Neues Laborgebäude eingeweiht
200.000 Proben jährlich
Ja, man würde auch Mondgestein aus dem Weltall untersuchen, selbstverständlich, wenn es denn jemand schicken würde. Allerdings stelle das Groß der 200.000 Proben jährlich, die bei Eurofins Wesseling verarbeitet werden, Bodenproben dar. Vaterschaftstests und all die anderen Stoffe, die man durchleuchten kann, werden in anderen Teilen der Republik verarbeitet, verriet Philipp Jäger, Leiter des neuen Online-Labors der Eurofins Umwelt West GmbH an der Vorgebirgsstraße.
Eurofins, das sind - kurz ausgedrückt - über 30 000 Mitarbeiter, die in den Laboren der Firma weltweit so ziemlich alle Stoffe untersuchen, die man analysieren kann. Den Standort Wesseling gibt es seit gut 15 Jahren mit dem Schwerpunkt Umweltbodenproben, über 200 Angestellte arbeiten hier.
Kürzlich wurde das neue Eurofins-Online-Labor schräg gegenüber des Firmensitzes an der Vorgebirgsstraße eingeweiht: 27 Mitarbeiter, die vom Hauptlabor gewechselt haben, verarbeiten hier Proben, deren Auswertung online bestellt werden kann, sogar schon per Smartphone oder Tablet direkt von der Baustelle.
Die Auswertung der Proben liege dann wahlweise innerhalb von 48 oder 72 Stunden vor, da die Kunden ihre Bodenproben selbst entnehmen und diese in speziellen Eimern schicken.
Der aktuellen Bearbeitungsstatus der Untersuchung ist online abrufbar, das Ergebnis wird zusätzlich per Mail verschickt.
Erst 2010 hatte Eurofins in Wesseling im Rheinbogen ein neues Labor für die Untersuchung von Boden-, Wasser- und Luftproben gebaut, doch in acht Jahren habe sich die Anzahl der untersuchten Proben nahezu verdoppelt, unter anderem deshalb sei der Laborneubau nötig geworden.
Natürlich sind es in der Regel Firmen, die Eurofins beauftragen, aber schlussendlich kann man auch als Privatmann seine Probe hier untersuchen lassen, der Preis einer solchen „Einzelprobe“ fange bei 15 bis 20 Euro an, so Jäger, der die Lokalpresse bei der Eröffnung durch das neue Gebäude führte.
Gebaut wurde das knapp 2200 Quadratmeter große Labor von der Wesselinger Firma Vollack, die Baukosten liegen bei rund 4,3 Millionen Euro. Das zweigeschossige Verwaltungs- und Laborgebäude hat „open space“ Büroflächen mit variablen Besprechungsräumen im Erdgeschoss, alternative Energien und wurde so konzipiert, dass es bei Bedarf erweitert werden kann.
Zur Eröffnung gab es Grußworte, unter anderem von Dr. Tilman Burggraef, Geschäftsführer der Eurofins Umwelt sowie von Bürgermeister Erwin Esser, auch sprach eine Vertreterin aus dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, anschließend wurden die rund 30 Gäste durch die neuen Räumlichkeiten geführt, danach gab es die Möglichkeit zu Gesprächen bei Live-Musik und einem Imbiss.
Redakteur/in:Montserrat Manke |
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