Schlüsselübergabe in Oeskerche
Ausgangssperre für Muuzepuckel
Euskirchen - Es hat mittlerweile gute Tradition, dass der Euskirchener
Bürgermeister an Weiberfastnacht auf dem Alten Markt mit dem
amtierenden Karnevalsprinzen um den Stadtschlüssel ringt - um
natürlich stets als Verlierer aus diesem Kampf hervorzugehen und
dieses Insignium der Macht bis Aschermittwoch abzugeben.
In diesem Jahr war Stadtoberhaupt Dr. Uwe Friedl aber offenbar nicht
zum Kämpfen aufgelegt. Trotzdem landete der Schlüssel erst im
zweiten Anlauf in den Händen seiner Tollität Prinz Peter II.
(Schumacher).
Es war ein deutlicher Seitenhieb in Richtung Martin Schulz. Anders als
der SPD-Bundesvorsitzende, der nach der Bundestagswahl verkündet
hatte, niiiieeeemals in eine GroKo zu gehen und erst recht niiieeemals
unter Kanzlerin Merkel einen Ministerposten anzunehmen, pflege er
seine Versprechen stets zu halten, sagte Bürgermeister Friedl - und
fügte sogleich augenzwinkernd hinzu: „Den Schlüssel gebe ich
niiiieeeemals her!“
„Do hästen!“, schickte Friedl jedoch prompt hinterher und hielt
Prinz Peter II. den Stadtschlüssel hin. Der hatte sich gerade für
einen heißen Kampf parat machen wollen und war vollkommen verdutzt ob
der mangelnden Kampfbereitschaft des Bürgermeisters. Chance vertan!
„Den Schlüssel gebe ich niiiieeeemals her!“, wiederholte Friedl.
Und als zum zweiten Mal das „Do hästen!“ aus dem Mund des
Bürgermeisters erklang, griff das Euskirchener Narrenoberhaupt
beherzt zu und riss den Stadtschlüssel an sich. Der Bürgermeister,
das hatte FEuKa-Präsident Helmut Marian zuvor angekündigt, war damit
endgültig in den Urlaub geschickt worden.
Bis Aschermittwoch hat nun Prinz Peter II. in der Kreisstadt das
Sagen, und der verkündete dann auch gleich seine elf Gebote. „Ich
dulde nur fröhliche Menschen in der Stadt“, rief er aus und
verhängte bis Aschermittwoch eine Ausgangssperre für Muuzepuckel.
Auch die leider immer häufiger zu beobachtenden Auswüchse des
Karnevals sind in Euskirchen von nun an verboten. Übermäßiger
Alkoholkonsum, Drogen und Schlägereien hätten im Karneval nichts zu
suchen, erklärte der Prinz. „Menschen mit frohem Herzen brauchen so
etwas nicht.“
Den Rosenmontag erklärte das Narrenoberhaupt sogleich zum
Volksfreudentag und bestimmte, dass jeder, der an diesem Tag arbeiten
muss, dafür den dreifachen Lohn erhalten soll.
Nicht zuletzt verfügte Prinz Peter II. - im Übrigen bekennender Fan
des FC Bayern München - das der 1.FC Köln nicht absteigen dürfe -
sehr zur Freude des Großteils der jecken Schar, die sich bei
strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um den Gefrierpunkt auf dem
Alten Markt eingefunden hatte. Und sollte der „Effzeh“ doch
absteigen, müsse er seine Heimspiele fortan im Euskirchener
Erftstadion austragen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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