Der nächste Verfahrensschritt
Wissenschafts- und Gründerpark am Butterberg

Michael Langerbeins, Dr. Melanie von der Wiesche, Professor Dr. Frank Köster, Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf, Fachbereichsleiter Planung und Liegenschaften Uwe Trübenbach und der Technische Beigeordnete Rainer Gleß (v.li.) präsentieren am Butterberg den aktuellen B-Plan-Entwurf. | Foto: Stadt Sankt Augustin
  • Michael Langerbeins, Dr. Melanie von der Wiesche, Professor Dr. Frank Köster, Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf, Fachbereichsleiter Planung und Liegenschaften Uwe Trübenbach und der Technische Beigeordnete Rainer Gleß (v.li.) präsentieren am Butterberg den aktuellen B-Plan-Entwurf.
  • Foto: Stadt Sankt Augustin

Sankt Augustin. Am 22. August findet eine Sitzung des Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses statt, in der die Auslegung der Planungsunterlagen beschlossen werden soll. Nach einer endgültigen Entscheidung im Hauptausschuss am 6. September kann der nächste Verfahrensschritt starten, um möglichst bald das Planverfahren abzuschließen. Stadt, Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) und DLR arbeiten Hand in Hand an der DLR-Ansiedlung auf dem Butterberg.

Im Juli 2021 wurde der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 112 „Wissenschafts- und Gründerpark“ gefasst. Auf Teilflächen dieses Bebauungsplangebiets plant das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die bereits in Sankt Augustin angesiedelten Institute zu erweitern und dauerhaft zu beheimaten. Mit der Erstellung des Bebauungsplanes werden die planungsrechtlichen Voraussetzungen für unter anderem diese Bauvorhaben des DLR geschaffen. Im September 2021 fand eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden statt. Nach diesem ersten Beteiligungsschritt wurden verschiedenste Gutachten, wie ein Verkehrsgutachten, ein Schallgutachten, ein Versickerungsgutachten, ein Wasserwirtschaftliches Konzept, ein Klimagutachten, ein Landschaftspflegerischer Fachbeitrag, eine Artenschutzprüfung Stufe I und später auch eine Artenschutzprüfung Stufe II beauftragt. Die Erarbeitung dieser Gutachten ist in diesem wie in allen Planungsverfahren von großer Bedeutung, um die verschiedenen Belange und Interessen angemessen zu würdigen.

Ursprünglich war geplant, dass nach einer Vorberatung im Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung der Stadtrat vor der Sommerpause den Beschluss zur Auslegung fassen kann. Da die Gutachten mehr Zeit in Anspruch genommen haben als ursprünglich vorhergesehen, findet nun am 22. August eine Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Stadtentwicklung statt, in der die Auslegung beraten und dem Hauptausschuss zur Entscheidung am 6. September empfohlen werden soll. Dies ist stellvertretend für den Rat, der erst wieder sechs Wochen später planmäßig tagt. Ziel ist, dass der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan Anfang 2024 gelingen kann.

Mit der Auslegung der Planungsunterlagen und der entsprechenden Gutachten wird der nächste gesetzlich vorgeschriebene Beteiligungsschritt vollzogen. Dann besteht für die Öffentlichkeit und für die Behörden erneut die Möglichkeit, die Planungsunterlagen einzusehen und mögliche Anregungen oder Bedenken zum Planverfahren zu äußern.

„Künstliche Intelligenz ist eine entscheidende Schlüsseltechnologie für viele Entwicklungen in der Zukunft. Beispiele sind etwa die Robotik, die Cybersicherheit und die nachhaltige Mobilität. Das Thema hat eine hohe Bedeutung für die Forschung und deren Anwendung in Wirtschaft und Gesellschaft“, sagt Bürgermeister Max Leitterstorf. „Die Ansiedlung des DLR ist ein herausragender Meilenstein in der Entwicklung unserer Stadt. Die Verzahnung der DLR-Institute und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg wird weitere Unternehmen aus dem Bereich IT und Künstliche Intelligenz anziehen und stärkt den Standort Sankt Augustin, auch in Kombination mit dem Lamarr-Institut in Birlinghoven als Zentrum für KI-Spitzenforschung und den Fraunhofer-Instituten“.

Das DLR ist schon in Sankt Augustin ansässig, derzeit übergangsweise in Räumlichkeiten der Konrad-Adenauer-Stiftung, bis die geplanten Gebäude auf dem Areal „Auf dem Butterberg“ errichtet sind. Der Grundstückskaufvertrag wurde zum Jahresende 2021 unterzeichnet. „Als DLR danken wir der Stadt Sankt Augustin für die konstruktive Zusammenarbeit und den engen Austausch seit Ende 2020. Schritt für Schritt nähern wir uns der Realisierung der DLR-Pläne auf dem Butterberg. Wir sind mit den DLR-Instituten bereits im Stadtzentrum beheimatet und wissen die Vorteile dieser Stadt sehr zu schätzen“, betonen Dr. Melanie von der Wiesche (Leiterin DLR-Standorte West) sowie die beiden Institutsleiter Prof. Dr. Frank Köster (Institut für KI-Sicherheit) und Michael Langerbeins (Institut für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen). Weitere Informationen des DLR zu den Instituten am Standort Sankt Augustin sind online verfügbar.

„Stadt und DLR arbeiten Hand in Hand an der Realisierung dieses gemeinsamen Vorhabens. Klar ist aber auch, dass ein solches Verfahren, neben einer engen Zusammenarbeit aller Beteiligten, viel Gründlichkeit und eine gewisse Zeit erfordert. Ich bin zuversichtlich, dass wir das Planverfahren im kommenden Jahr erfolgreich abschließen können“, sagt der Technische Beigeordnete und Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rainer Gleß.

Der künftige Wissenschafts- und Gründerpark am sogenannten „Butterberg“ soll eine Gesamtfläche von etwa 62.000 Quadratmetern umfassen. Auf einer Grundstücksfläche im nordöstlichen Bereich wird für das DLR ein mehrgeschossiges Bürogebäude vorgesehen. Zukünftige Erweiterungen sind durch einen An- bzw. weiteren Neubau möglich. Die Versuchshalle kann benachbart zum Bürogebäude in gleicher Höhe platziert werden.

Es soll ein „grüner Campus“ entstehen. Die geplanten Grünflächen gliedern das Baugebiet im Inneren und dienen der Versickerung des Niederschlagswassers sowie zur Steigerung der Aufenthaltsqualität. Für die festgesetzten Flachdächer der Neubebauung sind intensive Dachbegrünungen sowie Photovoltaikanlagen vorgesehen. Neben positiven klimatischen Effekten, dienen sie zur Pufferung des Niederschlagswasser-Abflusses und tragen zur Biodiversität bei. Auch Vorgaben zur Fassadenbegrünung wurden in den Bebauungsplan übernommen. Die Energieversorgung soll nachhaltig und regenerativ sein. Daher wurde eine Fernwärme- und Fernkältesatzung mit einem generellen Anschluss- und Benutzungszwang erarbeitet und bereits beschlossen. Mit dem öffentlichen Personennahverkehr ist der künftige Wissenschafts- und Gründerpark über die Buslinie 508 von der Haltestelle Zentrum erreichbar, wo die Stadtbahnlinie 66 regelmäßig verkehrt. Ebenso ist das Gebiet über ausgebaute Fuß- und Radwege gut an das Zentrum und die umgebenden Stadtteile angebunden.

Das Plangebiet stellt neben den Flächen im engeren Umfeld der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg eine der letzten Flächenreserven im Zentrum der Stadt Sankt Augustin dar. Im Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts „Sankt Augustin 2025“ mit dem Leitbild „Wissensstadt plus“ besteht in Zusammenhang mit der weiteren Zentrumsentwicklung ein Bedarf an gewerblichen Flächen, insbesondere aus dem Bereich der unternehmensnahen Dienstleistungen für Forschung und Entwicklung sowie Gesundheit.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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