Besondere Auszeichnung
Mit dem Kinderwagen von Haus zu Haus

Ilka von Boeselager trug sich ins Goldene Buch der Gemeinde Swisttal ein, zur Freude von Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner und des Beigeordneten Tobias Weingartz.  | Foto: art
  • Ilka von Boeselager trug sich ins Goldene Buch der Gemeinde Swisttal ein, zur Freude von Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner und des Beigeordneten Tobias Weingartz.
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Swisttal (art). Bekannte Sportler, Musiker, Bischöfe und Landräte - und jetzt endlich auch eine engagierte Politikerin: Ilka von Boeselager, vielfach gesellschaftlich engagiertes langjähriges Rats-, Kreistags- und Landtagsmitglied, hat mit ihrem Eintrag einen Ehrenplatz im Goldenen Buch der Gemeinde Swisttal. Ihr politisches, gesellschaftliches und ehrenamtliches Engagement über Jahrzehnte habe auch sie persönlich „extremst beeindruckt“, sagte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner. Zuletzt war Ilka von Boeselager 27 Jahre lang von 1990 bis 2017 Abgeordnete im nordrhein-westfälischen Landtag. 1973 war sie bereits in die CDU eingetreten und hatte ihre Partei von 1972 bis 1989 als Mitglied im Rat der Gemeinde Swisttal vertreten. „Ich hatte 1973 so viele Frauen als Mitglieder geworben, dass wir als Frauen die Mehrheit hatten. Das hat sich leider inzwischen verflüchtigt“, stellte Ilka von Boeselager bedauernd fest. Von 1979 bis 1994 war sie Mitglied im Kreistag und zwischen 1994 und 2001 Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbandes Swisttal. Auf ihre Initiative hin wurde die Frauen-Union Swisttal gegründet, damals noch Frauen-Vereinigung, die sie bis 1985 als Vorsitzende geleitet hat und deren erstes Ehrenmitglied sie ist. „Und zwischendurch habe ich auch noch ein Kind bekommen und bin dann mit Kinderwagen von Haus zu Haus gegangen, das hat die Menschen beeindruckt“, erinnert sich die Mutter eines Sohnes und einer Tochter. Inzwischen hat sie drei Enkel und nach ihrer Heirat in die „Großfamilie“ von Boeselager seien vier weitere Kinder und 14 Enkelkinder hinzugekommen, wie sie sagte.

Insbesondere zeichne Ilka von Boeselager auch ihr ehrenamtliches Engagement aus, betonte Bürgermeisterin Kalkbrenner. Vieles wirke noch heute nach, unter anderem die Gründung der Kleiderstube Swisttal, die Förderung der Integrativen Behindertenarbeit der evangelischen Kirchengemeinden, heute Stiftung „Inklusion gemeinsam gestalten“, und nicht zuletzt die Initiative zum alljährlichen Tag des Gedenkens an die Verbrechen des Nationalsozialismus auf dem jüdischen Friedhof in Heimerzheim. „Das ist ein Leben für die Politik gewesen“, sagte Ilka von Boeselager. „Ich hatte keine Langeweile und bin immer morgens um fünf Uhr aufgestanden.“ Sie sei in den Jahren als Landtagsabgeordnete die meiste Zeit in der Opposition gewesen. Aber auch wenn sie unbequem und kritisch gewesen sei, habe sie „nie einen verletzenden Angriff gemacht“. Wenn sie dann ein Anliegen gehabt habe, habe ihr das sehr geholfen. Wie sie ankündigte, wird im November ihre Autobiographie erscheinen.

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RAG - Redaktion

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