Wasserleiche trieb von Bonn nach Urfeld
Boot kentert bei Bergung
Wesseling-Urfeld/Bonn. Es waren dramatische Sekunden auf dem Rhein, von denen die Redaktion Augenzeuge wurde. Etwa in Höhe der Nato-Rampe hatte die Bonner Wasserschutzpolizei bei Rheinkilometer 665 am Dienstagmittag eine Wasserleiche an einem Haken am Boot gesichert.
Zur Bergung war - nun schon weiter in Richtung Köln - ein Mehrzweckboot der Feuerwehr Bonn dazu gekommen, welches die Bugplatte abgesenkt hatte, um den Leichnam aufzunehmen.
Plötzlich kippte das Feuerwehrboot, weil eine Welle - ausgelöst durch das Polizeiboot - durch die geöffnete Klappe ins Boot geschwappt sei und es drehte innerhalb von Sekunden auf Kiel. Vier Feuerwehrmänner gerieten ins Wasser, zwei sogar unter das Boot, so der Einsatzleiter der Bonner Feuerwehr, Jochen Stein. Bei dem Bootsunfall wurde ein Bonner Feuerwehrmann verletzt, der aber laut Stein ansprechbar und bei Bewusstsein war. Er wurde nach der Erstversorgung ins Krankenhaus gebracht.
Gesehen hatte die Leiche auch der Urfelder Dieter Wohlgemuth, der eigentlich nur das schöne Wetter nutzen wollte, um einen Spaziergang am Rhein zu machen. Er sah den leblosen Körper im Wasser treiben, dachte zuerst noch, es sei ein Stück Holz, aber dann wurde ihm klar, dass ist entweder eine lebensgroße Puppe oder ein Mensch.
Sofort informierte er die Rettungskräfte und neben den Feuerwehren Bonn und Rhein-Sieg, die schon früher alarmiert worden waren, kam nun auch die Wesselinger Feuerwehr zur Einsatzstelle, welche sich mittlerweile auf Höhe der Urfelder Weiden befand, denn dort war auch das Boot der Bonner Feuerwehr gesunken.
Hier wurde auch der Leichnam ans Ufer gebracht und mit Sichtblenden vor der Öffentlichkeit geschützt von Spezialisten untersucht. Das Feuerwehrboot wurde von einem Bergungsschiff aus dem Wasser gezogen und von dort nach Urfeld in einen Spezialbetrieb gebracht.
Neben Polizei und Feuerwehr waren auch Kräfte der Bonner DLRG vor Ort, außerdem war ein Rettungshubschrauber im Einsatz.
Redakteur/in:Montserrat Manke |
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