12. Wesselinger Kunstpreis verliehen
Ausgezeichnete Künstler!
Wesseling - Sehnsuchtsvoll blickt eine junge Frau mit dem Rücken zu dem
Betrachter gewandt aus ihrem Fenster auf die dunkle Stadt. Mit diesem
melancholischen Ölgemälde gewann die 32-jährige Künstlerin Lara
Rottinghaus aus Düsseldorf den Sonderpreis des 12. Wesselinger
Kunstpreises. Turnusmäßig alle drei Jahre lobt der Wesselinger
Kunstverein diesen Wettbewerb aus, für den die Stadt 5.000 Euro zur
Verfügung stellt.
Dass dieser Preis ein bundesweites Renommee genießt beweist die
eindrucksvolle Zahl von 849 Bewerberinnen und Bewerbern von denen es
am Ende 25 in die Ausstellungs-Scheune der Städtioschen Galerie im
Schwingeler Hof schafften, was Wesselings stellvertretende
Bürgermeisterin Monika Engels-Welter zu der Aussage hinriss: „Der
Kunstpreis ist ein Leuchtturmprojekt, der eine andere Sicht auf unsere
Heimatstadt bietet als Chemie und Verkehr.“ Engels-Welter griff auch
das Motto des Wettbewerbs „Zeit aus den Fugen/Time Out Of Joint“
in ihrem Grußwort auf und verwies auf die jüngsten Geschehnissen wie
die Flutkatastrophe, Corona oder den Klimawandel, Ereignisse die die
Zeit immer stärker durcheinander bringen und aus den besagten Fugen
geraten lassen. Zudem habe die Kunst in Zeiten der Pandemie ein
Schattendasein geführt, nun werde es Zeit für weitere Ausstellungen.
„Last uns alles um uns herum heute einmal vergessen“, meinte die
Vorsitzende des Kunstvereins Margot Keila und freute sich über die
zahlreich erschienen Gäste im Schwingeler Hof, „Kunst bringt Farbe
in unserer Leben, Kunst kann so schön sein, sie bringt Erinnerung in
unser Leben.“
Gemeinsam mit der Radio-Moderatorin Julia Drexler und dem Kölner
Kurator und Juryvorsitzendem Gérard Goodrow zeichnete Keila die
Sieger in den drei Kategorien Skulptur/Objekt, Malerei und Fotografie
aus. Zudem wurde der eingangs genannte Sonderpreis vergeben.
Kritik an der Überfluss- und Wegwerfgesellschaft übt der Künstler
Roland Schmitz mit seiner Bronzeguss-Skulptur „Goldener Schuss oder
Burger von Babel“. Dafür stapelte der Kölner mehrere
Hamburger-Kartons übereinander zu einer Säule übereinander.
Ebenfalls aus der Domstadt kommt Peer Böhm und erhielt die begehrte
Auszeichnung in der Kategorie „Malerei“. Ein historisches Foto
diente Böhm als Vorlage für sein Motiv, auf dem Menschen zu sehen
sind, die auf einer zerstörten Straße sitzen. Gemalt hat er sein
eindrucksvolles Bild mit einem Kugelschreiber. Matthias Gödde kommt
aus Beckum und ist passionierter Fotograf, lichtet Musiker ab,
fotografiert auf Hochzeiten und besticht durch seine futuristisch in
Szene gesetzten Architekturbilder, wie mit der Aufnahme eines
Bürogebäudes, mit dem er die Kunstpreis-Jury überzeugen konnte.
Die Ausstellung mit den eingereichten Werken ist noch bis Sonntag, 26.
September, in der Städtischen Galerie im Schwingeler Hof,
Schwingelerweg 44 - 46, Keldenich , zu sehen. Geöffnet ist sie
samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr. Der Katalog kostet 10 Euro.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.