Abschied von Pater Devis Don Wadin
Pfarrvikar zelebrierte seine Abschiedsmesse
Mülldorf - „So voll war die Kirche lange nicht“, stellte Pfarrer Peter
Emontzpohl fest. In Mülldorf gab es rund um die katholische Kirche
Sankt Mariä Heimsuchung erst vor Beginn der Sonntagsmesse einen
Mangel an Parkplätzen, später dann nicht ausreichend Sitzplätze in
der Kirche. Neben dem sonntäglichen Gottesdienst stand ein Abschied
auf dem Programm: Pater Devis Don Wadin verlässt nach sechs Jahren
als Pfarrvikar den katholischen Seelsorgebereich.
Pfarrer Peter Emontzpohl beschrieb den Indonesier mit dem rheinischen
Titel „Dilldöppchen“ als „charmant, liebenswürdig,
chaotisch“, dabei war letzteres durchaus als Kompliment gemeint.
Liebevoll und empfindsam habe er den Gemeindemitgliedern zur Seite
gestanden. In seiner letzten Predigt schlug Pater Devis schließlich
einen Bogen von den Kirchenaustritten der Christen über Glaube und
Politik bis hin zur Arbeit als Seelsorger.
„Es ist dringend und notwendig, die Fragen und Probleme der Menschen
ernst zu nehmen“, sagte der Steyler Missionar. Die Kirche müsse
neue Wege gehen. Dazu seien neue pastorale Konzepte ins Leben gerufen
worden. „Ein Seelsorger ist nicht nur für die Verwaltung da. Er
sollte Menschen dienen und helfen, wo er gebraucht wird.“ Nach
seiner Priesterweihe 2000 war Pater Devis elf Jahre in Oberschwaben
tätig, bevor er nach Sankt Augustin kam. In seinem persönlichen
Rückblick mit „Freud und Leid“ gab er nochmals zu, am liebsten
nach den ersten drei Jahren wieder zurückgegangen zu sein. Er sei dem
Provinzial dankbar, seine Anfrage abgelehnt zu haben. Das Mülldorfer
Pfarrhaus wurde schließlich zu seinem Zuhause und der rheinländische
Frohsinn ist angekommen: „Ich bin Gott dankbar, dass er mir kurze
Beine gegeben hat, aber kein langes Gesicht.“ Kurze Beine seien
besser als ein langes Gesicht wie sieben Tage Regen.
Grund zur Freude hatte er sogleich als die Messdiener ihm für seine
Stiftung „Salzkorn“ einen symbolischen Scheck über 2.000,51 Euro
überreichten. Die Stiftung unterstützt Hilfsprojekte auf der Insel
Sumba in Indonesien, der Heimat von Pater Devis. Die Messdiener hatten
mit Andreas Ballhaus, Verwaltungsleiter des Pastoralbüros, eine
Türkollekte organisiert und riefen die Katholiken auch nach der Messe
zur Spendenbereitschaft auf. Allein über 30 Messdiener unterstützten
die Geistlichen bei der Abschiedsmesse. Zudem spielten und sangen die
Gemeindeband, der Kirchenchor Sankt Mariä Heimsuchung und Freunde der
indonesischen Gemeinde, wobei das Kyrie eine Eigenkomposition von
Pater Devis war.
Beim anschließenden Empfang im Pfarrsaal gab es zahlreiche gute
Wünsche für den neuen Weg. Ab Dezember ist der bisherige Pfarrvikar
dann als leitender Pfarrer in den Pfarreien St. Joachim und St. Hedwig
in München tätig. Neben dem Pfarrgemeinderat und seinem Vorsitzenden
Andreas Würbel verabschiedeten sich auch weitere Gruppierungen aus
dem Seelsorgebereich. Der beliebte Pfarrvikar werde bereits heute
vermisst, wie eine Besucherin den Verlust bedauerte. Er sei eben
„wirklich nah an den Menschen“.
- Monika Zierden
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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