Wir sind Juden aus Breslau
14 Zeitzeugen stehen im Mittelpunkt
Euskirchen - Sie waren jung, blickten erwartungsfroh in die Zukunft, fühlten sich
in Breslau, der Stadt mit der damals in Deutschland drittgrößten
jüdischen Gemeinde, beheimatet. Dann kam Hitler an die Macht. Ab
diesem Zeitpunkt verbindet diese Heranwachsenden das gemeinsame
Schicksal der Verfolgung durch Nazi-Deutschland als Juden: Manche
mussten fliehen oder ins Exil gehen, einige überlebten das
Konzentrationslager Auschwitz.
(me). Der Heimat endgültig beraubt, entkamen sie in alle rettenden
Himmelsrichtungen und bauten sich in den USA, England, Frankreich, und
auch in Deutschland ein neues Leben auf. Nicht wenige haben bei der
Gründung und dem Aufbau Israels wesentlich mitgewirkt.
14 Zeitzeugen stehen im Mittelpunkt des Kinodokumentarfilms „Wir
sind Juden aus Breslau“ von Karin Kaper und Dirk Szuszies. Sie
erinnern nicht nur an vergangene jüdische Lebenswelten in Breslau.
Ihre späteren Erfahrungen veranschaulichen eindrücklich ein
facettenreiches Generationenporträt. Einige von ihnen nehmen sogar
den Weg in die frühere Heimat auf sich, reisen ins heutige Wrocław,
wo sie einer deutsch-polnischen Jugendgruppe begegnen. Gerade in
Zeiten des zunehmenden Antisemitismus schlägt der Film eine
emotionale Brücke von der Vergangenheit in eine von uns allen
verantwortlich zu gestaltende Zukunft.
Ein Film von aktueller Brisanz, der ein eindringliches Zeichen setzt
gegen stärker werdende nationalistische und antisemitische
Strömungen in Europa.
Der Film ist in einer Sondervorführung am Mittwoch, 20. November, um
17.30 Uhr in Euskirchen im Cineplex zu sehen mit einer Einführung
durch den Regisseur Dirk Szuszies und einem anschließenden
Filmgespräch.
Eine zusätzliche Schulvorführung findet am 21. November statt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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