Musik erklang im Rheinpark bei 33 Grad
Akkordeon-Orchester beim 58. Konzert
Wesseling. Am Sonntag waren bei 33 Grad Schattenplätze sehr begehrt, deshalb saßen die Zuschauer des 58. Rheinparkkonzertes des Akkordeon-Orchesters Wesseling auch etwas verteilt vor dem Musikpavillon - möglichst im Schatten, wo es sich aushalten ließ. Im Jahre 1966 hatte das damalige Jugend-Akkordeon-Orchester Wesseling unter Leitung von Gottfried Weber nämlich die Konzertreihe "Musik erklingt im Rheinpark" mit Unterstützung von Bürgermeister Hans Mock der damaligen Gemeinde Wesseling begründet. Und 2023 war auch Bürgermeister Ralph Manzke der Stadt Wesseling unter den Gästen.
Es wurde wieder der "Tag der Musik" gefeiert - diese Initiative des Deutschen Musikrats wird seit 15 Jahren auch in Wesseling gelebt: Profi- und Amateurmusiker präsentieren deutschlandweit um den 21. Juni herum die ganze Vielfalt der Musik, über alle Altersgrenzen, Kulturen und Genres hinweg. Damit wird der Wert der Musik für unsere Gesellschaft unterstrichen. Im letzten Jahr wurde dieser Tag aufgrund des Krieges in der Ukraine als "Friedenstag der Musik" begangen - und die Malteser Brühl-Wesseling sammelten für Sport- und Spielgeräte im Camp für die Geflüchteten in Wesseling. Auch dieses Jahr freute sich Angelika Lutter wieder über eine gut gefüllte Spendendose, mit der die Barbecues im Camp und Ausflüge in die Umgebung mit finanziert werden sollen.
Den Auftakt macht das 21-köpfige, generationenübergreifende Nachwuchsorchester aus dem 29. Workshop "Gemeinsam musizieren mit Quetsch" des aktiven Wesselinger Kulturvereins. Im elften Jahr lädt Anita Brandtstäter nun schon Akkordeonschülerinnen und -schüler jeden Alters aus der Region zu Orchester-Workshops ein. Viele sind "Wiederholungstäter", denn es macht einfach Spaß, gemeinsam mit anderen Originalkompositionen und Arrangements zu erarbeiten und dann nach vier bis fünf Proben öffentlich zu präsentieren. Das Orchester beeindruckte mit der Suite "Performance - On Stage" von Anita Brandtstäter - es erklangen ein Pop-Song, ein Blues und ein Walzer - und der Hymne "We Are Friends" von Sebastian Klein. Ein schöner Klangkörper mit 18 Akkordeons, eingeteilt in vier Stimmen, plus Keyboard, Bass und Schlagzeug. Beim Arrangement von "Probier's mal mit Gemütlichkeit" aus dem Film "Das Dschungslbuch" bat die Dirigentin das Publikum um Unterstützung - beim Swingteil wurde auf 1+ und 2+ rhythmisch geklatscht.
Nach einer kurzen Umbaupause präsentierte dann das Orchester einen Querschnitt durch sein Repertoire: von Originalmusik mit "Blue Mountains" von Johan Nijs über Folk mit dem Paso doble "España cañí" und dem italienischen Partisanenlied "Bella Ciao" in einer Partyversion sowie "The Lonely Shepherd" von James Last - Anita Brandtstäter spielte das Panflöten-Solo des rumänischen Musikers Gheorghe Zamfir auf ihrer Gola - tollen Instrumentals des amerikanischen Komponisten Leroy Anderson, Welthits von Trini Lopez, Leonard Cohen, Mary Hopkins und Robbie Williams bis zu Kölschen Lieder der Höhner: das Publikum sang mit bei den tollen Arrangements der Top-Hits "Dicke Mädchen haben schöne Namen", "Schenk mir dein Herz" und "Viva Colonia" von Gottfried Hummel.
Die Zuhörerinnen und Zuhörer erfreuten sich am bunten, genre-übergreifenden Programm an diesem heißen Nachmittag und erklatschten sich als Zugabe noch das Lied "Heimweh nach Köln" von Willi Ostermann aus dem Jahre 1936. Eine der ganz jungen Zuhörerinnen kam anschließend zur Dirigentin und bedankte sich dafür - es ist ihr Lieblingslied.
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