Ehrenamtlicher Einsatz in Eritrea
Ein Herz für Kinder
Eritrea/Wesseling - In Asmara, der Hauptstadt von Eritrea, betreibt die Organisation
„ArcheMed, Ärzte für Kinder in Not e.V.“ das „International
Operation Center for children“, eine Klinik, die ausschließlich
Kinder behandelt.
Aus Deutschland, Italien und den Niederlanden kommen Ärzte,
Pflegekräfte und Ingenieure hierher, neben Dr. Rolf Scholer-Everts
war auch die OP-Schwester Karin Adams vor Ort.
Im Krankenhaus leisten die Ehrenamtler unglaubliche Arbeit: Seit 2002,
so Scholer-Everts, wurden hier deutlich über 1000 Kinder am Herzen
operiert.
Zumeist haben die Kinder rheumatische Herzerkrankung, weil Antibiotika
fehlen. Wenn allgemeine Infektionskrankheiten nicht behandelt werden,
kann das zu schweren Erkrankungen des Herzens führen, erklärt der
Mediziner, der in Wesseling Chefarzt der Anästhesie am hiesigen
Krankenhaus ist. Dazu kommen angeborene Herzfehler und „Morbus
Down“ Kinder, die typischerweise auch einen Herzfehler haben. Nicht
ohne Stolz sagt der Arzt: „Wir können helfen, die Kinder werden am
offenen Herzen operiert, und sind danach wieder gesund.“
Die Klinik ist mit modernsten Mitteln ausgestattet, und gerade wird
ein zweites Hospital gebaut. Ein Großteil der dafür benötigten rund
1 Million Euro an Spenden komme aus Deutschland, so Dr. Rolf
Scholer-Everts. Ihren Strom erzeugen die Ärzte selber mit
Solaranlagen, Wasser wird aufbereitet (in der Subsahara herrscht
Wasserknappheit) und es gibt sogar eine eigene
Sauerstoffproduktionsanlage.
In drei Tagen macht sich Dr. Rolf Scholer-Everts wieder auf den Weg
nach Eritrea, 14 Tage wird er wieder am offenen Herzen operieren. Das
Dreifaltigkeits-Krankenhaus gibt dem engagierten Ehrenamtler dafür
Sonderurlaub, und das ist beileibe nicht selbstverständlich: „Mein
Arbeitgeber unterstützt mich ausdrücklich“, freut sich der Arzt.
Bei seinen Einsätzen sieht Scholer-Everts viel Elend, aber er und die
Kollegen sehen sich selbst als die Beschenkten an: „Bei allem Elend
ist die Dankbarkeit so groß. Wir haben emotional mehr von dem
Menschen gelernt, als wir gegeben haben. Eigentlich fühlt man sich
beschenkt von den Menschen“, erläutert er.
Die Arbeit des Chefarztes wurde kürzlich auch von den Wesselinger
Rotariern gewürdigt: Bei einem Vortrag über Palliativ-Medizin bei
der Rotary-Sektion Wesseling sprach Dr. Rolf Scholer-Everts auch über
seine Arbeit für ArcheMed in Eritrea. Spontan sammelten die
Mitglieder von Rotary Wesseling noch am selben Abend 300 Euro, die
Summe wurde auf 600 Euro aufgestockt und Dr. Klaus Owin von Rotary
überreichte den Scheck an Dr. Rolf Scholer-Everts.
Redakteur/in:Montserrat Manke |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.