Ein Bus schreibt Geschichte
Vom Eifel-Krimibus zum Lebensretter

Vom Krimibus zum Hilfstransport: in Charkiw wird der Bus für Warentransporte, Verwundete und sogar zum Gefangenenaustausch genutzt werden schreibt Heinz-Peter Thiel, Vorsitzender von Eifellicht e.V.. | Foto: Eifellicht e.V. (Quelle)
  • Vom Krimibus zum Hilfstransport: in Charkiw wird der Bus für Warentransporte, Verwundete und sogar zum Gefangenenaustausch genutzt werden schreibt Heinz-Peter Thiel, Vorsitzender von Eifellicht e.V..
  • Foto: Eifellicht e.V. (Quelle)

Region (red). Der Krimibus der Vulkaneifel war über ein Jahrzehnt lang ein fester Bestandteil der regionalen Kulturszene. Unter der Leitung von Gästeführerinnen wie Brunhilde Rings, bekannt als „Dane Spur“, bot er Krimi-Fans die Möglichkeit, auf spannenden Touren die Originalschauplätze berühmter Eifelkrimis zu erkunden. Die etwa dreistündigen Fahrten führten durch die malerische Landschaft der Eifel und machten die fiktiven Tatorte der Romane erlebbar.

Nach 13 Jahren im Dienst und einem Fahrzeugalter von über 20 Jahren endet nun seine kulturelle Mission, doch an Ruhestand ist nicht zu denken.

Dank der Initiative der Eifellichter Dirk Umbach aus Mehren und Heinz-Peter Thiel aus Mürlenbach, Vorsitzender des Vereins Eifellicht e.V., wird der Krimibus als humanitäre Sachspende in die Ukraine überführt. In Zusammenarbeit mit dem Verein „St. Augustin and friends hilft!“ tritt er eine Reise in die vom Krieg gezeichnete Region Charkiw an.

Der Krimibus ist bereits der siebte Bus, der von Eifellicht e.V. aus Gerolstein in 2024 bedarfsgerecht in die Ukraine gebracht wird. Heinz-Peter Thiel betont die Herausforderungen solcher Transporte: „Die größte Herausforderung ist sicherlich technisch die lange, für den Bus ungewohnte Dauerbelastung auf der mindestens dreitägigen Überführung – das sind unsere Fahrer jedenfalls nun im dritten Kriegsjahr schon gewohnt. Die Spritkosten stellen für uns das größte Problem dar. Der Bus muss mindestens dreimal getankt werden und verbraucht über 1.500 Euro Spritkosten. Und das kann nur mit Spendengeldern finanziert werden. Daher suchen und finden wir ´Gott sei Dank´ auch immer Unterstützer und Transportpaten für mindestens zwei Hilfstransporte oder Konvois pro Monat. Wer solch ein Projekt unterstützten möchte, kann sich gerne bei uns erkundigen. Der nächste Spezialbus steht schon bei Montabaur bereit.“

Dirk Umbach, der den Krimibus persönlich nach Charkiw fahren wird, zeigt sich beeindruckt vom Zustand des Fahrzeugs: „So einen gut gepflegten Bus habe ich noch nicht in die Ukraine überführt. Den Krimibus fahre ich als Vulkaneifeler mit Stolz selbst nach Charkiw. Und ich danke dem Spender für die gute Vorbereitung des Fahrzeuges mit Ersatzteilen, Ersatzrad und vielem mehr.“

Lebensrettende Aufgaben

In Charkiw soll der Bus vielfältige und lebensrettende Aufgaben übernehmen:

Durch die Zerstörung der Infrastruktur und den Ausfall der Stromversorgung sind viele Verkehrsmittel außer Betrieb. Der Krimibus soll hier als Ersatzfahrzeug dienen und den Menschen Mobilität ermöglichen.

In den ländlichen Gebieten rund um Charkiw, die zunehmend von Frontnähe bedroht sind, wird der Bus eingesetzt, um die Bevölkerung mit notwendigen Gütern zu versorgen und bei Bedarf zu evakuieren.

Der Bus wird für den sicheren Transport von Verwundeten aus den Kampfgebieten, für Truppenbewegungen und sogar für Gefangenenaustausche genutzt.

Der Verein Eifellicht e.V. ist als gemeinnützig anerkannt und freut sich über Spende, diese sind steuerlich absetzbar. Für Spenden bis 300 Euro genügt ein Zahlungsnachweis als vereinfachter Nachweis.

Mehr Infos, auch zu Spendenkonten: https://eifellicht.de/

Redakteur/in:

Montserrat Manke

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