Schicksale von jüdischen Familien
37 Stolpersteine in Euskirchen verlegt
Insgesamt 250 Stolpersteine im Euskirchener Stadtgebiet erinnern an die Schicksale von jüdischen Familien, die ihre Heimat und zum Teil auch ihr Leben durch die NS-Verfolgung verloren haben. 37 neue Messingsteine wurden im Dezember durch den Künstler Gunter Demnig verlegt.
Euskirchen (hs). Die Stolpersteine erinnern vor den ehemaligen Wohnhäusern dieser Familien an ihre Schicksale. Die Steine im Gehweg vor dem Haus Kölner Straße 93 Gedenken der Familie Heumann, die nach Südafrika floh. In der Annaturmstraße 22 und 29 erinnern weitere Steine an die Familien Billig und Lesser, die den Holocaust nicht überlebten. Familie Brzezinski aus der Wilhelmstraße 33 gelang Ende der 1930er Jahre die rettende Flucht nach Israel. In der Wilhelmstraße 5 und 51 erinnern nun 17 Steine an die Familien von Siegmund Schweizer und seinen Kindern.
Die Verlegung wurde vom Team des Euskirchener Stadtarchivs organisiert und begleitet. Während Gunter Demnig die Steine mit Unterstützung der Technischen Dienste in den Gehweg einbrachte, wurde bei jeder Adresse ein kurzer Text verlesen, der das Schicksal der ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner umriss.
Die Verlegung konnten dank der Spende vieler Bürger, Vereine und Institutionen finanziert werden. Dass das Thema Erinnerung den Menschen auch heute noch wichtig ist, zeigte die Gruppe aus gut 30 Teilnehmern, die bei der Verlegung der Steine anwesend war und Gunter Demnig und das Stadtarchiv bei der Verlegung begleitete.
Das Stadtarchiv wird auch zukünftig weiter daran arbeiten, die Schicksale der Menschen, die dem NS-Regime zum Opfer gefallen sind, zu recherchieren und die Erinnerung an diese Menschen lebendig zu halten. Für 2025 ist eine erneute Stolpersteinverlegung geplant, für die bereits die Schicksale weiterer Personen recherchiert werden.
Somit sind dies sicher nicht die letzten Stolpersteine, die in Euskirchen verlegt wurden.
Redakteur/in:Holger Slomian aus Pulheim |
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