Shell zu Besuch in der Rheinschule
"Erdöl reicht noch für etwa 80 Jahre“
Wesseling - „Ich bin der Constantin Hoensbroech, aber Constantin reicht. Was
wisst Ihr denn über die Shell?“. Zack, schnellten die Finger in die
Höhe, in der Aula der Rheinschule: „Wir fahren tanken bei der
Shell“, sagte einer der Grundschüler. „Wir waren beim Tag der
offenen Tür“, wusste eine Mitschülerin zu berichten.
In unmittelbarer Nähe der Urfelder Rheinschule befindet sich
Deutschlands größte Raffinerie, die Shell Rheinland. Von dort aus
waren zwei Vertreter der Raffinerie zur Schule gekommen und brachten
ein riesiges „PTLF“ mit, ein „Pulvertank Löschfahrzeug“,
welches auf dem Schulhof geparkt darauf wartete, von den Kindern
bestaunt zu werden.
Zunächst aber beantworteten von Hoensbroech, der aus der
Kommunikationsabteilung der Raffinerie kommt, und Hauptbrandmeister
Frank Härtel geduldig die Fragen der Dritt- und Viertklässler,
vorneweg gab es eine Erklärung der Sicherheitskleidung und des
Funkgerätes.
„Was war Dein schlimmster Einsatz?“ wurde Härtel gefragt, der
daraufhin von dem großen Brand der P7 Anlage an Muttertag 2015 und
dem Tankbrand ein Jahr zuvor in Godorf berichtete. Ansonsten, so
Härtel, der auch bei der Freiwilligen Feuerwehr in seinem Heimatort
Mitglied ist, seien es die Einsätze, bei denen Kinder involviert
sind.
Die Fragen der Kinder waren vielfältig und hatten nicht zwingend
immer etwas mit der Feuerwehr zu tun, denn die Schüler wollten nicht
nur wissen, ob Härtel schon mal eine berühmte Person gerettet hätte
(„nein“), sondern auch, ob er ein Haustier habe („ja“), und
Constantin von Hoensbroech sah sich mit der schwierigen Frage nach den
schwindenden Erdölressourcen konfrontiert: „So bald ist es nicht zu
Ende“, sagte er, „die Ressourcen, die man kennt, reichen noch für
etwa 80 Jahre“.
264 Einsätze hätte die Werksfeuerwehr der Shell zusammen mit denen
der LyondellBasell in Wesseling und Godorf in 2016 gehabt, da sei dann
aber alles mit drin, auch defekte Brandmelder.
In Wesseling alleine habe man 90 Einsätze gehabt. Und immer wieder
müsse man Tiere im Werk retten, meistens Möwen und Tauben, einmal
wurde sogar eine Katze aus einem Auffangbecken geholt.
Nachdem die beiden Shellianer geduldig die Fragen beantwortet hatten,
ging es im Gänsemarsch auf den Pausenhof, wo mit viel „ah“ und
„oh“ das 600 000 Euro teure Pulvertanklöschfahrzeug bewundert
wurde.
Und um dem noch einen draufzusetzen, bediente Härtel die riesige
Spritze auf dem Wagen mittels Fernbedienung, lenkte sie in Richtung
Schulparkplatz, und dann ging es los: Unter dem Gejohle der Kids
schossen für einige Sekunden Unmengen von Wasser weit über das
Gelände – selbstredend nur ins Grüne und weg von den Kindern –
und das war natürlich der krönende Abschluss einer gelungenen
Imagepflege des Petrogiganten mit der Muschel im Logo.
Redakteur/in:Montserrat Manke |
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