"Stolpersteine" gereinigt
Schrubben gegen das Vergessen
Anlässlich des 77. Gedenktages zur Befreiung des NS-Konzentrationslagers „Auschwitz“ wurde vergangene Woche in Euskirchen ordentlich geschrubbt.
Euskirchen (lk). „Ein Mensch ist erst dann vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“ Mit diesem jüdischen Sprichwort eröffnete Kevin Löhr vom Team Migration/Integration des DRK Kreisverbands Euskirchen die Aktion. Nachdem er ab 10.30 Uhr im hauseigenen „Café Henry“ bei Kaffee und Gebäck an die Geschichte der Juden in Euskirchen und ihr Schicksal erinnert hatte, ging es ans Eingemachte.
15 freiwillige Helfer, ausgerüstet mit Eimern, Schwämmen und Putzmitteln, arbeiteten sich von der Kommerner Straße aus durch die Innenstadt vor, blieben bei jedem Stein kurz stehen und lasen die Namen der Opfer vor, um ihnen so zu gedenken. Schnell zeigte sich, wie viel Dankbarkeit den Freiwilligen auch von den Euskirchener Einwohnern entgegengebracht wurde: Neben Worten des Dankes wurde ihnen Kaffee und Tee angeboten oder nachgefragt, ob noch weitere Putzmaterialien benötigt würden.
Nach circa drei Stunden trafen sich alle wieder im „Café Henry“ und es gab eine Suppe zur Stärkung. Weiter abgelegene „Stolpersteine“ wurden dann am Nachmittag von den Helfern des „MO.S.ES“-Projekts per Auto aufgesucht und gereinigt, sodass am Ende des Tages alle „Stolpersteine“ in Euskirchen wieder in neuem Glanz erstrahlen konnten.
„Stolpersteine“ sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, dessen Ziel es ist, den Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken. Das Projekt finanziert sich über Patenschaften, in ganz Deutschland wurden bereits fast 90.000 Stolpersteine verlegt, davon 212 in Euskirchen.
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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