"Prävention einer (Alters) Depression"
Bewegendes Podiumsgespräch im Rathaus
Euskirchen - Welche Risikofaktoren begünstigen eine Depression im Alter, welche
Warnsignale treten auf und wie viele „Betroffene“ gibt es
überhaupt? Dies waren unter anderem die Themen eines
Podiumsgespräches, zu dem die Kreisstadt Euskirchen eingeladen hatte.
Als Experten beteiligten sich Dr. Christian Jost, Leitender Facharzt
für Psychiatrie an der Klinik Marienborn in Zülpich, Jörg Zerche,
Psychiatriekoordinator des Kreises, und Ute Pellicciotta von der
Selbsthilfegruppe Depression Euskirchen. Der Erste Beigeordnete der
Kreisstadt, Johannes Winckler, betonte bei der Begrüßung, dass man
das Rathaus ganz bewusst als Veranstaltungsort ausgewählt habe.
Hiermit wolle man zeigen, dass sich die Verwaltung der Bedeutung
dieses Themas für das Zusammenleben in der Stadt bewusst sei. “Auch
wenn wir die genaue Zahl der Bürgerinnen und Bürger nicht kennen,
die konkret betroffen sind, so wissen wir doch auf jeden Fall, dass
sie hoch ist. Zu hoch”, so Winckler. Der Abend diente nach Ansicht
des Ersten Beigeordneten dazu, zu erfahren, was eine Depression genau
ist, wie sie sich zeigt und welche Auswirkungen sie für die
Betroffenen und ihr gesamtes Umfeld hat. Wichtig sei aber auch,
darüber zu diskutieren, was man in der Kommune konkret tun könne, um
eine gute Prävention zu leisten. Hier sei es wichtig, die bereits
bestehenden Angebote in der Region noch besser bekannt zu machen.
Johannes Winckler zeugte insbesondere Pellicciotta von der
Selbsthilfegruppe großen Respekt für ihre Teilnahme: “Wenn man
über eine Erkrankung spricht, spricht man immer auch über Menschen.
Das ist gut und wichtig. Noch besser ist es allerdings, wenn man mit
den betroffenen Menschen spricht. Und am allerbesten ist es, wenn man
Ihnen auch einmal zuhört”. Im Verlauf des Abends wurde deutlich,
wie wichtig es für die Betroffenen ist, Kontakte zu haben, Toleranz
zu erfahren und ein Umfeld zu erleben, das Mut mache. Von Seiten der
professionellen Hilfen wurde betont, dass man immer auch die
Angehörigen im Blick haben müsse. Als erste Schritte für eine gute
Prävention wurden der Mut zu Veränderung einer Lebenssituation, die
“krank” mache, das Erleben einer sinnhaften Tätigkeit und eine
gute soziale Einbindung genannt. Eine Clearingstelle bei Krisen,
insbesondere abends und an den Wochenenden, könne in manchen Fällen
helfen, einen stationären Aufenthalt zu vermeiden. Einig waren sich
alle darüber, dass es weitere Veranstaltungen geben müsse, um für
das Thema “Depression” zu sensibilisieren. Die Veranstaltung
setzte die Umsetzung der Maßnahmen des Euprevent Projektes „Aktiv
Altern in der Seniorenfreundlichen Gemeinde – Schwerpunkt: seelische
Gesundheit“ fort, an dem sich die Kreisstadt Euskirchen beteiligt.
Weitere Infos unter: https://www.euskirchen.de/rathaus/demographie/.
Ansprechpartnerin ist die Stabsstelle Demographie, Barbara Brieden,
Telefon: 02251-14324 (Email: bbrieden@euskirchen.de).
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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