Kooperation
Kuchenheim per App erkunden
Euskirchen-Kuchenheim - Für dieses Projekt wird sogar das strikte Handyverbot an der
Matthias-Hagen-Schule in Kuchenheim gelockert. Doch besondere Anlässe
erfordern besondere Maßnahmen. Schließlich wollen sechs Schüler der
Förderschule in den kommenden zwei Jahren den Ort Kuchenheim mit dem
Smartphone erlebbar machen.
Die Schule und das Euskirchener Stadtarchiv haben einen zweijährigen
Kooperationsvertrag geschlossen - den ersten zwischen einer
Förderschule und einem Archiv im gesamten Rheinland. Es ist laut der
Medienberatungsstelle NRW der zweite im Bundesland. „Das ist eine
tolle Herausforderung, der wir uns gerne stellen“, freut sich
Schulleiter Jan Schütz. Ziel der Initiative sei es, die Entwicklung
der Recherche- und Informationskompetenz sowie der historischen
Bildung der Schüler zu fördern.
Die Projektgruppe wird mit Unterstützung von Gabriele Rünger,
Leiterin des Euskirchener Stadtarchivs, besondere Stellen in
Kuchenheim ansteuern und mit den Schülern auf Entdeckungsreise gehen.
Mit dem digitalen Lerntool Biparcours werden die Sehenswürdigkeiten
mit einer App ins Internet gestellt und mit Hilfe eines QR-Codes
abrufbar gemacht.
„Dort werden historische und aktuelle Bilder mit einem kurzen
Infotext zu sehen sein“, so Rünger. Im Blickpunkt stehen unter
anderem das Industriemuseum, der Bahnhof und die Kuchenheimer Burgen.
Die Schüler wollen sich auch mit dem jüdischen Leben in Kuchenheim
auseinandersetzten.
Auch der wohl prominenteste Bürger des Ortes, Willi Graf, soll einen
QR-Code und einen Platz in der App erhalten. Auf den Besuch im
Kuchenheimer Dingstuhl, dem Dönkes auf dem Dorfplatz, freut sich
Rünger besonders: „Da war ich noch nie drin. Das Projekt öffnet
selbst für mich bisher verschlossene Türen.“
Für Schule und Stadtarchiv ist das Projekt nicht die erste
Zusammenarbeit. „Wir haben schon die Schulgeschichte gemeinsam
erarbeitet. Auch das war für beide Seiten spannend“, so Schulleiter
Schütz.
Unterzeichnet wurde der Kooperationsvertrag von Euskirchens
Bürgermeister Dr. Uwe Friedl und Landrat Günter Rosenke. „Die
Schüler werden etwas Besonderes leisten“, so Friedl. Rosenke
betonte die Vorbildfunktion des Projekts für andere Schulen.
Unterstützt werden die Kuchenheimer Schüler dabei von Lehrerin
Elisabeth Massolle. Zum Abschluss soll es vor den Sommerferien
2017/2018 in der Matthias-Hagen-Schule eine Ausstellung für die Dauer
von zwei Jahren geben. Anschließend wird sie im Kundencenter des
Energieversorgers e-regio zu sehen sein.
- Tom Steinicke
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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