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R(h)einJazz zum dritten Mal mit dem Black Rhine Quintet
Big Band-Sound mit special Guest Adi Becker

In der klassisch besetzten Jazzcombo "Black Rhine Quintet" haben sich der Meckenheimer Saxophonist Frank Wolff, Dieter Biermann aus Wesseling am Schlagzeug, der Kölner Markus Franke (Piano), der Bassist Jürgen Lülsdorf aus Bonn und der Trompeter Christian Waßong aus Köln zusammengefunden. Beim R(h)einJazz-Konzert verstärkte "Special Guest" Adi Becker, Posaunist der Bigband der Bundeswehr und Leiter der Wesselinger HCC Bigband, die Formation.  | Foto: Anita Brandtstäter
  • In der klassisch besetzten Jazzcombo "Black Rhine Quintet" haben sich der Meckenheimer Saxophonist Frank Wolff, Dieter Biermann aus Wesseling am Schlagzeug, der Kölner Markus Franke (Piano), der Bassist Jürgen Lülsdorf aus Bonn und der Trompeter Christian Waßong aus Köln zusammengefunden. Beim R(h)einJazz-Konzert verstärkte "Special Guest" Adi Becker, Posaunist der Bigband der Bundeswehr und Leiter der Wesselinger HCC Bigband, die Formation.
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Wesseling. Volles Haus mit gut 70 Zuhörern im "Kleinen Theater" im Rheinforum - das ist etwas Besonders bei der hochklassigen R(h)einJazz-Konzertreihe der Stadt Wesseling. Zu Gast war das Black Rhine Quintet: mit dem Kölner Markus Franke am E-Piano, dem Bassisten Jürgen Lülsdorf aus Bonn und dem Schlagzeuger Dieter Biermann aus Wesseling sowie mit den beiden Bläsern: dem Meckenheimer Saxophonisten Frank Wolff und dem Trompeter Christian Waßong aus Köln. Das Quintet eröffnete mit "Now’s the Time", einem Jazzblues im moderaten Tempo, den Charlie Parker im Jahr 1945 geschrieben hat. 

Im weiteren Programm des Konzertes ergänzte das Quintett als "Special Guest" der Posaunist Adi Becker, in Wesseling bestens bekannt als Leiter der HCC Bigband, in der auch drei der Musiker spielen. Mit drei Blechbläsern auf dem Fundament aus Kontrabass, E-Piano und Schlagzeug entfaltete sich fast ein Big Band-Sound, fast schon etwas massiv für den doch nur kleinen Raum.

Einen Schwerpunkt des Konzertprogramms bildeten groove-orientierte Eigenkompositionen von Markus Franke. "Spare Change" ist viel mehr als nur Kleingeld - es ist die erste Nummer, die die Formation vor 11 Jahren einstudierte - dieses Mal mit großartigen Soli aller drei Bläser. Aus "Bernie's Tune", einem Jazz-Standard von 1952 des ansonsten unbekannten Bernie Miller, machte Franke "Bernie's Salsa". "Two Keys For CC" ist eine Hommage an Frankes Lieblingskomponisten und einen der bedeutendsten zeitgenössischen Jazz-Pianisten Chick Corea. Seine bekannteste Nummer dürfte "Spain" sein, auch im Repertoire des Quintetts.

Adi Becker steuerte aus seinem neuen Big-Band-Album "Babbalou" mit dem Grand Central Orchestra Köln und großartigen Solisten vier Nummern zum Jazzkonzert bei. Zwei waren seinen beiden Söhnen gewidmet: der "Waltz for Louis" auf Basis seiner Gospel-Studien und "Babbalou" als Lautmalerei des Babbelns eines Kindes, das sprechen lernt. Grandiose Erfahrungen von den Stränden Ipanema und der Copacabana in Rio de Janeiro verarbeitete Becker in "Brailian Dawn". Er ließ es sich nicht nehmen, "seine" Nummern auch selbst anzusagen. So berichtete er, dass "Prozac Or Nozac" der 1997 in Paris bei einem Unfall ums Leben gekommenen Lady Di gewidmet ist. Das lange Zeit weltweit meistverkaufte Antidepressivum Prozac löste in den USA einen Boom unter verschreibungspflichtigen Medikamenten aus. 

Ergänzt wurde das Programm mit Werken aus dem preisgekrönten Album „Earfood“ von Roy Hargrove aus dem Jahre 2008. Der Trompeter wurde in den späten 1980-iger Jahren in der Jazz-Szene bekannt. Sein Motto für das "Futter für die Ohren": "My goal in this project is to have a recording that is steeped in tradition and sophistication, while maintaining a sense of melodic simplicity." Der Opener darin "I'm Not So Sure" ist von Cedar Walton - mit einer rhythmisch und harmonisch komplexen Linie des Pianos. "Strasbourg/St. Denis" ist eine Rhythm and Blues Komposition - mit tollen Soli von Trompete und Posaune. Sie ist schon länger im Repertoire des Quintetts. 

Die beiden Konzerthälften wurden mit publikumsträchtigen Titeln beendet: "Sweet Lucy"  ist eine fröhliche Disco-Nummer aus den 1970-er Jahren des brasilianischen Jazzmusikers Raul de Souza, "Friday Night At the Cadillac Club" weckt Assoziationen an eine Nacht im Club mit viel Alkohol um halb eins. Die Zuhörer erklatschten sich zwei Zugaben aus dem Album "Mercy Mercy Mercy" von 1966 von Julian "Cannonball" Adderley, sein Lieblingsalbum. wie Franke in seiner Moderation verriet: "Sticks" und zum Abschluss der Titel-Song des Albums.

Es war eine gut hörbare, abwechslungsreiche Mischung von Titeln mit viel Eigenkompositionen und passgenauen Arrangements. Ein mitreißendes Konzert für alle Jazz- und Big Band-Fans.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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