Marien-Hospital Euskirchen
850 Studenten zu Ärzten gemacht

Professor Dr. Heinz Michael Loick beobachtet die Reanimierungsübungen „seiner“ Studenten an der Patientenpuppe „Anton“. | Foto: Paul Düster
  • Professor Dr. Heinz Michael Loick beobachtet die Reanimierungsübungen „seiner“ Studenten an der Patientenpuppe „Anton“.
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Euskirchen - Bereits 1972 bewarb sich das Euskirchener Marien-Hospital beim
NRW-Ministerium für Wissenschaft und Forschung als Akademisches
Lehrkrankenhaus. Dann dauerte es noch einmal fünf Jahre, ehe am 3.
Oktober 1977 die ersten 33 Studenten im Krankenhaus der Kreisstadt
ihren Dienst aufnahmen.

Damals wurden die so genannten PJler über ein Losverfahren den
teilnehmenden Kliniken zugeteilt. Seither wurden im Marien-Hospital
Euskirchen in den vergangenen 40 Jahren 850 Studenten erfolgreich zum
Staatsexamen geführt. Seit dem Start im Jahr 1977 verfügt das
Marien-Hospital zudem über ein Akademisches Lehrsekretariat, das sich
eigens um die Studenten im so genannten Praktischen Jahr kümmert, zum
Beispiel um Einführung, Verteilung und Planung der Staatsexamina.
Dieses Sekretariat wird seit Jahren von Silvia Schömer geleitet.

Seit gut zwei Jahren können sich nicht nur die Studenten der Uni Bonn
um die Plätze für das Praktische Jahr bewerben, sondern über eine
Internetplattform aus dem gesamten Bundesgebiet. Diese einjährige
Ausbildung können die Studenten in unterschiedlichen Abteilungen
absolvieren. Ob in der Allgemein- und Viszeralchirurgie, der
Anästhesie, Schmerztherapie oder in der Intensiv- und
Palliativmedizin, der Gastroenterologie, der Gefäßchirurgie, der
Gynäkologie, der Innere Medizin, der Kardiologie, der Neurologie, der
Orthopädie oder der Unfallchirurgie, der Psychiatrie und
Psychotherapie oder der Radiologie kann gewählt werden. Das
Ausbildungsjahr endet mit der Abnahme des Staatsexamens, das die
angehenden Ärzte dazu befähigt, die Approbationsurkunde zu
beantragen.

Neben der Wissensvermittlung in Form von Vorlesungen und Seminaren
gehört auch die praktische Ausbildung in unterschiedlichen
Disziplinen dazu. „Die Ausbildung ist das A und O für jeden
Studenten. Dabei ist die Simulationstechnik das Wichtigste was wir den
Absolventen bieten können“, erklärt Professor Dr. Heinz Michael
Loick der Ärztliche Direktor und PJ-Beauftragte des Marien-Hospitals.

Das Euskirchener Krankenhaus verfügt sein einiger Zeit über eine
Vielzahl von Gerätetools, an denen die Studenten den Umgang mit
chirurgischen Instrumenten üben können. Auch Notsituationen können
nachgestellt werden. An der Patientenpuppe „Anton“ etwa kann das
Reanimieren wie im wirklichen Leben nachgestellt werden. Dabei kann
nicht nur die Sofortmaßnahme nachgestellt werden, sondern auch das
Setzen eines Beatmungsschlauchs.

Dass sich die PJler im Marienhospital wohlfühlen, macht Professor Dr.
Loick an mehreren Dingen fest: „Zum einen ist es sicherlich unsere
familiäre Atmosphäre, zum anderen natürlich auch unser günstiger
Standort zwischen Aachen, Köln und Bonn.“ Die Studenten erhalten
dabei ein Ausbildungsgeld von monatlich 400 Euro bei freier Kost.
Außerdem können sie alle Einrichtung, wie zum Beispiel den
Betriebskindergarten nutzten. Im Appartementhaus stehen Wohneinheiten
für wenig Geld zur Verfügung.

- Paul Düster

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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