Neuer Kunstrasen am Stadion
„Asche ade, kein Knie tut mehr weh“
Wesseling - Willi Hamacher blickte zurück: Vor fünf Jahren noch habe man im
Wasser gestanden. Damals sei man auf die Stadt zugegangen und habe
angeregt, den reichlich in die Jahre gekommenen Aschenplatz am
Kronenbusch mit einem Kunstrasen zu versehen.
Doch Wesseling war seinerzeit im Nothaushalt, für solche Maßnahmen
fehlte einfach das Geld.
2015 sah das schon anders aus, und es konnte mit den Planungen zum
Umbau zu einem Kunstrasenplatz begonnen werden, und nach nicht einem
Jahr Bauzeit fand nun die feierliche Einweihung statt.
Bürgermeister Erwin Esser sprach in seiner Eröffnungsrede davon,
dass Wesseling eine sportfreudige Kommune sei: „In unserer Stadt
wird Sport gelebt“, so der erste Bürger der Stadt zu den zahlreich
erschienenen Vertretern des Rates, der Vereine und sonstigen Gästen.
So sei und bleibe die Erhaltung und Modernisierung von Wesselinger
Sportanlagen ein wichtiges Anliegen: „Jeder Euro, der für den Sport
angelegt ist, ist gut angelegt und somit stellt der neue
Kunstrasenplatz eine große Bereicherung des sportlichen Lebens in
Wesseling dar.“
Mit dem neuen Kunstrasenplatz finde man nun exzellente Bedingungen vor
und es gebe keine Ausreden mehr für schlechte Spiele.
Der neue Platz ist nun ganzjährig bespielbar und dank des neuen
Belages müsse sich kein Sportler mehr vor „Verbrennungen“ und
Schürfwunden fürchten: „Asche ade, kein Knie tut mehr weh“,
dichtete Esser.
Die Anlage am Kronenbusch als solche existiert seit gut 50 Jahren und
der rote Ascheplatz wurde Anfang der 1970er Jahre errichtet und 1997
erstmals saniert. Allerdings konnte der Platz im Laufe der Jahre
aufgrund der maroden Bausubstanz nur noch eingeschränkt genutzt
werden. Das Entwässerungssystem funktionierte nicht mehr; die
Drainage war verschlämmt und durch die Wurzeln der zahlreichen
zwischenzeitlich gefällten Pappeln häufig verstopft. Dadurch waren
insbesondere nach starken Regenfällen und im Winterhalbjahr längere
Platzsperren erforderlich. Auch die Zuschaueranlagen,
Ausstattungsgegenstände, Ballfangzäune und Versorgungswege auf dem
Grundstück waren baufällig. Wegen der Bestrebungen zur Errichtung
eines Sport- und Gesundheitszentrums wurden die von der Verwaltung
seinerzeit vorgeschlagenen Maßnahmen zur Sanierung der Anlage
zunächst jedoch nicht weiter verfolgt.
Bei der Entscheidung „Sanierung Tennenplatz“ oder „Errichtung
Kunstrasenplatz“ fiel die Entscheidung insbesondere im Hinblick auf
die zweifelsohne vorteilhafte ganzjährige Bespielbarkeit zugunsten
des Kunstrasens aus.
2015 dann gab der Sportausschuss „grünes Licht“ für den
Kunstrasenplatz, Ende Januar diesen Jahres wurde mit den Bauarbeiten
begonnen, Anfang Oktober konnte der Spielbetrieb beginnen.
Hauptnutzer ist die Spielvereinigung Wesseling-Urfeld 19/46 e.V., die
derzeit mit 20 Jugendmannschaften und 3 Seniorenmannschaften auf dem
Platz ist. Für den Bau veranschlagt waren 1.070.000 Euro, doch
wahrscheinlich werden die Kosten rund 25.000 Euro günstiger
ausfallen, doch noch liegen nicht alle Schlussrechnungen vor, so der
Bürgermeister, der aber nicht mit nennenswerten Abweichungen rechne.
Die Planung, Ausschreibung, Bauüberwachung sowie Abrechnung wurde
durch einen Mitarbeiter der FB-Stadtplanung, Martin Wahl, bearbeitet,
das habe Honorarkosten in Höhe von 185.000 (entsprechend der
Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) eingespart, so Esser.
Die Anlage wurde offener und wesentlich pflegeleichter umgebaut. Die
Einsehbarkeit aus dem Bereich des Kronenwegs diene einer besseren
sozialen Kontrolle: hier habe es in der Vergangenheit regelmäßig
Probleme (unerlaubtes Eindringen von Jugendlichen, Lärm und
Vandalismus) gegeben. Die Sportanlage ist barrierefrei erreichbar und
das Spielfeld besitzt umlaufend einen befestigten Weg, der für
Zuschauer und für Wartungsarbeiten genutzt werden kann.
Die teilweise stark abgängigen Tribünenanlagen wurden zurückgebaut
und in konzentrierter zeitgemäßer Form neu errichtet. Es gibt eine
neue LED Flutlichtanlage, die über zwei Schaltstufen (Trainings- und
Wettkampfbeleuchtung) verfügt. Der Stromverbrauch der Anlage ist
deutlich geringer als bei einer konventionellen Anlage. Hier in
Wesseling wurde eine der ersten LED Wettkampfflutlichtanlagen
ausgeführt.
Der verlegte Kunstrasen wirkt durch die zwei Faserfarben naturnah, das
verwendete Gummigranulat (EPDM) wurde neu produziert und ist kein
Recyclingprodukt (keine alten Autoreifen). Die Linierung des
Großspielfeldes entspricht den Vorgaben des DFB, die Linierung der
Kleinspielfelder den Vorgaben des FVM (Fußball-Verband Mittelrhein e.
V.). Oder wie Pressesprecher Peter Adolf es ausdrückte: „Der Platz
ist Championsleage tauglich“.
Nach den offiziellen Reden gab es eine Football-Vorführung der
„Blackvenom Wesseling,“ einen musikalischen Beitrag des
Tambour-Corps „Gut Klang“ 1923 Keldenich und danach ein
Fußballspiel einer Wesseling-Auswahl gegen eine
Rhein-Erft-Kreis-Auswahl.
Redakteur/in:Montserrat Manke |
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