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100 Jahre Tambourcorps "Gut Klang" Keldenich

Finale beim Jubiläumskonzert '100 Jahre Tambourcorps "Gut Klang" Keldenich': "Highland Cathedral" bzw. "Du bes die Stadt" von den Black Fööss.  | Foto: Dominic Stasic
  • Finale beim Jubiläumskonzert '100 Jahre Tambourcorps "Gut Klang" Keldenich': "Highland Cathedral" bzw. "Du bes die Stadt" von den Black Fööss.
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Wesseling. Der älteste Musikverein Wesselings, das Tambourcorps 1923 "Gut Klang" Keldenich, hatte eingeladen zu seinem 100-jährigen Bestehen in die Scheune des Schwingeler Hofes. Begeisterungsstürme am Ende des Jubiläumskonzertes: drei Zugaben erklatschte sich das Publikum. Bei "Auld Lang Syne" nahmen sich die Musikerinnen und Musiker auf der Bühne und die Zuschauerinnen und Zuschauer im Saal an die Hände und bewegten sich zur Musik von Ralf Granraths Dudelsack, der dieses wohl  bekannteste Lied im englischsprachigen Raum spielte. Danach wiederholte der Musikverein mit Ralf Granrath noch einmal die Hymne "Highland Cathedral" der beiden Deutschen Ulrich Roever und Michael Korb, die sogar in Schottland populär geworden ist und im Rheinland seit 2002 oft mit dem kölschen Text der Bläck Fööss "Du bes die Stadt" als Hommage der Stadt am Rhein erklingt. Und zum krönenden Abschluss freute sich das Publikum noch einmal über "Der hellste Stern" von DJ Ötzi nach der Blasmusik-Polka "Böhmischer Traum" von Norbert Gälle. Und hierbei wirkten als Gäste wieder mit Menny Meisen, Gesang, und Anita Brandtstäter, Akkordeon.

Das Tambourcorps eröffnete das Konzert mit dem italienischen Militärmarsch "A Santa Cecilia" von Luigi Radaelli und erinnerte damit an die schwierige Corona-Zeit: mit Onlineproben wurde dieses Stück einstudiert. Außerdem hat man mangels Auftrittsmöglichkeiten Videos an ungewöhnlichen Orten gedreht: in der "Radius Garage" und dem Restaurant "Officina del Gusto" in Brühl "Griechischer Wein" und "Wien bleibt Wien", außerdem "Highland Cathedral" im Brühler Whiskyhaus. Alle diese Musikstücke gehörten selbstverständlich jetzt zum Jubiläumsprogramm.

Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Ralf Borchers sprachen Wesselings Bürgermeister Ralph Manzke und Paul Hambach, Ortsbürgermeister von Keldenich, gemeinsam ein Grußwort und erinnerten dabei an einige Stationen des Vereins. Mitglieder wurden auch im Rahmen des Konzertes geehrt: Erich Haist, 60 Jahre inaktiv - er war mit 94 Jahren zum Konzert gekommen, Angelika Borchers, 40 Jahre aktiv - sie war das erste weibliche Mitglied im Verein, Thorsten Groß, ebenfalls 40 Jahre aktiv, Heike Meisen, 25 Jahre aktiv, Uschi Jud, 25 Jahre inaktiv, und Ellen Lücking, auch 25 Jahre inaktiv.

In der ersten Programmhälfte gab es zunächst klassische Spielmannszug-Musik wie "Auf zum Fest" von L. J. E. Korsten und den "Musiketier Marsch" von Ernst Lüthold. Diese wurde von Tambourmajor Frank von Bornstaedt dirigiert. Die musikalische Leitung mit der mehrjährigen Probenarbeit für dieses Konzert hatte Alfred Lützen. Er sorgte auch dafür, dass ein vielfältiges Programm erarbeitet wurde, so z.B. die getragene Melodie "Eleni" von Tol & Tol, der freche Schlager "Du hast den Farbfilm vergessen" von Nina Hagen, den sich Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Zapfenstreich zu ihrer Verabschiedung gewünscht hatte, die Hymne aus den Fußballstadien "Go West" von Village People bzw. später den Pet Shop Boys, der Hit "Sweet Caroline" von Neil Diamond.

Zur Unterstützung seiner Moderation hatte Ralf Borchers etliche Freunde des Vereins engagiert, Videos mit Grußbotschaften und Informationen zu den Titeln zu drehen. Da traten dann auf Pater Jürgen Ziemann, der aber auch im Saal war, Patrik Wirth, Arrangeur vieler moderner Repertoire-Stücke, DJ Wolf-Dieter Nett, der am Vortag noch Stimmung bei der Bayrischen Bierfest-Gaudi gemacht hat, Helmer Litzke, Moderator beim Schwarzwaldradio, Natascha Kornberger und Alexander Ruthner, Prokurist der Prater Wien GmbH, Karsten Geuenich, Gastronom aus Kiel, der "die Stimme" bei einigen Videos des Musikvereins war, Julia Drexler von Radio Erft und Marco Bonn vom Brühler Whiskyhaus.

Zur Bereicherung des Programms hatte sich die Musiker außerdem Gäste eingeladen. Mit dem Männer-Gesang-Verein 1844 Wesseling gibt es schon eine langjährige Vereinsfreundschaft, in Vorbereitung des Konzertes wurde das Vereinsheim für Proben zur Verfügung gestellt. Der Chor gab unter Leitung von Guido Wilhelmy ein Ständchen mit "Sierre Madre del Sur - Stimmen der Berge" - Solist war Menny Meisen. Gemeinsam erklang der Hit "Griechischer Wein" von Udo Jürgens und die Egerländer-Polka "Bis bald auf Wiederseh'n" von Ernst Mosch vor der Pause.

Die zweite Programmhälfte eröffnete wieder das Tambourcorps unter Leitung von Alfred Lützen mit dem Marsch "Wien bleibt Wien" von Johann Schrammel, dem Amboss-Solo von Ralf Borchers bei "Die lustige Dorfschmiede" von Julius Fucik und dem Titel "Mexico" von Felice & Boudleaux Bryant. Highlights waren dann die beiden Songs von Peter Weiler mit Tambourcorps-Begleitung "My Way" von Frank Sinatra und "Can't Help Falling in Love" von Elvis Presley. Der Wesselinger Sänger hat übrigens auch eine Vergangenheit als Flötist im Verein und bekam für seine grandiose Show viel Applaus. Weiter ging es im Programm mit Unterstützung von Anita Brandtstäter, Leiterin des Akkordeon-Orchesters Wesseling. Sie hatte sich für den Hit "Rock mi" des Chors VoXXclub und für "Der hellste Stern" von DJ Ötzi eine zum Arrangement passende Akkordeonstimme geschrieben. Und das Finale eines toll organisierten und musikalisch sehr abwechslungsreichen Jubiläumskonzertes war dann "Highland Cathedral" mit Ralf Granrath am Dudelsack.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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