Freunde in der Ferne
Sankt Augustin hat Partnerstädte in England, Ungarn und Israel

Austauschschüler der Fritz-Bauer-Gesamtschule und der Junior High School aus Mewasseret Zion mit Anke Riefers und Bürgermeister Klaus Schumacher. | Foto: Anke Riefers
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  • Austauschschüler der Fritz-Bauer-Gesamtschule und der Junior High School aus Mewasseret Zion mit Anke Riefers und Bürgermeister Klaus Schumacher.
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Sankt Augustin - Grantham, Szentes, Mewasseret Zion. Drei Städte, die eines verbindet:
Ihre Städtepartnerschaft mit Sankt Augustin. Organisiert in der
Partnerschaftsvereinigung Sankt Augustin und im Freundeskreis
Mewasseret Zion wird hier der Austausch zwischen Städten und Kulturen
gelebt.

Freundschaftlicher Austausch zwischen Grantham und Sankt
Augustin

Die Partnerschaftsvereinigung wurde im März 1981 gegründet, nachdem
die erste Partnerschaft zwischen Grantham (England) und Sankt Augustin
besiegelt wurde. Angestoßen wurde dies durch den Kontakt der
Pfadfinder Sankt Georg aus Menden und den Grantham Scouts seit 1976.
In der Folge der gelungenen Austausche zwischen den Pfadfindern nahmen
die Verbände beider Städte Kontakt auf. Offiziell unterzeichnet
wurden die Partnerschaftsurkunden im September 1980 und im Juni 1981,
erzählt Vorsitzender Manfred Oster.

Anfangs wurden Schüleraustausche mit dem RSG durchgeführt. Doch da
in Grantham kein Deutsch mehr unterrichtet wird, ist dies aufgegeben
worden. Seitdem organisiert man jährliche Reisen auf Ebene der
persönlichen Beziehungen nach Grantham sowie Gegenbesuche in Sankt
Augustin. Um einen neuen Impuls in das Partnerschaftsleben zu bringen,
plant man eine Austauschmöglichkeit mit der Musikschule.

Zukunft der Partnerschaft mit Szentes ungewiss

Die Partnerschaft mit Szentes (Ungarn) wird ebenfalls von der
Partnerschaftsvereinigung gelebt. 1991 suchte Szentes nach einer
geeigneten deutschen Partnerschaft. Der Städte- und Gemeindebund NRW
stellte deshalb Kontakte nach Sankt Augustin her. So kam es, dass
Szenteser Sportler jährlich beim Jugend-Pfingst-Fußballturnier des
VfR Hangelar antraten. Ab 1995 wurde ein Schüleraustausch zwischen
dem RSG und dem Horváth-Mihály-Gimnázium angeboten. Der Beginn
dieses lebhaften Austauschs wurde 2005 mit der Unterzeichnung der
Partnerschaftsurkunde offiziell besiegelt. Mittlerweile ist jedoch
sowohl der Schüleraustausch als auch das Sportturnier eingestellt
worden.

Brigitte Schmidt, ehemalige Vorsitzende der Partnerschaftsvereinigung,
erzählt: „Die neue politische Lage in Ungarn stellt keine
Unterstützung mehr für Partnerschaften. Deshalb können die Ungarn
sich die Reise zu uns nicht mehr leisten“. In diesem Jahr steht in
Szentes die Bürgermeisterwahl an. Der seit 1992 amtierende
Bürgermeister Szirbik Imre wird nicht mehr antreten. Schmidt
fürchtet, dass das Ergebnis die Partnerschaft noch mehr zum Erliegen
bringen wird. Sie selbst fährt mit ihrem Mann zweimal pro Jahr mit
Geschenken und Spenden nach Szentes, um die Partnerschaft so gut es
geht aufrecht zu halten. Aus Altersgründen werden sie dies aber nicht
mehr lange machen können. Wie es dann mit der Partnerschaft
weitergeht, sei ungewiss.

Schüler lernen die israelische Kultur kennen

Neben der Partnerschaftsvereinigung steht der 1995 gegründete
Freundeskreis Mewasseret Zion. Vorsitzende Anke Riefers begründet die
Trennung damit, dass bei einem Austausch mit Israel nicht nur die
freundschaftlichen Beziehungen, sondern auch die Aufarbeitung der
Vergangenheit im Vordergrund stehen sollte. Erste Kontakte nach Israel
wurden durch einen Schüleraustausch, organisiert von RSG-Lehrer Gustl
Houtrow nach Tel Aviv im Jahre 1986 hergestellt. Ab den 1990er-Jahren
reiste man dann nach Mewasseret Zion. Angestoßen von israelischer
Seite wurde 2001 in Israel die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet.
Der Austausch zwischen dem RSG und der Harel High School ist noch
immer sehr rege, seit 2015 findet auch ein Austausch zwischen der
Fritz-Bauer-Gesamtschule und der Junior High School statt. Daneben
findet auch ein Austausch der Musikschulen statt. Bis zum Ende des
VfR-Turniers 2015 traten hier auch israelische Mannschaften an.
Riefers ist sehr zufrieden mit der bestehenden Partnerschaft. Sie
betont, wie viel man voneinander lernen könne.

- Bianca Gaebel

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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