Neujahrsempfang der Stadt Euskirchen
Zuversichtlicher Blick in die Zukunft
Euskirchen - Einen ausführlichen Rückblick auf das vergangenen Jahr mit viel
Positivem und einen Ausblick auf anstehende Ereignisse gab
Bürgermeister Dr. Uwe Friedl beim Neujahrsempfang der Stadt
Euskirchen im Stadttheater. Eingeladen waren Vertreter der Stadt, der
Kommunen, Vereine und Organisationen. Für das Rahmenprogramm sorgte
der Chor der „Töchter der göttlichen Liebe“ - die Schwestern des
nigerianischen Ordens sind in das ehemalige Franziskanerkloster
gezogen - sowie die Sternsinger der Stadtpfarrei St. Martin.
In seinem Rückblick ließ Friedl die wichtigsten Ereignisse
kalendarisch Revue passieren. Der DHL-Konzern hat im Industriepark am
Silberberg sein neues Logistikzentrum in Betrieb genommen, da das
frühere Lager an der Thomas-Eßer-Straße nicht mehr ausreichend war.
Dort wurde eine Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) für
Flüchtlinge eingerichtet. Mit dem neuen Standort konnte das
Unternehmen in Euskirchen gehalten werden. Zu den erfreulichen
Ereignissen zählten auch die Fertigstellung der Baumaßnahmen beim SC
Wißkirchen und beim SV Rot-Weiß Billig, die überaus erfolgreiche
Aktion „Sport im Park“ mit dem Kreissportbund mit rund 1700
Teilnehmern sowie der Start des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts
Innenstadt (ISEK Innenstadt). Rund 150 Bürger hatten die Möglichkeit
wahrgenommen, sich mit ihren Ideen in den Prozess einzubringen.
Im Mai hat der Rat ein Integrationskonzept verabschiedet, um die
Eingliederung der Flüchtlinge in allen gesellschaftlichen Bereichen
zu fördern. „Integration kann nicht kraft Gesetzes verordnet
werden, sondern muss von den Menschen gelebt werden“, sagte Friedl.
Er betonte aber auch: „Gleichzeitig muss aber auch der Wille bei den
zugewanderten Menschen zu Integration bestehen.“
Ein trauriger Anlass war der Abschied von Ehrenbürger Willi Mauer,
der am 6. Juli 2017 im Alter von 87 Jahren verstorben ist. Er war
langjähriges Ratsmitglied und setzte sich sehr für den Sport ein.
Auf Anregung des Stadtsportverbandes wurde der Beschluss gefasst, ihm
zu Ehren, die neue Dreifachturnhalle, mit deren Bau in diesem Jahr
begonnen wird, nach Willi Maurer zu benennen.
Beim Thema „Konzert der BigBand der Bundeswehr“ machte Friedl
seiner Enttäuschung Luft. Nicht zum Konzert selbst, dass sei furios
gewesen. Da die BigBand für einen guten Zweck gespielt hatte, war
kein Eintritt verlangt und stattdessen für die „Wir für
Euch“-Bürgerstiftung gesammelt worden. Doch nur knapp 3200 Euro
waren trotz rund 1500 Besuchern in den Spendentopf gewandert. Friedl:
„Im Schnitt war jedem Besucher das Konzert also nur 2,10 Euro
wert.“
Erfreulicher war der Spatenstich für das neue Wohngebiet „Weiße
Erde“ in der Euskirchener Südstadt. Auf einer Fläche von rund acht
Hektarn entstehen mehr als einhundert Bauplätze für Ein- und
Zweifamilienhäuser sowie Miet- und Eigentumswohnungen.
Viel Aufregung gab es bei einem Einsatz für Feuerwehr, Polizei und
Ordnungsamt gegen Ende des Jahres: In einer Garage in der Innenstadt
sei radioaktives Uran gefunden und daraufhin ABC-Alarm ausgelöst
worden. „Alle beteiligten Einsatzkräfte haben schnell und besonnen
reagiert“, lobte der Bürgermeister. Nach einigen Stunden konnte
Entwarnung gegeben werden.
„Auch in diesem Jahr haben wir einige Herausforderungen zu
bewältigen und das bei einer schwieriger werdenden finanziellen
Lage“, sagte Friedl. Ein Hauptpunkt dabei seien die veränderten
Schlüsselzuweisungen. Denn 2017 konnte die Stadt Euskirchen 50,5
Millionen Euro an Gewerbesteuer erzielen - ein Rekord. Doch dadurch
vermindern sich die Schlüsselzuweisungen des Landes und für den
städtischen Haushalt ergibt sich in 2018 ein Defizit von 22 Millionen
Euro. Die sparsame Haushaltswirtschaft der Vorjahre habe jedoch dazu
geführt, dass die Stadt keine Kassenkredite aufnehmen müsse. Friedl:
„Der Weg in die Haushaltssicherung bleibt der Stadt erspart.“
Trotzdem stehen auch 2018 einige bauliche Projekte auf der Agenda. Der
zweite Bauabschnitt im Rahmen der Sanierungsarbeiten des City-Forums
soll im Sommer erfolgen. Baumaßnahmen erfolgen auch im Bereich der
Schulen. Außerdem soll die Renaturierung der Erft zwischen der
Kölner Straße und der Einmündung des Veybachs in Angriff genommen
werden. Derzeit wird das Planfeststellungsverfahren vorbereitet.
- Petra Grebe
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.