Euskirchener Tafel

Aus dem Täfelchen ist eine Tafel geworden

Euskirchen - Rund um den 29. September öffnen viele Tafeln in ganz Deutschland
ihre Türen, um über ihre Arbeit zu berichten. Die Tafel Euskirchen
beteiligt sich daran mit einem Tag der offenen Tür am Samstag, 8.
September. Von 11 Uhr bis 15 Uhr sind Mitglieder vor Ort in der
Ausgabestelle an der Roitzheimer Straße 36 und erklären
Interessierten gerne, wie die Tafel in der Kreisstadt funktioniert.
Mit Waffeln können sich die Besucher zudem stärken.

Mit dabei sind auch die Vorstandsmitglieder Heidemarie Purwin-Görgen
und Beatrice Lange. Seit der Gründung der Tafel im Jahr 2000
engagiert sich Purwin-Görgen dort, und fast genauso lange ist sie
auch schon Vorsitzende des Vereins. Mit viel Engagement sind alle
Mitglieder dabei und ihnen macht das Ehrenamt Spaß.

Doch etwas Unterstützung könnten sie in Euskirchen brauchen. „Wir
suchen dringend Fahrer, die die Waren einsammeln“, ruft die
Vorsitzende Interessierte auf, sich bei ihr zu melden. Aber auch für
die Ausgabe benötigen sie noch Ehrenamtler.

Etwa 120 Kunden kommen regelmäßig zur Tafel, um sich Lebensmittel zu
holen. Neben vielen Alleinstehenden gibt es auch etliche Familien,
für die der Gang zur Tafel zur Selbstverständlichkeit geworden ist.
Rund 600 Personen werden dadurch insgesamt in Euskirchen erreicht.

Mit sieben Leuten seien sie am Anfang gestartet und fuhren noch selbst
mit ihren Privatwagen, um Waren bei den Lebensmittelmärkten und
Bäckern abzuholen, erinnert sich die Vorsitzende. Ausgeteilt wurden
die Waren über die Caritas und Arbeiterwohlfahrt. Doch nach zwei,
drei Jahren war dies nicht mehr praktikabel. „Aus dem »Täfelchen«
ist eine Tafel geworden“, sagt Purwin-Görgen.

Ein fester Standort – vor allem auch für die Lagerung der
Lebensmittel - musste her. In der Roitzheimer Straße wurden sie
fündig. Inzwischen engagieren sich 44 ehrenamtliche Helferinnen und
Helfer, und die Tafel verfügt über zwei Kühlwagen und
Räumlichkeiten, in denen nicht nur die Waren für die Kunden
ansprechend ausgelegt werden können, sondern auch über
Lagermöglichkeiten und Aufenthaltsräume, wenn das Wetter zu schlecht
ist, um draußen zu warten.

Die Ausgabe findet jeden Dienstag und Donnerstag ab 14 Uhr statt. Doch
die Frauen, die die Waren sortieren und zurechtlegen, sind bereits ab
10 Uhr vor Ort. Gemüse und Obst werden in die Körbe sortiert, Brot
liegt im Regal und an manchen Tagen steht auch eine Palette mit
Milchprodukten bereit, die von einem größeren Molkerei-Unternehmen
kommt. Routiniert bestücken die Frauen die Kisten mit den Waren.

„Die Kolleginnen haben alles im Griff, damit jeder etwas bekommt“,
lobt Purwin-Görgen den Einsatz der Frauen. Ihnen mache die Arbeit
viel Spaß. Man habe eine Aufgabe, aber am Abend wisse man schon, was
man getan habe, sind sich die Ehrenamtlerinnen einig. Zeit für einen
Kaffee nähmen sie sich allerdings schon.

Der Zeitaufwand ist dabei ganz unterschiedlich, den Interessierte
aufwenden müssten. Alle acht Wochen fände ein Treffen statt und die
Arbeitspläne würden dann geschrieben, erläutert Schriftführerin
Beatrice Lange das Prozedere. Von zwei, drei Stunden in der Woche bis
hin zu ganzen Tagen sind die Ehrenamtlichen im Einsatz - je nach
verfügbarem persönlichem Zeitkontingent.

Am Tag der offenen Tür können sich Interessierte über die Arbeit
informieren, und wer mithelfen möchte, ist jederzeit willkommen.
Interessierte können sich am Tag der offenen Tür melden oder
Heidemarie Purwin-Görgen unter Tel. 02251-80125 kontaktieren.

- Petra Grebe