Neubau offiziell eröffnet
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg brauchte mehr Platz
Sankt Augustin - Vier Scheren, vier Schnitte - das blaue Band zerfiel und der Weg war
frei: Nach dem Richtfest vor einem Jahr feierte die Hochschule
Bonn-Rhein-Sieg jetzt an gleicher Stelle die offizielle Einweihung des
Neubaus. Dazu hatte Hochschulpräsident Hartmut Ihne zahlreiche Gäste
auf den Sankt Augustiner Campus eingeladen und sich Unterstützung
für den symbolischen ersten Schritt ins Gebäude geholt. Annette
Storsberg, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und
Wissenschaft des Landes NRW kam genauso gerne wie Landrat Sebastian
Schuster und Sankt Augustins Bürgermeister Klaus Schumacher. Gut
anderthalb Jahre nach dem Spatenstich am hiesigen Campus konnte
gleichzeitig die Einweihung des Neubaus in Rheinbach gefeiert werden.
Mit fast 9.000 Studierenden und 1.000 Mitarbeitern brauchte die
Hochschule mehr Platz. „Es ist eine großartige Leistung in time“,
betonte Hartmut Ihne. „Am Ende kommt etwas Gutes dabei heraus“.
Von Gründungskanzler Hans Stender, der ebenfalls zur Eröffnung kam,
hatte er den Ratschlag erhalten, möglichst viel „Beton“ zu
erbauen. Das neue Gebäude erfüllt den Kapazitätsstand von 2010. Und
auch wenn bereits die ersten Änderungen in dem neuen Gebäude
anstehen, so wird dort doch das Zentrum für angewandte Forschung,
Teile der Verwaltung, der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften und
die Business Campus GmbH zu finden sein. „Die bauliche Entwicklung
drückt die Dynamik der Veränderung in der Wissenschaft, der
Wirtschaft und des Arbeitsmarktes aus“, sagte Ihne. Dies zu
berücksichtigen sei Teil der Entwicklungsstrategie der Hochschule.
Dabei war das eigenverantwortliche Planen und Bauen nicht
selbstverständlich. Hierum kümmerten sich vor allem Reinhard Groth
und Ute Schmitz mit ihrem Team vom Finanz- und Campusservice.
„Sie haben die nicht alltägliche Rolle mit Bravur gemeistert“,
lobte Staatssekretärin Annette Storsberg. Lediglich die Uni Köln und
die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sind selbst Bauherren bei ihren
Erweiterungsbauten. Das Land NRW hatte die Bauprojekte der Hochschule
mit 24 Millionen Euro unterstützt. „Das ist gut investiertes
Geld“, so Storsberg. Denn: die positive Entwicklung der Standorte
mit Rheinbach und Sankt Augustin sei eine Erfolgsgeschichte.
Angefangen hatte alles mit rund 2.500 Studierenden im Jahr 1995. Doch
auch Landrat Sebastian Schuster sah die entstandene Standortqualität.
„Der Rhein-Sieg-Kreis ist nicht mehr der ländliche Umkreis von
Bonn.“ Die Nachwuchskräfte seien zudem „der Garant für die
Zukunft“.
Bestätigen konnte dies auch Präsident Ihne: „Hochschulen sind
Kerne für Produktivität“. Forschung und Lehre finden nun Platz auf
weiteren 3.116 Quadratmetern reiner Nutzfläche. Die Baukosten für
den Neubau sowie eine Erweiterung der Bibliothek betrugen 15 Millionen
Euro. Projektleiter Reinhard Groth hatte zwar zum Zeitpunkt der
Einweihung noch keine Schlussrechnung vorliegen, freute sich jedoch
schon über „Einsparungen im mittleren sechsstelligen Bereich“. In
nächster Zeit geht es aber mit dem Hochschulstandort-Entwicklungsplan
weiter. „Der Campus-Gedanke wird weiter gefasst“, so Groth, der
die Gäste durch das Gebäude führte. Trotz Erweiterungsbau ist das
Raumangebot für drei Jahre durch Anmietung diverser Räumlichkeiten
gesichert worden. Die Hochschule nutzt dafür eine Büroetage im
Technopark an der Rathausallee sowie den Veranstaltungsraum in der
Missionsprokur der Steyler Missionare.
„Wir stehen weiterhin an ihrer Seite“, versprach Bürgermeister
Klaus Schumacher. Aktuell kläre die Stadt auf politischer Ebene, wo
die Hochschule weiterhin mehr Raum bekommen könne. Im Gespräch bei
der Einweihung war vielerlei das Gebiet am Butterberg, eine
Freifläche zwischen Hochschule und Kloster.
An der Errichtung des Neubaus in Sankt Augustin waren neben dem Land
NRW und der Stadt Sankt Augustin vor allem die Planer der ARGE assmann
gruppe + hmp Architekten Allnoch und Hütt, der Generalunternehmer
nessler bau und ein Team von Hochschulmitarbeitern beteiligt. Die
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg investierte insgesamt rund 36 Millionen
Euro. Mit Beginn des Wintersemesters 2017/18 konnten die Studierenden
bereits die neuen Gebäude beziehen. Aktuell wird geprüft, ob die
Standards des Bewertungssystems für Nachhaltiges Bauen erfüllt
wurden. Ausschlaggebend sind unter anderem messbare und überprüfbare
Kriterien wie Wärmedämmung der Außenwände oder Raumakustik sowie
Barrierefreiheit.
- Monika Zierden
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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