Belebung der Innenstadt

Info-Frühstück zwischen Buchregalen

Troisdorf. Erstmals in diesem Jahr haben Troisdorf Aktiv und die Troisdorfer Wirtschaftsförderung (Trowista) zum Innenstadtfrühstück eingeladen. Überwiegend in der Fußgängerzone ansässige Händler kamen zur Frühstücksrunde in die Stadtbibliothek, um neues aus der City zu erfahren. Vorrangiges Thema: Belebung der Innenstadt. „Der Leerstand von Geschäften ist unübersehbar“, räumte Bürgermeister Alexander Biber in seiner Eröffnungsrede ein.

„Viele, für den Konsumenten wichtige und attraktive Geschäfte sind verschwunden. Ein ‚weiter so‘ kann es nicht geben, daher arbeitet man von allen Seiten an innovativen Konzepten. Aktuell sind wir alle ganz gespannt ‚wie glücklich‘ uns das ‚Happy Franky‘ machen wird“, so Biber. „Wenn das Konzept aufgeht, ist dies ein sehr gutes Beispiel dafür, wie bestehende Großimmobilien in der Innenstadt mit neuem Leben gefüllt werden können“.

Ein Resümee gab es zum NRW-Förderprogramm „Landesinitiative Zukunft.Innenstadt“. Mit den Fördermitteln hatte die Stadt Troisdorf seit Ende 2020, befristet auf zwei Jahre, leerstehende Flächen selbst angemietet und vergünstigt an Einzelhändler mit überzeugender Geschäftsidee untervermietet. Die extrem günstige Miete sollte ein Anreiz für Jungunternehmer sein, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Das Konzept sei aufgegangen, berichtete Wolf-Dieter Grönwoldt, Geschäftsführer der Trowista. „12 Ladenlokale konnten wir neu beleben“. Seitens der Trowista gab es auch einen Zwischenbericht zum laufenden vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Masterplan Innenstadt. Die Fördergelder des Bundes für die Revitalisierung der Troisdorfer Zentren in Höhe von 1,1 Millionen Euro haben unter anderem die Einrichtung eines Zentren-Managements und eines Zentren-Beirats, bestehend aus Händlern, Gewerbetreibenden, Gastronomen und Kulturschaffenden bei der Trowista ermöglicht. „Für neue Nutzungsideen müssen bürokratische Hürden abgebaut werden“, wünscht sich Zentrenmanager Stephan Frings mit Blick auf so genannte Mixed-Used-Konzepte, beispielsweise ein Mix von Café und Verkaufsgeschäft.

„Wünschenswert wäre es auch, dass die Aufbruchsstimmung im Handel auch in die Stadtteile ausstrahle“, so Frings. Er riet den Anwesenden zudem, das kostenlose Angebot des im Rahmen des Förderprogrammes einbestellten Quartiersarchitekten Veysel Akyol zu nutzen. In den alle zwei Monate stattfindenden Info-Sprechstunden berät dieser unter anderem über Möglichkeiten Ladenlokale noch marktgerechter aus- und umzugestalten.

Zum Ende des Innenstadtfrühstücks gab Stephanie Orefice bekannt, dass sie nach neun Jahren den Vorsitz von Troisdorf Aktiv an Dirk Pohl-scheidt übergebe. „Es war eine spannende Zeit, in der wir als Verein viel erreicht haben“, so ihr Fazit.

Dazu zählt unter anderem die Einführung des digitalen Stadtgutscheins, das Stadtportal troisdorf.city, viele erfolgreiche Kampagnen im Rahmen von Heimat Shoppen sowie während der Umbauphase in der Fußgängerzone, Innenstadtfeste und die Einführung des beliebten Abendmarktes auf dem Fischerplatz.

„Mir war es immer besonders wichtig, die Händler zu digitalen Lösungen zu bewegen. Digitalisierung ist längst kein „vielleicht“ mehr, sondern ein „muss,“ so Orefice. Auch wenn sie dem Verein als Beirat erhalten bleibt, äußerte sie doch einen Abschiedswunsch an ihren Nachfolger: Die Wiedereinführung des Aktiv-Treffpunkts in Troisdorfer Gastronomien, der seit der Pandemie nicht reaktiviert wurde. „Persönlicher Austausch ist einfach so wichtig für ein positives und ideenreiches Miteinander“.