Chlorgas-Alarm an Förderschule
Perfekte Zusammenarbeit von über 200 Einsatzkräften
Sankt Augustin - Im Rahmen eines Großeinsatzes an der Frida-Kahlo-Schule nach einem
Chlorgas-Austritt zeigte die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Sankt
Augustin erneut, wie leistungsfähig sie im Ehrenamt ist. Unterstützt
von Kräften weiterer Feuerwehren, vom Rettungsdienst und der Polizei
gelang es, die Lage ruhig und geordnet unter Kontrolle zu halten.
Gegen 22 Uhr konnte der Einsatz beendet werden. Acht Personen mussten
leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht werden.
Dabei gab es durchaus besondere Herausforderungen zu lösen. Beim
Eintreffen der Feuerwehr befanden sich noch mehrere Personen in der
Schule, die aufgrund ihrer Behinderung das Gebäude nicht
eigenständig verlassen konnten. Diese wurden mit Atemschutzmasken
versorgt und aus dem Gebäude gebracht. Bis alle Personen vom
Rettungsdienst auf gesundheitliche Beeinträchtigungen begutachtet
werden konnten und nach Hause fahren konnten, wurden sie von einer
Betreuungseinheit des Rettungsdienstes im Park des gegenüberliegenden
Klosters betreut. Die Rettungsdienste stellten auch die Versorgung mit
Getränken und später Essen am Betreuungsplatz und für die
Einsatzkräfte sicher.
Der ABC-Zug West aus Bornheim und Rheinbach unterstützte die Sankt
Augustiner Kameraden bei den Messaufgaben ebenso wie die
Chemie-Fachberaterin vom Rhein-Sieg-Kreis. Die Wehren aus Eitorf,
Niederkassel und Bornheim stellten die Dekontamination der Wehrleute,
die das Gebäude betreten mussten um die Ursache zu finden, sicher. Da
alle Einheiten der Stadt Sankt Augustin im Einsatz waren, übernahmen
die Kameraden aus Lohmar-Birk und Troisdorf Friedrich-Wilhelms-Hütte
den Grundschutz für Sankt Augustin. Die Polizei sperrte ein
Teilstück der Arnold-Janssen-Straße, die als Aufstellfläche für
die Fahrzeuge benötigt wurde.
Herbert Maur, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr und Einsatzleiter,
dankt allen Beteiligten und zeigt sich zufrieden. „Die
Zusammenarbeit zwischen den vielen Beteiligten hat reibungslos
geklappt. Ich danke auch den Steyler Missionaren, dass wir auf dem
Gelände den Betreuungsplatz einrichten konnten. Schulleitung und
Hausmeister der Schule haben vorbildlich mitgearbeitet".
Rainer Gleß, Erster Beigeordneter der Stadt Sankt Augustin und
derzeit Vertreter von Bürgermeister Klaus Schumacher kann sich dem
Lob und dem Dank nur anschließen. Dieser Einsatz zeige, wie im
Bedarfsfall über die Stadtgrenzen hinweg zum Wohle der Bevölkerung
gut zusammengearbeitet wird. Den verletzten Personen wünscht er
baldige Genesung.
Morgen (Mittwoch) wieder Unterricht
Der Unterricht an der LVR-Frida-Kahlo-Schule in Sankt Augustin kann ab
morgen (27. Juni) wieder wie gewohnt stattfinden. Die Gefahrstoffe
wurden vom Schulgelände der Förderschule des Landschaftsverbandes
Rheinland (LVR) inzwischen fachgerecht abtransportiert. Für die
Schülerinnen und Schüler sowie die Mitarbeitenden ist das
Schulgebäude somit wieder sicher.
Nach aktuellen Erkenntnissen war am 25. Juni in den Kellerräumen des
Schwimmbades ein Behältnis mit flüssiger Chlorbleiche undicht
geworden, sodass gasförmiges Chlor entweichen konnte. Mehrere
Schülerinnen und Schüler mussten daraufhin zur Untersuchung ins
Krankenhaus, konnten dieses jedoch am frühen Montagabend wieder
verlassen. Warum das Behältnis undicht wurde, wird derzeit von einer
Fachfirma untersucht.
Am heutigen Dienstag (26. Juni) war im Hauptgebäude der
LVR-Frida-Kahlo-Schule kein Unterricht möglich, da dieses gelüftet
werden musste. „Wir sind sehr froh, dass der Vorfall so glimpflich
ausgegangen ist und bedanken uns bei allen Einsatzkräften, die sich
vor Ort sehr engagiert um die Personen im Gebäude gekümmert haben -
ganz besonders natürlich um unsere Schüler“, sagte Professor Dr.
Angela Faber, LVR-Dezernentin Schulen und Integration.
Die LVR-Frida-Kahlo-Schule besuchen rund 280 Schüler. Sie hat den
Förderschwerpunkt „Körperliche und motorische Entwicklung“. Das
Einzugsgebiet umfasst die rechtsrheinischen Stadtgebiete von Bonn
sowie Teile des Rhein-Sieg-Kreises rechtsrheinisch.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.