Neujahrsempfang
Handball und Helene Fischer

Bürgermeister Dr. Uwe Friedl hielt in seiner Neujahrsansprache Rückschau auf die Entwicklung der Kreisstadt im vergangenen Jahr und warf zugleich einen nicht immer ganz ernst gemeinten Blick in die nahe Zukunft.  | Foto: Tom Steinicke
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  • Bürgermeister Dr. Uwe Friedl hielt in seiner Neujahrsansprache Rückschau auf die Entwicklung der Kreisstadt im vergangenen Jahr und warf zugleich einen nicht immer ganz ernst gemeinten Blick in die nahe Zukunft. 
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Euskirchen - Diese Ankündigungen von Euskirchens Bürgermeister Dr. Uwe Friedl
(CDU) während seines Neujahrsempfangs im Stadttheater machen Lust auf
2017: Es werde ein ereignisreiches Jahr werden, soviel sei sicher,
sagte er. Friedl untermauerte seine Worte mit zwei Schlagzeilen, die
über einen Beamer auf die Leinwand geworfen wurden. „Neubau der
Dreifachturnhalle abgeschlossen - Deutsche Handball-Nationalmannschaft
mit Torwart Andreas Wolff spielt gegen Kreisauswahl“ und
„City-Forum erstrahlt nach Umbau in neuem Glanz - Helene Fischer
kommt zum Weihnachtskonzert nach Euskirchen“ stand dort zu
lesen.

Doch während die Gäste im Stadtmuseum die Schlagzeilen noch auf sich
wirken ließen, relativierte Friedl selbst seine Worte. „Die
Dreifachturnhalle wird 2017 definitiv nicht eingeweiht werden. Der
Beginn der Bauarbeiten ist erst für Ende des Jahres vorgesehen, so
dass von einer Fertigstellung nicht vor Ende 2018 auszugehen ist“,
so der erste Bürger der Stadt. Und auch hinter dem
Helene-Fischer-Konzert steht laut Friedl, der weiter keinen Hehl aus
seiner Ablehnung des defizitären City-Forums macht, ein großes
Fragezeichen. Zwar habe der Stadtrat beschlossen einen Kulturmanager
einzustellen, der im Frühjahr voraussichtlich seine Arbeit aufnehmen
werde, und die Sanierung des City-Forum voranzutreiben, Friedl
bezweifelt aber, dass diese Maßnahmen von Erfolg gekrönt sein wird.

Weitere Themen von Friedls Neujahrsansprache waren die Veränderungen
der Schullandschaft, die Flüchtlingsthematik sowie die Bauarbeiten an
der Boenerstraße und der Entwurf des Bundesverkehrswegeplans. Darin
wurde die seit Jahrzehnten geplante Ortsumgehung B56n in den
„weiteren Bedarf“ herabgestuft. Eine Umsetzung sei damit in weite
Ferne gerückt, so Friedl. Der Verkehr fließe damit weiterhin durch
die nördliche Kernstadt über den Jülicher Ring und den Keltenring.
„Die geplante Ortsumgehung wäre die einzige wirksame Maßnahme
gewesen, um die Problematik zu beheben“, schimpfte er.

Landrat Günter Rosenke kam während der Rede von Friedl ins
Schwitzen. Das lag aber nicht nur an der erneuten Kritik an der
Kreisumlage, sondern auch am sehr gut beheizten Stadttheater. Die
Schweißperlen auf Rosenkes Stirn dürften sich dann in Sachen
Kreisumlage aber schon fast im Rahmen gehalten haben, denn
schließlich wurde sie sogar leicht gesenkt. „Da wäre aber doch
sicherlich mehr möglich gewesen“, merkte Friedl als Bürgermeister
der Kommune, die den größten Anteil an der Kreisumlage zu tragen
hat, süffisant an. 

Positiv kommentierte Friedl bei seiner Reise durch das Euskirchener
Jahr 2016, dass es seit der Umgestaltung der Kreuzung im Bereich
Mittelstraße und Walramstraße keinen Unfall mehr gegeben habe.
Außerdem wurde die Feuerwache fertiggestellt, und die
Kindertagesstätte „Kiku Auenland“ hat ihren Neubau an der
Vogelrute bezogen und damit den Anstoß für die weitere Entwicklung
der City-Süd gegeben haben. 

Ein Raunen ging durchs Publikum als der Bürgermeister eine
Fotomontage des Euskirchener Casinos präsentierte. Auf der war die
geplante Farbgestaltung des historischen Gebäudes an der
Kaplan-Kellermann-Straße zu sehen. „Die Entscheidung ist letztlich
auf ein dunkleres Grün als die Originalfarbe gefallen - abgesetzt in
Orange-Gelb“, verkündete Friedl. Wer dabei kurz den Blick von der
Montage löste und dem Bürgermeister ins Gesicht schaute, stellte
fest, dass dieser damit nicht sonderlich glücklich zu sein schien.

Glücklich machte 2016 Friedl dafür der fortschreitende
Breitbandausbau im Stadtgebiet, der zehnte Geburtstag der Kulturnacht
oder auch die großzügige Spende des Rotary-Club Euskirchen-Burgfey
an den Förderverein der Stadtbibliothek Euskirchen. Mit der konnte
ein neues Bibliotheksangebot speziell für Flüchtlinge verwirklicht
werden.

Musikalisch eröffnet wurde der Neujahrsempfang der Stadt Euskirchen
vom A-capella-Chor „Imvula“. Abgerundet wurde er vom „Mary‘s
Saxes“, dem Saxophon-Quartett der Marienschule Euskirchen. 

- Tom Steinicke

Bürgermeister Dr. Uwe Friedl hielt in seiner Neujahrsansprache Rückschau auf die Entwicklung der Kreisstadt im vergangenen Jahr und warf zugleich einen nicht immer ganz ernst gemeinten Blick in die nahe Zukunft.  | Foto: Tom Steinicke
Helene Fischer im City-Forum? Wohl eher nicht, denn Bürgermeister Friedl geht nicht davon aus, dass die defizitäre Veranstaltungsstätte dauerhaft wirtschaftlich betrieben werden kann.  | Foto: Tom Steinicke
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