Mein Freund der Baum
Rund 100 Grünpatenschaften gibt es in Sankt Augustin

Ein abwechslungsreich gestaltetes Patenbeet. | Foto: Stadt Sankt Augustin
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  • Ein abwechslungsreich gestaltetes Patenbeet.
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Sankt Augustin - Unsere „grünen Nachbarn“ im Straßenraum haben es nicht leicht.
Gut, wenn es Menschen gibt, die sich für das Stadtgrün engagieren.
Schon seit 25 Jahren vermittelt das Büro für Natur- und Umweltschutz
der Stadt Sankt Augustin Patenschaften über städtische Baumscheiben,
Kübel oder Grünflächen im Straßenraum. Beinahe 100 Grünpaten
kümmern sich aktuell um Pflanzflächen in ihrer Nachbarschaft. Neben
Privatpersonen sind auch Firmen und Vereine aktiv. Neue Paten können
sich jederzeit beim städtischen Umweltbüro melden.

Grünflächen leisten einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität in
den Städten. Sie sind Orte der Naherholung und Naturerfahrung,
schaffen ein besseres Stadtklima und ein lebenswertes Umfeld.
Gleichzeitig bieten Grünflächen Lebensraum für viele Tiere und
Pflanzen. Gehölze, Stauden oder auch Bäume, in unmittelbarer
Straßennähe, haben mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen.
Verdichtete Böden, zu wenig Raum, Asphaltversiegelungen, achtlos
weggeworfene Abfälle und Luftverschmutzung verlangen Straßenbaum &
Co. jede Menge Robustheit ab. Auch die extremen Trockenperioden der
letzten Jahre haben den Pflanzen im Straßenbegleitgrün arg
zugesetzt. Das Mehr an Belastungen für die Pflanzen lässt sich an
einigen Stellen aber gut durch ein Mehr an Pflege kompensieren. Hier
leisten die Grünpaten sehr wertvolle Arbeit, denn ihnen ist das
Straßengrün in der Nachbarschaft nicht gleichgültig. Nicht zu
vergessen, dass dieses Bürgerengagement ein wichtiger Baustein für
die aktuelle Kampagne „Stadtgrün naturnah“ ist, an der die Stadt
Sankt Augustin teilnimmt.

Der erste Schritt auf dem Weg zur Grünpatenschaft ist ein Anruf beim
Büro für Natur- und Umweltschutz. „In den vergangenen Monaten
hatte ich erfreulich viele Anfragen“, so Birgit Dannefelser vom
Umweltbüro. „Die Menschen wollen gezielt etwas für die Insekten
tun“. Bei einem Ortstermin, werden die Pflegemaßnahmen gemeinsam
vor Ort besprochen und in einem Patenvertrag festgehalten. Die
Patenschaft kann in einer Bepflanzung bestehen aber auch in der
Beseitigung von wildem Müll auf einer Fläche oder in der
Bewässerung bestehender Pflanzen. Das Büro für Natur- und
Umweltschutz unterstützt die Grünpaten bei Bedarf mit Tipps zur
Pflanzenauswahl, Informationen zum naturnahen Gärtnern oder
regionalem Saatgut. Die Bundesfreiwilligen des Umweltbüros helfen mit
einer „Anschubpflege“, wenn zu viel Schnittgut anfällt oder etwas
Mulch benötigt wird. Als Dankeschön erhalten die Paten eine Urkunde
und das Patengrün wird mit einem Schild kenntlich gemacht. Damit ist
es für die Pflegetrupps des städtischen Bauhofes oder externe
Pflegefirmen erkennbar.

Neben privaten Haushalten engagieren sich auch Sankt Augustiner Firmen
und Vereine. So hat die Beck Fenster- und Schallschutz GmbH aus
Buisdorf eine Fläche vor ihrem Firmensitz zu einer attraktiven
Blühfläche umgestaltet und die Mitglieder des Bürgervereins
Hangelar kümmern sich um zahlreiche Pflanzflächen entlang der
Kölnstraße. Ein Patengrün der besonderen Art pflegt Ingo
Scharnbacher. Er errichtete auf seiner Patenfläche neben seinem
Garten in der Danziger Straße ein großes Nistquartier für
Wildbienen. Mit vielen Passanten ist er darüber schon ins Gespräch
gekommen und wirbt für das Werken und Wirken Hand in Hand mit der
Natur. Nicht immer nur über mangelnde Bepflanzung meckern, sondern
lieber selbst Hand anlegen wollte Rita Weymann aus dem Niederpleiser
Holzweg. Zuerst ließ sie einen der kahlen Betonkübel im Holzweg
erblühen. Dies beeindruckte ihre Nachbarn und sie packten direkt
selbst mit an: Erde austauschen, bepflanzen (mit vielen Ablegern aus
dem eigenen Garten), gießen. Sehr bald versorgte die tatkräftige
Truppe noch drei weitere Kübel in derselben Straße. Ein echter
Gewinn - wie auch viele Passanten meinen.

Neue Grünpaten sind jederzeit willkommen. Per E-Mail und Telefon
können die Formalitäten derzeit kontaktfrei erledigt sowie die
Beratung durchgeführt werden. Informationen gibt es bei Birgit
Dannefelser im Büro für Natur- und Umweltschutz unter
birgit.dannefelser@sankt-augustin.de oder 02241-243426.

Ein abwechslungsreich gestaltetes Patenbeet. | Foto: Stadt Sankt Augustin
Grünpate Ingo Scharnbacher repariert das Dach seines Wildbienenquartiers. | Foto: Ingo Scharnbacher
Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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