Tag des offenen Denkmals
Vergangenheit gewürdigt
Der Tag des offenen Denkmals ermöglicht Bürgern Einblicke in denkmalgeschützte Gebäude, in deren Geschichte und Entwicklung. Neun Denkmäler aus Euskirchen öffneten bei der bundesweiten Aktion ihre Türen für Gäste.
Euskirchen (hs). Vor Ort standen informierte Denkmaleigentümer und Helfer bereit, um über die jeweiligen Gebäude zu berichten.
Mit dabei war auch das Haus Maria Rast. Hier jedoch wurden ganz besondere Einblicke geboten, denn im Garten der Anlage stand eine Gruppe von Studentinnen der TH Köln bereit, um über die potenzielle Zukunft des denkmalgeschützten Hauses Mallinckrodt zu sprechen. Dieser Gebäudeteil steht seit einiger Zeit leer und die Schönstätter Schwestern überlegen, welche Ideen es gibt, um dieses Haus wieder einer Nutzung zuzuführen.
Um die Schwestern zu unterstützen wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Euskirchen, Untere Denkmalbehörde, eine Kooperation mit Prof. Norbert Schöndeling von der TH Köln ins Leben gerufen. Im deren Rahmen bekam eine Gruppe Studierende die Aufgabe, sich zu überlegen, wie man das Haus in Zukunft nutzen könnte und welche Änderungen dafür notwendig wären.
„Die Villa Mallinckrodt hat zwei Probleme: fehlende Barrierefreiheit und den Brandschutz“, erläuterte Prof. Schöndeling. Mit diesen Problemen musste sich der Architekturnachwuchs bei der Planung auseinandersetzen. Da es sich um ein reales Projekt handelte, war diese Aufgabe deutlich spannender als mit einem fiktiven Objekt zu planen. Insbesondere weil die Studierenden Rückmeldungen zu ihren Plänen von der Stadtverwaltung und vor allem von der Feuerwehr bekamen, ob ihre Entwürfe umsetzbar waren.
„Alle Pläne – so unterschiedlich sie auch waren – wurden von der Feuerwehr aber angenommen“, so freute sich Prof. Schöndeling.
Auch Wolfgang Honecker, der Technische Beigeordnete der Stadt Euskirchen, war voll des Lobes für die Studierenden.
„Die Arbeiten waren allesamt exzellent und lagen qualitativ nah beieinander“, so Honecker.
Als besondere Auszeichnung für die Studenten lobte die „Zeit.Geist.Stiftung“ einen Wettbewerb unter den Teilnehmenden aus. 1.000 Euro erhielt Victoria Rohlf für den Entwurf, der schlussendlich den meisten Zuspruch fand. Platz zwei wurde mit 500 Euro belohnt. Die restlichen Teilnehmer erhielten eine Anerkennung in Höhe von 100 Euro.
„Unsere Stiftung begleitet Orte, die eine Transformation erleben. Ganz besonderes Augenmerk legen wir dabei auf klösterliche Orte“, so beschrieb Clemens Hermann Wagner den Zweck der Stiftung.
Für die Schönstätter Marienschwestern war die Aktion ein doppelter Erfolg. Zum einen konnten sie am Tag des Offenen Denkmals eine Vielzahl von Gästen in Maria Rast begrüßen und zum anderen haben sie nun einen Katalog von umsetzbaren Ideen, wie man weiter mit Haus Mallinckrodt verfahren könnte.
„Die Entwürfe nehmen sich der Historie von Haus Mallinckrodt an und blicken zugleich in die Zukunft“, resümierte die Hausleiterin Schwester Antonia. Welche der Ideen man schlussendlich realisieren könne, hänge auch davon ab, ob sich Sponsoren finden ließen.
Insgesamt war der Tag des offenen Denkmals ein voller Erfolg. „Weit über 750 Gäste haben die Denkmäler im Stadtgebiet besucht“, freute sich Corinna Relles von der Unteren Denkmalbehörde.
Redakteur/in:Holger Slomian aus Pulheim |
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