Kirmes in "Kählich"
Der „Paias“ ist immer an allem schuld

Die Männer der St. Sebastianus Schützen bekommen die Kette von der kfd überreicht. | Foto: Borchers
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  • Die Männer der St. Sebastianus Schützen bekommen die Kette von der kfd überreicht.
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Keldenich - Am Ende, wenn der Paias verbrannt wird, da macht sich der „Pastor“
Luft.

Darüber, dass es keinen Supermarkt mehr gibt mit Frischetheke in
Keldenich, und das der karnevalistische Kinderzug gleich nach dem
Start gestanden habe.

Über das Wetter wird geschimpft, die Kosten für die ehrenamtliche
Vereinsarbeit und sogar die Frisur des amerikanischen Präsidenten
findet Erwähnung bei der diesjährigen Verbrennung der mit Stroh
gefüllten Lumpenpuppe.

Der „Paias“ ist die traditionelle Figur einer rheinischen Kirmes.
Er stellt einen Possenreißer dar, welcher schon im Mittelalter auf
dem Kirmessen zu finden waren.

Am Ende der Kirmes kommt er vor ein „Gericht“, wird natürlich
aller Missetaten für schuldig befunden und unter dem Gejohle der
Anwesenden verbrannt.

Seitdem der Tambourcorps „Gut Klang“ Keldenich vor 40 Jahren die
Organisation der Kählicher Kirmes übernommen hat, ist die
Verbrennung am Montagabend immer das glanzvolle (Fast-) Schlusslicht,
im Anschluss gibt es noch den Wettbewerb um den Kirmeskönig.

Da haben die Keldenicher aber schon drei Tage Party hinter sich, denn
wenn „Im Loch“ Kirmes gefeiert wird, ist das nicht einfach das
übliche Angebot an Fahrgeschäften, sondern – wenn man so will –
ein großes Stadtteilfest mit viel Liebe zum Detail.

Es gibt den „menschlichen Kicker“, in dem ein Wettstreit der
Vereine ausgetragen wird und den „Sängerwettstreit“, bei dem
mittels Applaus der Sieger bestimmt wird, der die seinerzeit vom
Goldschmied Wilhelm Nagel gestiftete Kette bekommt.

Dieser hatte zumindest zwei Teilnehmer, denn nachdem sich zunächst
nur ein Verein (die Frauen der kfd St. Andreas) angemeldet hatte, fand
man kurzerhand noch einen zweiten, die St. Sebastianus
Schützenbruderschaft, die auch die Kette holte.

Die Problematik der Teilnehmerzahl ließ Ralf Borchers, Chef des
Tambourcorps, als „Pastor“ auch in seiner Rede zur
Paias-Verbrennung einfließen.

Sonst aber lief es wieder bestens auf dem Kirmesplatz „Am
Vogelsang“: Freitag gab es einen Besucherrekord und den Wirtzhauscup
holte sich die Gruppe „Die Siedler“ von der Bauernstube.

Die Männer der St. Sebastianus Schützen bekommen die Kette von der kfd überreicht. | Foto: Borchers
Gruppenbild allee Teilnehmer des WirtzHauscup. In der Mannschaft der Funkenartellerie spielte übrigens der designierte Prinz Alexander Hilden mit. | Foto: Borchers
Redakteur/in:

Montserrat Manke

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