Integration durch Sport
Neues Kleinspielfeld in Hangelar eingeweiht
Hangelar - Zwei Tore, ein Ball und einen Platz - mehr brauchen Fußballspieler
für ihr Hobby nicht. Die Sprache spielt dabei zunächst eine
Nebenrolle, Spaß am Sport und der Begegnung sowie auch die
Zusammenführung von Fremden stehen im Vordergrund. Das weiß auch das
Land NRW, dass Kommunen beim Städtebau zur Integration von
Flüchtlingen mit Fördermitteln unterstützt.
Oliver Neitzel, Vater eines beim VfR Hangelar spielenden Kindes,
erkannte dabei eine Chance für seinen Ort: Die Integration von
Flüchtlingen in den Sport wird bei den Hangelarer Vereinen seit
Beginn der Flüchtlingswelle erfolgreich gelebt. Insbesondere der
Jugendbereich des VfR stieß zuletzt durch seine stark wachsende
Jugend, in der auch Flüchtlingskinder aufgenommen wurden, an seine
Kapazitätsgrenzen. Oliver Neitzel brachten den Vereinsvorstand auf
die Idee, entsprechende Fördermittel vom Land zu akquirieren und auf
einer verbleibenden Freifläche den Bau eines Kleinspielfeldes zu
finanzieren.
Nicht nur der Vereinsvorstand war von der Idee begeistert. Auch der
Stadtrat, der zehn Prozent der Baukosten aus der Stadtkasse
freizustellen hatte, stimmte zu. „Zuerst waren wir wenig
zuversichtlich. Dann kam im März die frohe Nachricht - es ist ein
unglaublich tolles Gefühl, dass wir an der richtigen Stelle den
richtigen Mann hatten“, erinnerte der VfR-Vorsitzende Werner Simon
an den Jury-Beschluss des NRW-Bauministeriums: Die Baukosten wurden
auf insgesamt knapp 100.000 Euro geschätzt und wurden zu 80 Prozent
vom Land getragen, je zehn Prozent steuerten die Stadt und der VfR
Hangelar selbst bei. Weil auch noch 10.000 Euro an Baukosten gespart
werden konnten, durfte der Verein davon rund 6.000 Euro in die
Verbesserung der Platz-Beleuchtung investieren.
„Ohne das, was der VfR an Vorleistung gebracht hatte, wäre das mit
dem Antrag schiefgegangen“, war auch Bürgermeister Klaus Schumacher
bei der nun gefeierten Platzübergabe überzeugt: „Und dieser Platz
ist nicht erst für zukünftige Angebote - hier wurde schon ganz
frühzeitig Integration gelebt“. Gerade weil auf Sportplätzen
Menschen aller Kulturen zusammenkommen, freute sich auch der
Stadtsportverbandsvorsitzende Heinz-Willi Schäfer, dem Verein eine
Spende übergeben zu dürfen. Viele Vereine legten mehr Kreativität
und Engagement an den Tag, das sei etwas Besonderes, lobte Schäfer,
denn „der Sport braucht keine Sprache“.
- Thomas Heinemann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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