Tag der offenen Moschee:
„Akzeptanz sehr hoch“

Unterm Kronleuchter im Gebetsraum der Moschee: Ute Meiers vom „Engel der Kulturen“, Temel Özer, Vorstandsvorsitzender des türkisch-islamischen Vereins, dem die Moschee gehört, Bürgermeister Erwin Esser, Imam Hussein Sözen und Nermin Özer  sowie Emine Ilişik (von links) vom Frauenbeirat. | Foto: Montserrat Manke
  • Unterm Kronleuchter im Gebetsraum der Moschee: Ute Meiers vom „Engel der Kulturen“, Temel Özer, Vorstandsvorsitzender des türkisch-islamischen Vereins, dem die Moschee gehört, Bürgermeister Erwin Esser, Imam Hussein Sözen und Nermin Özer  sowie Emine Ilişik (von links) vom Frauenbeirat.
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Wesseling - Wenn man in den Keller der Moschee geht, dort, wo die
Gemeinschaftsräume sind, stößt der interessierte Besucher auf ein
großes Schild. Unter anderem steht dort, dass man weder die
Bundesrepublik Deutschland noch die Türkei beleidigen darf. Auch
politische Diskussionen sind untersagt.

Sehen konnte man dieses Schild beim Tag der offenen Türe der Moschee,
an dem sich auch der türkisch-islamische Kulturverein sein Anbeginn
beteiligt. Wieder hatten die rund 220 Mitglieder viel vorbereitet, um
sich der Öffentlichkeit von ihrer besten Seite zu zeigen: Tagelang
hatten die Frauen im Verein gekocht, und für kleines Endgeld konnte
man die Köstlichkeiten der türkischen Küche genießen.

Es gab folkloristische Tänze von der Jugendgruppe und natürlich die
Rundgänge durch die Moschee - ohne Schuhe selbstverständlich.

Vor Ort war auch der neue Imam, der seit Juli hier ist: Hussein
Sözen. Der 36-Jährige kommt gebürtig aus Erftstadt, spricht sogar
deutsch. Am Tisch mit Bürgermeister Erwin Esser, erklärt er, warum
freitags alle in die Moschee zu beten kommen: Die anderen Gebete in
der Woche könne man zuhause machen, aber freitags sei die Anwesenheit
in der Moschee erforderlich.

Das allerdings führt bei rund 1000 Menschen, die freitags - zumeist
mit dem Auto - an die Hubertusstraße kommen, zu enormen
Parkplatzproblemen, weiß auch Temel Özer, Vorstandsvorsitzender des
Vereins. Esser versprach im Gespräch, dass man nun nach einer Lösung
suchen wolle, um dem „Wildparkwuchs“ zur Mittagszeit ein Ende zu
machen.

Im nächsten Jahr feiert die Mimar-Sinan-Moschee (benannt nach dem
bedeutensten Architekten des osmanischen Reiches) ihr 30-jähriges
Bestehen und Özer erinnerte sich beim Gespräch mit der Redaktion an
den ersten Tag der offenen Moschee 1997.

Dort sei plötzlich eine alte Dame zu ihm gekommen, und habe ihn
spontan umarmt. Denn sie sei damals eine derjenigen gewesen, die sich
vehement gegen den Bau der Moschee ausgesprochen habe. Doch das, was
sie nun gesehen habe, sei wunderbar und es tue ihr sehr leid, dass sie
aus Unwissenheit dagegen war.

Anders als an manch anderen Moschee-Standorten sei die Akzeptanz in 
Wesseling sehr hoch: Man verstehe sich ausgezeichnet mit den
umliegenden Anwohnern, man arbeite sehr gut mit den Kirchengemeinde
sowie der Politik, der Wirtschaft und der Verwaltung zusammen, so
Özer.

„Wesseling hat was das Zusammenleben der Kulturen angeht, bundesweit
Vorbildcharakter“, freute sich Esser, denn mittlerweile würden
Menschen aus 209 Nationen in der Stadt am Rhein leben.

Redakteur/in:

Montserrat Manke

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