Senioren-Plenum
Vorbildliche Seniorenarbeit
Euskirchen - Ginge es nach der Arbeitsgruppe „Wohnen im Alter“, gäbe es in
Euskirchen bald eine Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz. Mit
Unterstützung der Stadtverwaltung haben die Mitglieder der Gruppe
mehrere Projekte für ältere Menschen erarbeitet. Wie eine solche
Wohngemeinschaft aussehen könnte, wird die Arbeitsgruppe am Montag,
7. November, ab 16 Uhr im Euskirchener City-Forum vorstellen. Dann
kommt es zum dritten Senioren-Plenum.
Vor zwei Jahren wurde die Seniorenarbeit der Stadt Euskirchen komplett
umgestaltet. Unter dem Titel „SIE - Senioren in Euskirchen“
veranstaltet die Stadt regelmäßig ein Plenum, in dem Senioren die
Chance erhalten, Themen zu wählen und auszuarbeiten, die ihnen
wichtig sind. Die daraus entstandenen Projektgruppen beschäftigen
sich mit Politik, Wohnen im Alter, Sicherheit sowie Sport, Freizeit
und Kommunikation. „Wir haben hier in Euskirchen den Luxus, viele
Senioren zu haben, die sich engagieren wollen“, freut sich
Bürgermeister Dr. Uwe Friedl.
Zu diesen Senioren gehört auch Hildegard Schmadel. Die Sprecherin der
Arbeitsgruppe Sicherheit wird am 7. November unter anderem die
Ergebnisse einer Ortsbegehung in der Moselstraße vor dem Kindergarten
vortragen. Dort sei es in der Vergangenheit für Menschen im Rollstuhl
oder mit Rollator schwierig gewesen, den Gehweg zu nutzen. „Immer
wieder haben Eltern, die ihre Kinder zum Kindergarten gebracht oder
abgeholt haben, so geparkt, dass die Gehwege zu eng wurden“, so
Schmadel. Außerdem werde sie mit anderen Senioren bald ein
Fahrsicherheitstraining für ältere Menschen absolvieren. Auch diese
Erfahrungen werden anschließend weitergegeben.
Die Sport-, Freizeit- und Kulturangebote für Senioren in Euskirchen
sind laut Ingeborg Hinz unglaublich vielfältig: „Wichtig ist es,
dass die Senioren sie nutzen und die Lust haben, zu den Angeboten zu
gehen. Es ist eine gewisse Bequemlichkeit vorhanden und viele warten
förmlich darauf, dass die Angebote zu ihnen kommen.“ Hinz lobt -
genau wie ihre Mitstreiterinnen - die Unterstützung durch die
Verwaltung. „Die Mitarbeiter ermöglichen uns unheimlich viel“, so
die Rentnerin.
Für Marie-Theres Kastenholz, Sprecherin der Arbeitsgruppe Politik,
steht fest: „Wir würden uns nicht so engagieren, wenn wir uns in
Euskirchen nicht wohlfühlen würden. Wir haben tolle Angebote und
Möglichkeiten für die ältere Generation, aber das heißt ja nicht,
dass diese nicht optimiert werden könnten.“
Wie sie berichtet, leiste die Verwaltung der Kreisstadt Pionierarbeit
im Vergleich zu anderen Städten und Kommunen. „Da, wo andere für
irgendwas kämpfen müssen, um überhaupt etwas auf die Beine zu
stellen, feilen wir an bestehenden Angeboten“, sagt Kastenholz, die
einen Einblick in ihre Arbeitsgruppe gibt. Die Senioren, die in der
Arbeitsgruppe Politik mitwirken, können die Sitzungsunterlagen vor
den Ausschüssen einsehen und überlegen, welche Themen für die
Generation 60 plus relevant sind. Anschließend wird ein Standpunkt in
der Gruppe erarbeitet, der dem Rat schriftlich vorgelegt wird und zu
dem die Sprecherin dem Rat Fragen beantworten kann.
Mit Rat und Tat steht Anna Möller den Senioren zur Seite - auch wenn
sie vom Rentenalter mehr als vier Jahrzehnte entfernt ist. Die
21-Jährige absolviert im Seniorenbüro der Stadtverwaltung ein
Bundesfreiwilligenjahr. „Ich finde es unheimlich wichtig, dass man
sich für Senioren engagiert“, sagt sie - und Marie-Theres
Kastenholz fügt erfreut hinzu: „Die Sichtweise junger Euskirchener
erweitert unseren Horizont und kann uns nur guttun.“
Das dritte Plenum für Seniorinnen und Senioren findet am Montag, 7.
November, statt. Ab 16 Uhr werden dann im Euskirchener City-Forum die
Ergebnisse der vier Arbeitsgruppen von „SIE – Senioren in
Euskirchen“ vorgestellt. Zu dem Austausch sind alle Senioren und
alle im Seniorenbereich tätigen Personen, Institutionen und Gruppen
eingeladen. „Es dürfen auch neue Themen zur Sprache kommen“, sagt
Sprecherin Marie-Theres Kastenholz.
- Tom Steinicke
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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