Inklusion wird groß geschrieben
Sport treiben beim ASV mit und ohne Handicap
Sankt Augustin - Der ASV Sankt Augustin hatte zu seinem traditionellen Inklusionsfest
eingeladen, das erstmalig im Jahr 2014 ausgerichtet wurde. Höhepunkt
des Festes war das Fußballturnier der inklusiven
Fußballmannschaften. Der ASV betreibt - ebenfalls seit 2014 - eine
eigenständige Inklusionsgruppe im Fußball. Gestartet sei man damals
mit zwei bis drei Kindern, erzählt die 1. Vorsitzende Gabriele
Wiskemann. Mittlerweile seien es circa 25 Kinder, die begeistert
Fußball spielen. Die Kinder, die unterschiedliche Handicaps haben,
verteilen sich auf zwei Mannschaften. Beide Mannschaften nehmen am
Inklusionsligaspielbetrieb, der durch den Fußballverband Mittelrhein
in diesem Jahr ins Leben gerufen wurde, teil. „Besonders stolz sind
wir natürlich darauf, dass wir diesen Ligaspielbetrieb von Anfang an
gefordert haben und so auch treibende Kraft hinter seiner Entstehung
waren“, berichtet Wiskemann. Nach erfolgloser Forderung bis vor die
Spruchkammer des Verbandes, war man eigentlich davon ausgegangen, dass
man auf einen solchen Spielbetrieb verzichten müsse. Umso
glücklicher sei man jetzt, dass sich das Konzept dennoch durchsetzen
konnte. Die Mannschaften, die am Liga-betrieb teilnehmen, kommen an
einem Spieltag alle zusammen und spielen dann für 15 Minuten auf dem
Kleinfeld „Jeder gegen Jeden“. Dabei sammeln sie Punkte, durch die
am Ende der Saison der Tabellensieger ermittelt wird. Den Gewinn des
Turniers im Rahmen des Inklusionsfestes nahm die Mannschaft
„TABALINGO I“ mit nach Hause, die ebenfalls sehr engagiert im
Inklusionsspielbetrieb ist. Die Plätze zwei und drei blieben aber in
Sankt Augustiner Händen. Alle Teilnehmer an dem Turnier nahmen einen
Pokal mit nach Hause, für viele war es der erste Pokal, den sie
bisher erspielt hatten.
Neben dem Fußballturnier bot der Verein verschiedene Aktivitäten,
vor allem für Kinder. Neben einer Hüpfburg, Bewegungsspielen und
einem Mitmachzirkus konnten die Kinder im Leichtathletikparcours ihre
Koordination und Geschicklichkeit schulen. Ein weiterer Höhepunkt des
Tages war der Auftritt der drei Cheerleadingteams, darunter auch das
Inklusionsteam „Heavenly Jags“, das dem begeisterten Publikum sein
Können präsentierte.
Der ASV, der mittlerweile um die 1.900 Mitglieder in seinen acht
Abteilungen zählen kann, ist sehr aktiv in der Inklusionsarbeit.
„Inklusion gab es bei uns eigentlich schon immer“, kann Wiskemann
erzählen, „aber durch die Vorgaben des Landes NRW und den
Aktionsplan Inklusion der Stadt Sankt Augustin wird es immer mehr“.
So sei man froh, seit diesem Jahr auch inklusives Judo anbieten zu
können. Die Judoka stellten ihr Können ebenfalls beim Inklusionsfest
unter Beweis. Ab August biete man dann drei neue Rehasportgruppen an,
bei denen Inklusion natürlich auch erwünscht sei.
Die Umsetzung des Inklusionsplans finanziert der ASV größtenteils
selbst, er würde sich jedoch sehr über Sponsoren freuen. Des
Weiteren würde man sich über den Bau eines Dachvorbaus freuen, damit
sich die Kinder und Jugendlichen bei schlechtem Wetter unterstellen
können, so Wiskemann.
Wen das Angebot des Sportvereins neugierig gemacht hat, der kann sich
auf der Internetseite
www.asv-sankt-augustin.de
informieren.
- Bianca Gaebel
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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