Karneval in Euskirchen fällt aus
Keine Session auf Distanz

Aller Voraussicht nach werden die Jecken in Euskirchen auf den Rosenmontagszug verzichten müssen. | Foto: Gabriele Rupprecht
  • Aller Voraussicht nach werden die Jecken in Euskirchen auf den Rosenmontagszug verzichten müssen.
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Euskirchen (gr). In den vergangenen Wochen hat der „Festausschuss
Euskirchener Karneval“ (FeuKa) mehrere Gespräche mit den Vertretern
der vaterstädtischen Vereine, mit Veranstaltern, Vermietern,
Künstleragenturen und internen Gremien geführt.

Ebenso wie der BDK (Bund Deutscher Karneval) erwarten die Euskirchener
Karnevalisten eine erste Tendenz von Seiten der Politik nicht vor Juli
oder gar August.

Aber für die nächste Session müssen nicht nur die Säle und Musiker
rechtzeitig gebucht werden, sondern die künftigen Tollitäten müssen
eingekleidet werden, Orden werden entworfen und produziert, Kamelle
und Wurfmaterial bestellt und Fahrzeuge vorbereitet. Bei einer
kurzfristigen Absage wäre so viel Geld verloren. Und selbst, wenn die
Großveranstaltungen, wie die Proklamationssitzung, stattfinden
dürften, so wären nach aktuellem Stand gerade mal rund 140 Gäste im
City-Forum erlaubt – anstatt sonst weit über 800 Personen.
Abgesehen von der vermutlich eher gedrückten Stimmung, ist so das
Programm mit bekannten Künstlern schlichtweg nicht zu finanzieren.

Zudem gibt es keine Sommerfeste der Vereine, kein Stadtfest oder
sonstige Veranstaltungen, bei denen in den letzten Jahren im Vorfeld
das nötige finanzielle Polster aufgebaut werden konnte. Und auch für
die Tollitäten selber wäre so eine Session vermutlich nicht gerade
attraktiv. Abgesehen von nahezu leeren Sälen dürften sie sich noch
nicht einmal zum Schunkeln bei ihren Begleitungen einhaken. Im
Normalfall ist man nur einmal im Leben Tollität – und so eine
Session auf Distanz ist nun nicht gerade der Wunschtraum.

Aus diesen und noch einigen weiteren Gründen, haben sich die
vaterstädtischen Vereine unter Führung des FeuKa dazu entschlossen,
die bevorstehende Session um ein Jahr zu verschieben.

Dies bedeutet im Einzelnen, dass nach aktuellem Stand der Dinge keine
Sessionseröffnung auf dem Alten Markt, keine Proklamationssitzung,
keine Damensitzung, keine Weibertag-Veranstaltung auf dem Alten Markt
oder im City-Forum, kein Rosenmontagszug und keine After-Zoch-Party in
der bisherigen Form für 2021 geplant werden.

Außerdem steht bereits heute fest, dass es in der Session 2020/2021
aus gegebenem Anlass keine Tollität in der Kernstadt Euskirchen
gebeten wird – das erste Mal seit dem Jahr 1951.

Als kleiner Trost für alle Jecken sei gesagt, dass es auf jeden Fall
eine Karnevalssession geben wird – es ist nur völlig offen, in
welchem Rahmen sie durchgeführt werden wird und welche
Veranstaltungen wie stattfinden werden. Hinter den Kulissen wird
bereits fleißig an alternativen Konzepten zu den Großveranstaltungen
geplant und gearbeitet. Live-Streaming von Veranstaltungen steht
hierbei ebenso auf dem Prüfstand, wie mehrere kleine
Parallelveranstaltungen, um trotzdem gemeinsam feiern zu können –
wenngleich auch an verschiedenen Orten.

„Auch wenn derzeit eine seriöse Entscheidung, was wie durchgeführt
werden kann, noch nicht getroffen werden kann und eine Vorhersage für
Anfang nächsten Jahres noch Kristallkugel-Leserei ist, so sind wir
doch auf alle Möglichkeiten eingestellt. Sollte es im Laufe des
Jahres doch wieder erlaubt werden, Großveranstaltungen unter
gelockerten Hygienebestimmungen durchzuführen, dann werden wir alle
gemeinsam auch ein entsprechendes Programm auf die Beine stellen“,
teilt Stefan Guhlke vom FeuKa mit.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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