Breit gefächerte Angebote
Zehn Jahre Schulsozialarbeit in Sankt Augustin
Sankt Augustin. Einen „Erfolgsmeilenstein“, so nannte Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf das zehnjährige Bestehen der Schulsozialarbeit in Sankt Augustin. Als fester Bestandteil der Schulen fungiert sie als Bindeglied nicht nur innerhalb dieser, sondern auch zu anderen sozialen Einrichtungen.
Ihre Anfänge nahm die Schulsozialarbeit in Sankt Augustin im Herbst 2011, so Klaus Engels, der im Fachbereich Jugendförderung der Stadt tätig ist. Damals hatte die Bundesregierung das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) beschlossen. Ziel dieses Finanzierungspakets war es, sowohl die Bildung sozialschwächerer Kinder als auch deren Teilhabe am kulturellen Leben zu fördern. 2014 übernahm die Landesregierung NRW die Finanzierung der BuT-Schulsozialarbeit. Mithilfe dieser staatlichen Fördermittel sowie einer ergänzenden Finanzierung durch die Stadt wurden an drei Schulen in Sankt Augustin Schulsozialarbeitsstellen eingerichtet. Seit Beginn des Projekts im September 2012 besteht eine Stelle an der Gutenbergschule, deren Träger die Jugendfarm Bonn ist. Eine zweite Stelle ist seitdem unter Trägerschaft der Katholischen Jugendagentur Bonn (KJA) an der KGS Sankt Martin in Mülldorf eingerichtet. Daneben ist die KJA Trägerin der seit 2019 bestehenden Stelle an der GGS Menden. Hauptaufgabe der Schulsozialarbeit ist die Beratung von Familien im Hinblick auf die Beantragung von BuT-Fördermitteln, beispielsweise für Schulmaterialien oder die Teilnahme an Klassenausflügen oder -fahrten. „Die Anträge auszufüllen ist gar nicht so einfach, insbesondere wenn eine Sprachbarriere besteht“, erzählt Anna Täuber, Schulsozialarbeiterin an der Gutenbergschule. „Wir von der Schulsozialarbeit helfen den Familien dabei und ermöglichen ihnen so niederschwellig Zugang zu den Fördermitteln“.
Neben der BuT-Förderung beraten die Schulsozialarbeiter die Schüler und ihre Eltern auch zu anderweitigen Themen - von schulischen Problemen bis hin zu Mobbing. „Die Vielfalt der Aufgaben ist gerade das, was die Arbeit als Schulsozialarbeiterin ausmacht“, so Täuber.
Anfang 2022 traten neue Förderrichtlinien des Landes NRW in Kraft. Im Zuge dessen wurde der Zugang zu den Fördermitteln geöffnet, indem der Schwerpunkt nicht mehr nur auf der BuT-Förderung liegt, sondern auf der Förderung von allgemeinen Aufgaben der Schulsozialarbeit. Dies ermöglicht es, auch bereits davor bestehende Angebote der Schulsozialarbeit wie AGs, Ferienprogramme oder Sportprojekte an den Schulen weiter auszubauen. Ein besonderes Projekt der Gutenbergschule ist dabei das Kioskprojekt. In diesem Rahmen verkaufen die Schüler in der Pause Snacks und selbstgemachte Dinge und lernen so den Umgang mit Geld.
Die Einrichtung einer Schulsozialarbeitsstelle auch an den übrigen Schulen im Stadtgebiet ist mangels Bewilligung von Fördergeldern und fehlenden Finanzierungsmöglichkeiten durch die Stadt nicht tragbar. Die drei bestehenden Standorte wurden aufgrund einer Analyse von sozial-ökonomischen Faktoren, die einen erhöhten Bedarf an Fördermitteln ergab, ausgewählt. Selbstverständlich stehen die Fördermittel auch anderen BuT-berechtigten Schülern in Sankt Augustin zu. Als Ansprechpartner bei Fragen stünde hier der Fachbereich Soziales der Stadt Sankt Augustin zur Verfügung, so Klaus Engels.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Bianca Gaebel aus Sankt Augustin |
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