Delegation in der DomRep
Kommunale Klimapartnerschaft mit Jarabacoa

Offizielle Überreichung der Ehrengäste-Urkunde. | Foto: Stadt Sankt Augustin
  • Offizielle Überreichung der Ehrengäste-Urkunde.
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Sankt Augustin. Sankt Augustin hat einen weiteren Schritt im Förderprogramm der „Kommunalen Klimapartnerschaften“ mit der Stadt Jarabacoa aus der Dominikanischen Republik gemacht. Für elf Tage waren Rainer Gleß als Technischer Beigeordneter und Vertreter des Bürgermeisters, Gerhard Kasper (Leiter des Büro für Natur- und Umweltschutz) und Stefanie Otto (Stabsstelle Barrierefreie Stadt und Sonderprojekte) in Jarabacoa in der Dominikanischen Republik.

Erster offizieller Termin war die Überreichung der Ehrengästeurkunde im Ratssaal vor Honoratioren der Stadt. Die Stadt Jarabacoa unterstreicht durch diese Urkunde nochmals die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit der Stadt Sankt Augustin zu Themen des Klimawandels und Umweltschutzes. Gemeinsam wurde ein umfassendes Programm absolviert.

Die Delegation besuchte zum Beispiel eine Kaffeerösterei und Kaffeeplantage, die vom Anbau der Pflanze mit der erforderlichen Düngung bis zur Verarbeitung der Bohnen mit den dabei entstehenden Abwässern den gesamten Prozess unter Aspekten der Nachhaltigkeit betrachten und dafür mit dem deutschen Nachhaltigkeitssiegel BCS ausgezeichnet wurden. Außerdem wurden Grund- und Sekundarschulen sowie weiterführende Schulen und die örtliche Universität UAFAM, die sich mit Strategien und Programmen der Umweltbildung und der Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitszielen der UN befassen, besucht. Auch Besuche einer Chayote Plantage (der Anbau des Gemüses bildet für die lokale Bevölkerung eine wichtige finanzielle Einnahmequelle, schafft aber große ökologische Probleme durch Düngung und Bewässerung), einer lokalen Bürgerinitiative, die alternative Methoden sucht, um mehr Grün in ihre Stadt Manabao zu bringen und des „Cluster Ökotouristico“, das sich mit dem Erhalt der Naherholung vor Ort und der Organisation des Tourismus in Jarabacoa befasst, gehörten zum Programm.

Außerdem stattete die Delegation der mit der Sankt Augustiner NGO Ecoselva zusammenarbeitende NGO „Plan Yaque. inc“ einen Besuch ab, die zum Beispiel die Überwachung von Wasserqualität und -quantität vornimmt, Kleinkläranlagen baut und Ausbildung in Form von Workshops und Konferenzen durchführt. Plan Yaque ist ein wichtiger Player in Jarabacoa, der sich professionell mit dem Thema Wasser und Abwasser auseinandersetzt. Zum Besuchsprogramm gehörten auch eine wilde und eine städtische Mülldeponie sowie der städtische Bauhof. Zudem war die Delegation zu Gast beim Consejo Nacional para el Cambio Climático y el Mecanismo de Desarrollo Limpio (CNCCMDL), dem Nationalen Rat für Klimaschutz und Clean Development Mechanismen in der Dominikanischen Republik. In der deutschen Botschaft in Santo Domingo wurde über mögliche Förderprogramme der GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) und KFW und Unterstützungsmöglichkeiten sowie bereits laufende Projekte gesprochen. Gespräche wurden auch mit der GIZ geführt und einem Vertreter der AIRD, als die größte und repräsentativste Unternehmensorganisation des Industriesektors in der Dominikanischen Republik, in der mehr als tausend Unternehmen sowie regionale und sektorale Industrieverbände aus dem ganzen Land vertreten sind.

Alle Eindrücke und Ansätze für das gemeinsam zu erarbeitende Handlungsprogramm wurden in mehreren Arbeitsgruppen zusammen mit der Stadtverwaltung vor Ort erörtert und entwickelt. Diese werden jetzt in einem nächsten Schritt innerhalb der Stadtverwaltung besprochen und weiter bearbeitet. Es werden weitere Online-Konferenzen mit Jarabacoa stattfinden, bevor im Herbst die nächste Entsendung von Vertretern der Stadt Jarabacoa nach Sankt Augustin stattfindet. Ziel ist es, ein gemeinsam mit der Stadt Jarabacoa abgestimmtes Handlungsprogramm im Rahmen des Förderprojektes „Kommunale Klimapartnerschaften“ zu entwickeln.

Insgesamt war der bisherige Austausch sehr fruchtbar. Die Delegation ist sehr beeindruckt von der hervorragenden Organisation und den vielen wichtigen Inhalten der Reise. Durch die persönliche Anwesenheit konnte ein sehr guter Gesamteindruck gewonnen, ein besonderes Vertrauensverhältnis aufgebaut sowie ein Verständnis für die Probleme, Lösungsansätze und Möglichkeiten vor Ort gewonnen werden. Der CNCCMDL als ein sehr wichtiges nationales Entscheidungsgremium hat eine Verpflichtungserklärung zur Zusammenarbeit mit der Stadt Jarabacoa unterschrieben. Durch das persönliche Engagement der Stadt Sankt Augustin und der NGOs Plan Yaque und Ecoselva wurde der CNCCMDL von der Wichtigkeit des Anliegens der Stadt Jarabacoa überzeugt.

Im Rahmen der interkulturellen Woche vom 25. September bis 1. Oktober wird über die Kommunale Klimapartnerschaft mit Jarabacoa informiert. Außerdem wird regelmäßig in den Ausschüssen des Rates berichtet. Interessierte Bürger können sich bei Stefanie Otto unter 02241-243360 oder stefanie.otto@sankt-augustin.de informieren.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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