Eröffnung des Angebots Mahlzeit +

Warmes für Leib und Seele im Kirchenraum

Troisdorf. Wenn mittwochs um 12 Uhr in der Kirche „Heilige Familie“ in Oberlar die Tore öffnen, kommen die Besucher nicht zum Gottesdienst. Dann nämlich verwandelt sich das Gotteshaus in der Lindlaustraße in einen „Gastraum“ für „Mahlzeit+“, einen kostenlosen Mittagstisch, bei dem es neben Suppe, Salat und Nachtisch auch eine große Kelle Gemeinschaft gibt.

Rund sechs große Tische stehen im Eingangsbereich des Kirchenschiffs und bleiben dort dauerhaft, also auch während der Gottesdienste, stehen. „Wir wollen Gemeinschaft nicht nur am Altar feiern“, erklärt Pfarrer Hermann Josef Zeyen. Zusammen mit Diakon Klaus Ersfeld, dem evangelischen Pfarrer Michael Lunkenheimer und Thomas Zumstrull (Seelsorger bei der Caritas) eröffnete er jetzt das gemeinsame Angebot „Mahlzeit+“ ganz offiziell.

Entstanden sei die Idee hierzu bereits im Januar. Und bei allen Verantwortlichen sei das Projekt sofort auf große Zustimmung gestoßen, berichtet Thomas Zumstrull. „Glücklicherweise konnten wir schnell ein großes Team von über 25 Ehrenamtlichen finden, die das Essen wöchentlich auf den Tisch bringen“. Die Bereitschaft, sich hier zu engagieren sei sehr hoch. Es gebe sogar eine Warteliste.

Im Juli öffneten sich die Türen zum kostenlosen Mittagstisch zum ersten Mal. „Seitdem kommen jede Woche rund 30 Gäste, viele davon regelmäßig“, erklärt Michael Lunkenheimer. „Sie finden hier nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern auch einen Ort, an dem man ihnen zuhört und auf Augenhöhe begegnet“. Eine Frau mittleren Alters ist bereits zum dritten Mal zu Gast in der Kirche. Der Grund für ihr Kommen ist nicht in erster Linie die Mahlzeit. „Ich fühle mich hier endlich einmal nicht so einsam“, erklärt sie mit Tränen in den Augen. Hunger hat also viele Komponenten. Daher seien in diesen Zeiten solche Angebote wichtig, die sowohl Herz als auch Seele gut täten, so Lunkenheimer. Eine Anmeldung zur Mahlzeit+ ist übrigens nicht nötig. „Es kann kommen, wer mag“, betonen die Veranstalter. Und: bislang habe die Suppe immer für alle gereicht!