung kindgerecht erklärt wird.
„Weiter machen!“ - "Das ist ein wichtiges Thema für die
Zukunft“
„Das Museumsmeilenfest war eine tolle Gelegenheit, uns der
Öffentlichkeit zu präsentieren, denn schließlich werden wir auch
über öffentliche Gelder finanziert. Das Feedback ist uns sehr
wichtig, denn durch das direkte Gespräch und die Umfrage können wir
bereits jetzt einen Eindruck davon bekommen, wie unsere Forschung
ankommt“, sagt Ludwig. Besonders freute sie sich über Kommentare
wie „Weiter machen!“ und „das ist ein wichtiges Thema für die
Zukunft“.
Dank richteten die eTa-Mitglieder an ihren Kooperationspartner, das
Deutsche Museum Bonn, für die Gastfreundschaft und die hervorragende
Organisation vor Ort. „Das war ein guter Auftakt, auch mit Blick auf
das geplante Forschungsexponat des eTa-Projektes, das dauerhaft im
Museum ausgestellt werden soll“, sagt Klaus Lehmann. Für alle, die
eTa beim Museumsmeilenfest verpasst haben: Am Sonntag, 24. Juni,
öffnet die Villa Hammerschmidt ihre Pforten zum Tag der offenen Tür.
Auch dort wird die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg unter anderem mit dem
Projekt eTa vertreten sein.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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