Zoll kontrollierte 33 % mehr Unternehmen
Arbeitgeber werden häufiger besucht
Wesseling/Rhein-Erft-Kreis - Risiko für Dumpinglohn-Firmen steigt: In Wesseling und im
Rhein-Erft-Kreis ist die Gefahr für Unternehmen, bei unsauberen
Praktiken vom Zoll erwischt zu werden, erstmals seit Jahren gestiegen.
Das zuständige Hauptzollamt Köln kontrollierte im ersten Halbjahr
insgesamt 639 Betriebe – 33 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Allein
im Baugewerbe prüften die Beamten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit
(FKS) 141 Arbeitgeber. Im Fokus dabei insbesondere: Illegale
Beschäftigung, Lohn-Prellerei und Betrug bei der Sozialversicherung.
Das hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mitgeteilt. Die
Gewerkschaft beruft sich hierbei auf eine Anfrage der
Bundestagsabgeordneten Beate Müller-Gemmeke (Grüne) an das
Bundesfinanzministerium.
Die IG BAU Köln-Bonn begrüßt die Zunahme der Prüfungen. „Es ist
offenbar endlich die Botschaft angekommen, dass sich Schwarzarbeit nur
durch mehr staatliche Kontrolle eindämmen lässt“, sagt Bezirkschef
Mehmet Perisan. So stieg auch die Zahl der Kontrolleure: Beschäftigte
die FKS im vergangenen Jahr bundesweit noch 6.865 Beamte, waren es im
Juni bereits 7211, wie aus der Zoll-Auswertung des Finanzministeriums
hervorgeht.
Grund zur Entwarnung sieht Perisan jedoch nicht. Nötig seien
bundesweit mindestens 10.000 Kontrolleure bei der FKS. „Solange eine
Zoll-Visite die Ausnahme und nicht die Regel ist, haben
Wirtschaftskriminelle ein zu leichtes Spiel“, so der Gewerkschafter.
Dies zeige sich gerade auch in der Baubranche. Hier würde oftmals
nicht einmal der vorgeschriebene Mindestlohn gezahlt. So verhängte
das Hauptzollamt Köln allein für Verstöße gegen den
Bau-Mindestlohn im ersten Halbjahr Bußgelder in Höhe von 88.300,-
Euro.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.