Gefahrenstelle Melanbogenbrücke
Sicherheitsrisiko für Radfahrer entschärfen
Sankt Augustin/Troisdorf - „Sicherheitsrisiko Melanbogenbrücke entschärfen!“ ADFC fordert
Maßnahmen zum Schutz der Radler auf der Fahrbahn
Die Fahrradsaison hat begonnen – und in Bezug auf das Radeln von
Troisdorf nach Sankt Augustin über die Melanbogenbrücke geht die
Geduld des ADFC zu Ende. Nun hat der Radler-Club daher eine Fotoaktion
veranstaltet, um die Probleme des Radverkehrs auf der Brücke im
dichten Verkehr zu demonstrieren. Etwa zehn Radler befuhren den
Bereich rund um die Brücke. Dabei trugen sie gelbe Warnwesten, deren
Rückenaufdruck die Autofahrer auf den erforderlichen Seitenabstand
von 1,5 Meter beim Überholen eines Fahrrades hinweist.
Die Melanbogenbrücke stellt bis auf Weiteres die einzige für den
Radverkehr nutzbare Verbindung zwischen Troisdorf und Sankt Augustin
dar. Der Radverkehr ist dort derzeit nur auf der Fahrbahn gestattet,
da die Fußwege auf der Brücke eine Nutzung durch Fahrradfahrende
wegen ihrer geringen Breite nicht zulassen. Viele Fahrradfahrende
empfinden die Nutzung der Fahrbahn angesichts des recht dichten
Autoverkehrs und der geringen Fahrbahnbreite auf der Brücke als sehr
gefährlich. Es kommt immer wieder zu Überholvorgängen, bei denen
Radler mit äußerst geringem Abstand überholt bzw. bedrängt werden.
Dies geschieht auch deswegen, weil Kfz-Fahrer irrtümlich der Meinung
sind, Radler gehörten hier nicht auf die Fahrbahn – dieser Irrtum
wird dadurch begünstigt, dass sich vor und hinter der Brücke jeweils
benutzungspflichtige Radwege befinden, so der ADFC.
Um diesen durch Überholvorgänge ausgelösten Gefährdungssituationen
aus dem Weg zu gehen, nutzen daher viele Radler – verbotswidrig,
aber mangels einer geeigneten Alternative – die Fußwege. Peter
Lorscheid; verkehrspolitischer Sprecher des ADFC für das
rechtsrheinische Kreisgebiet, kritisiert: „Die Polizei verteilt
hierfür von Zeit zu Zeit ‚Knöllchen‘, das ist absolut
unangemessen, solange das Sicherheitsrisiko Melanbogenbrücke nicht
entschärft ist!“
Um die Situation auf der Brücke zu entschärfen, schlägt der ADFC
unter anderem folgende Maßnahmen vor:
- Begrenzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit im Bereich der
Brücke auf 30 km/h
- Anbringen von Warnschildern vor dem Radverkehr
- Aufbringen von Fahrrad-Piktogrammen auf der Fahrbahn, die den
Kfz-Fahrern anzeigen, dass hier Fahrräder zu Recht unterwegs sind
- Einrichtung eines Überholverbotes im Bereich der Brücke durch eine
durchgezogene Mittellinie und ein Überholverbotsschild mit Zusatz
„Radfahrende nicht überholen“.
- Klarstellung für Radfahrende, dass sie auf der Brücke die Fahrbahn
nutzen müssen, durch ein Fußwegschild auf Troisdorfer Seite und
entsprechende Linienmarkierungen – so wie es auf Sankt Augustiner
Seite derzeit schon der Fall ist
- Niveauangleichung zwischen Fahrbahn und Radwegen an den
Wechselstellen; hier gibt es derzeit zum Teil erhebliche
Bordsteinkanten mit Sturzgefahr.
Der ADFC hofft, dass diese Maßnahmen nun bald umgesetzt werden
können. Danach sei die Polizei sei allerdings auch gefordert, deren
Einhaltung durch Kontrollen vor Ort sicherzustellen, betont Peter
Lorscheid.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.